1. Landtiere.de
  2. Bienen

Glückliche Landung – Obdachlose Bienen finden zufällig Hobby-Imker

Erstellt:

Von: Sophie Kluß

In Unterfranken hat ein heimatloses Bienenvolk ein neues Zuhause gesucht: Durch Zufall landete der umtriebige Schwarm bei einem Hobby-Imker. Wie es dazu kam? Wir haben nachgefragt.

Die Wissenschaft ist gerade erst dabei, zu erforschen, wie intelligent Bienen wirklich sind. Können sie wirklich gezielt Bienenzüchter anfliegen? Aktuell sorgt ein besonders lustiger Zufall für Aufmerksamkeit: In der Innenstadt von Ebern in Unterfranken ließ sich ein ganzes Bienenvolk zufällig an der Wand eines Hauses nieder, in dem die Mutter von Agraringenieur und Hobby-Imker Andreas Einwag wohnt, wie die BILD berichtete.

Ein großes Bienenvolk sitzt dicht aneinander an einer Hauswand.
Etwa 30.000 Bienen ließen sich in der Stadt Ebern in Unterfranken an einer Hauswand nieder. © Polizeiinspektion Ebern

Nachdem das Bienenvolk, immerhin etwa 30.000 der wichtigen Nutztiere, zunächst in der Stadt für chaotische Zustände und Verkehrsbehinderungen gesorgt hatte, wie die Polizeiinspektion Ebern mitteilte, ließen sie sich unter der Beobachtung zahlreicher begeisterter Passanten an der Steinwand des Wohnhauses nieder.

Bienenvolk findet neues Zuhause – am Haus eines Hobby-Imkers

Ein glücklicher Zufall, wie sich herausstellte: Zwar hatte Einwag die Imkerei „aus beruflichen und zeitlichen Gründen“ vor drei Jahren aufgegeben, wie er BILD gegenüber sagte, seine Ausrüstung hatte der Agraringenieur jedoch noch. Die machte er sich zunutze: „Ich habe dann einen alten Bienen-Kasten dort aufgestellt. Der roch wohl noch nach Wachs und Honig, also einladend für die Bienen, nach einer dreiviertel Stunde waren 90 Prozent des Bienenvolkes im Kasten“.

Ein Bienenvolk sitzt an einer Hauswand. Davor steht ein Kasten aus Holz.
Mithilfe eines alten Bienen-Kastens, der noch nach Wachs und Honig roch, gelang es dem Imker, die Bienen innerhalb einer dreiviertel Stunden einzufangen. © Polizeiinspektion Ebern

Der engagierte Hobby-Imker weiß auch, wieso Bienen von Zeit zu Zeit einfach losfliegen: „Wenn ein Volk zu groß wird, legen Arbeiterinnen ein Ei in eine besonders große Zelle. Die Made wird mit sogenannten Gelée royale, einem Bienenköniginnenfuttersaft, gefüttert, entwickelt sich zu einer neuen Königin. Am Tag vor ihrem Schlüpfen hupt die neue Königin, das Signal für die alte Königin, sich mit etwa der Hälfte des Volkes aufzumachen.“

Hobby-Imker freut sich: „Das ist wie ein Geschenk für mich“

Demnach ginge die abgesetzte Bienenkönigin mit der Hälfte ihres Volkes auf der Suche nach einer neuen Bleibe auf Schwarmflug. Dass das „spektakuläre Naturphänomen“, wie die Polizei das Ereignis nannte, bei Andreas Einwag endete, macht den Imker glücklich: „Dass sie bei meiner Mutter gelandet sind, ist ein Glück für die Bienen und für mich, das hat mich sehr gefreut“.

Noch mehr spannende Tier-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter von Landtiere.de, den Sie gleich hier abonnieren können.

Mit ihrer Landung auf Kniehöhe erleichterte der Bienenschwarm Einwag die Rettung: „Ich habe schon Bienenvölker meterhoch aus Bäumen geholt“, sagte er BILD.

Wie endete die Reise der abenteuerlustigen Bienen? Landtiere.de hat nachgefragt

Den frisch bezogenen Bienen-Kasten stellte Einwag zunächst in seine Garage. Auf Anfrage teilte die Polizeiinspektion Ebern Landtiere.de mit, dass Hobby-Imker Einwag das Bienenvolk einem befreundeten Imker weitergegeben hat, der sich umfassend kümmern wird. Einwag ist guter Dinge, dass die fleißigen Neuankömmlinge ihre Arbeit bald aufnehmen können: „Birne und Kirsche blühen schon, auch die Rapsfelder sind schon schön weit“.

Auch interessant