Tote Hummeln unter Linden: Tiere verhungern unter Bäumen
Im späteren Sommer finden aufmerksame Gärtner unter Linden immer wieder tote Hummeln. Die Tiere verenden dort auf der Suche nach Nahrung.
Sind Wespen für viele Menschen ein Graus, gelten Hummeln als die flauschigen, pummeligen und leicht tollpatschigen Vertreter unter den fliegenden Insekten. Sie sind im Garten gern gesehene Gäste und Gärtner freuen sich, wenn sich eine Hummel ins Blumenbeet verirrt. Doch je weiter der Sommer voranschreitet, desto häufiger machen aufmerksame Tierfans auch unschöne Entdeckungen: Unter Linden-Bäumen liegen vermehrt tote oder sterbende Hummeln.
Tote Hummeln unter Linden: Tiere verhungern unter Bäumen

Hummeln sind für die Menschheit genau so wichtig als Insekt wie Bienen oder Wespen. Sie gehören zu den ersten Insekten, die im Frühjahr ihren Flug auf der Suche nach Nahrung starten und bilden Völker, die aus bis zu 600 Hummeln bestehen können. Einzig die befruchtete Königin überlebt den Winter, der Rest des Hummelvolkes stirbt gegen Ende des Jahres. Einige davon verenden beispielsweise unter Linden-Bäumen. Warum gerade dort so viele Hummeln sterben, war lange ein Rätsel. Mittlerweile ist aber klar: Sie sterben dort weder an Altersschwäche, noch ist der Nektar der Linde giftig für sie.
Tote Hummeln unter Linden: Es ist nicht genug für alle da
Ein Blick auf das Verhalten der Hummeln bei ihrer Suche nach Futter und auf die Linde liefert die Lösung des Rätsels. Es handelt sich nämlich größtenteils um Silberlinden. Die blühen in der Regel zwischen Juli und August und sind eine wichtige Nahrungsquelle für die herumfliegenden Hummeln. Im Spätsommer ist es für die Tiere immer schwieriger, Nektar zu finden, denn viele Blüten sind bereits verblüht oder in der Hitze verbrannt.
Silberlinden sind da also der Retter in der Not. Leider gibt es von diesen Bäumen nicht genügend und der Nektarvorrat ist recht schnell erschöpft. Die Hummeln kommen dann bei den Bäumen an und befinden sich meist schon in einem recht entkräfteten Zustand. Anders als andere Insekten fliegen sie nämlich ohne Nahrungsvorrat los. Ist dann das Buffet an der Silberlinde bereits abgegrast, haben die Tiere keine Kraft mehr, woanders hinzufliegen und sterben.
Tote Hummeln unter Linden: Mehr Spätblüher braucht das Land
Eine Lösungsstrategie für dieses Problem sehen viele Experten und Expertinnen in Spätblühern. Gärtnerinnen und Gärtner sollten auf ihren Balkon und in den Garten also auch Blumen pflanzen, die noch bis Ende September blühen und Nektar spenden. Geranien sind übrigens keine gute Idee, denn sie bieten den Hummeln keine Nahrung. Besser funktioniert die Versorgung von Hummeln beispielsweise mit den noch lange blühenden Glockenblumen.