Bienen in Gefahr: Asiatische Hornisse bedroht die heimischen Völker
Der Frühling kommt mit großen Schritten näher und mit ihm beginnen die Bienen wieder zu summen. Doch den Völkern im Saarland droht die Asiatische Hornisse.
Ein überwiegend schwarzer Körper, gelbe Beine und ein leuchtend gelbes Gesicht: Das sind die wesentlichen Merkmale der Asiatischen Hornisse, wissenschaftlich auch als Vespa velutina nigrithorax bezeichnet. Und genau diese Unterart bereitet den Imkern im Saarland große Sorgen. Denn die Hornisse breitet sich immer weiter aus und bedroht die heimischen Bienenvölker.
Bienen in Gefahr: Asiatische Hornisse bedroht heimische Völker

„Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt“, erklärt Dr. Melanie von Orlow vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Das bedeutet: Das Insekt kommt ursprünglich aus einem ganz anderen Gebiet. Die zunehmende Ausbreitung aufgrund milder Winter zeigt aber, dass die invasive Art mit dem europäischen Klima gut zurechtkommt. Warme und trockene Sommer wie 2022 begünstigen das Wachstum der Populationen.
Menschen brauchen vor der Asiatischen Hornisse keine Angst zu haben. „Die Tiere verhalten sich friedlich und defensiv, reagieren aber empfindlich bei Annäherungen unter zwei Metern an ihr Nest. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten“, beruhigt die NABU-Expertin.
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Bienen in Gefahr: Nester meist in Baumwipfeln zu finden
Bei der heimischen Bienenhaltung könnte die Asiatische Hornisse aber durchaus gefährlich werden. Laut saarländischem Imkerverband seien vor allem isolierte und schwache Bienenstöcke gefährdet. Normalerweise schlagen Bienen nämlich sofort Alarm, um ihr Volk vor Hornissen zu warnen. „Das Tier kann Bienenvölker so sehr schädigen, dass sie nicht mehr über den Winter kommen“, erklärt Verbandsmitglied Susanne Meuser bei einer Strategieveranstaltung, wie der Saarländische Rundfunk berichtet.
Die Nester der Vespa velutina, die meist in Baumwipfeln zu finden sind, zählen mehrere tausend Tiere. Je nach Größe des Hornissennests verzehren sie rund elf Kilogramm Insektenbiomasse pro Saison – mehr als 20 Kilogramm sind möglich. Imker sollten daher genau hinsehen, solange die Bäume noch frei von Blättern sind. „Jede Königin, die man am Anfang des Jahres erwischt, ist ein Nest weniger, das man später bekämpfen muss“, erklärt Andreas Werno vom Umweltministerium, Referat Biodokumentation, der ebenfalls beim Treffen des Imkerverbands dabei war.
Bienen in Gefahr: Asiatische Hornisse ist leicht zu verwechseln
Vor der Bekämpfung sollten Imker allerdings genau hinschauen. Denn bei einem flüchtigen Blick kann es schnell zu Verwechslungen mit einer großen Biene kommen. Auch heimische Hornissen aus der Gattung der Langkopfwespen, die unter Artenschutz stehen und wichtige Schädlingsbekämpfer sind, sehen der asiatischen Art teilweise ziemlich ähnlich. Neben dem charakteristischen Nestbau in Baumkronen gibt es aber deutliche, optische Unterscheidungsmerkmale. Das Auffälligste: Der nahezu schwarze Körper mit einer leichten Gelbfärbung des letzten Abdomendrittels. Wer eine Asiatische Hornisse sieht, sollte den Fund umgehend an das Umweltministerium melden.