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Bienen im Winter: Wann eine Notfütterung notwendig ist

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Von: Sina Lück

Um gut über den Winter zu kommen, sammeln Bienen normalerweise ausreichend Pollen und Nektar. In einigen Fällen sind sie allerdings auf eine Notfütterung angewiesen.

München – Hoher Futterverbrauch, Räuberei durch Nachbarvölker oder eine unzureichende Einfütterung im Spätsommer: Es gibt zahlreiche Gründe, warum die Nahrung in Bienenvölkern im Winter knapp werden kann. Imker sollten daher ihre Völker genau im Blick behalten und auf bestimmte Anzeichen achten, um die Insekten vor dem Verhungern zu retten.

Bienen im Winter: Wann eine Notfütterung notwendig ist

Vor allem in milden und wechselhaften Wintern benötigen Bienen über die Wintermonate besonders viel Futter. Denn die früh angelegte Brut will schließlich ausreichend versorgt und gewärmt werden. Betroffen sind insbesondere spät gebildete Ableger eines Bienenvolkes und Kunstschwärme, die im Herbst viel Futter für eine sichere Überwinterung ihrer Brut verbrauchen.

Bienen im Winter: Futtermenge und -verbrauch überprüfen

Ob eine Notfütterung notwendig ist, hängt in erster Linie von der restlichen Futtermenge bzw. der Anzahl der Futterwaben im Frühjahr ab. Spätesten Anfang März sollten Imker daher prüfen, ob die Vorräte im Bienenstock noch ausreichen. Die vorhandene Futtermenge lässt sich am einfachsten mit einer Kofferwaage bestimmen, dabei zunächst beim leichtesten Volk beginnen. Erfahrene Imker können diese auch durch Hochheben der einzelnen Völker einschätzen. Generell gilt: Rund acht Kilogramm Futter brauchen die Bienen von Ende Februar bis Mitte April, um ihre Versorgung bis zur ersten Tracht sicherzustellen. Auch die Versorgung der Brut erhöht den Futterverbrauch entsprechend. Die Fausregel:

Vier Bienenstöcke stehen im Winter nebeneinander und sind mit Schnee bedeckt. (Symbolbild)
Wird das Futter im Winter zu knapp, benötigen Bienen Unterstützung. (Symbolbild) © Frank Sorge/Imago

Für die Kontrolle der Futtervorräte kann eine Wärmebildkamera helfen. Außerdem wichtig: Im Bienenstock darf es keinen plötzlichen „Futterstopp“ geben, weil die Bienen die Nahrung nicht mehr erreichen können. Das Risiko ist vor allem bei einräumiger Überwinterung erhöht. Die Futterwaben sollten sich in unmittelbarer Nähe zur Bienentraube befinden.

Bienen im Winter: Die besten Nahrungsquellen für eine Notfütterung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bienen in der Not zu unterstützen. Für eine sichere Versorgung eignen sich Futterwaben, die direkt an der Bienentraube platziert werden. Auch eine Zuckerlösung im Verhältnis 3:2, die sich auch zur Einfütterung vor dem Winter anbietet, nehmen die Insekten in einer Futtertasche neben dem Bienensitz gut an. Hilfreich ist dabei eine Futterspur, die die Bienen direkt zum Futter führt. Außerdem wichtig: Schwimmende Gegenstände wie Korken oder kleine Äste bewahren die Tiere vor dem Ertrinken.

Weitere Möglichkeiten sind Futterteige aus Puderzucker und Wasser oder fertiges Bienenfutter in Flüssig- oder Teigform. Als Nahrungsquelle können Imker auch Honig verwenden, allerdings sollte kein fremder zum Einsatz kommen. Denn er kann Parasiten oder schädliche Substanzen enthalten, die Krankheiten wie zum Beispiel die Amerikanische Faulbrut begünstigen.

Bienen im Winter: Regelmäßige Kontrolle nach Notfütterung wichtig

Nach der Notfütterung sollten Imker folgendes beachten, um ihre Bienenvölker richtig zu pflegen:

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