Augenentzündung beim Huhn: Symptome, Ursachen und richtige Behandlung

Auch Hühner können unter Augenentzündung leiden. Hinter geschwollenen und geröteten Augen verbergen sich mitunter lebensbedrohliche Erkrankungen.
Wolfsburg – Auf Portalen wie „Rettet das Huhn“ finden Hühnerhalter kompetente Tierärzte, wenn sich unter den eigenen Hühnern eine Augenentzündung breitmacht. Nicht immer ist das Federvieh lediglich ein bisschen verschnupft – gerötete und tränende Augen sollten Halter deshalb von Anfang an ernst nehmen.
Augenentzündung bei Hühnern: Ursachen und Symptome
Hühner sehen ausgezeichnet, sowohl bei der Suche nach Futter als auch beim Ausschau halten nach möglichen Feinden. Deshalb sind gesunde Augen für Hühner überlebenswichtig. Ihre Augen verfügen über ein inneres Augenlid, das eine Schutz- und Reinigungsfunktion hat. Dennoch können die Tiere an Augenentzündungen leiden, bisweilen deutet dies auf ernsthafte Erkrankungen hin. Die Ursachen sind unterschiedlich schwerwiegend:
- Zugluft vertragen Hühner nicht gut – sie kann Augenreizungen und Augenentzündungen verursachen. Gegen regelrechte Erkältungen ist auch das Federvieh nicht gefeit, ebenso wie Menschen können Hühner unter Schnupfen, tränenden und geröteten Augen leiden. Ist Zugluft die Ursache, finden sich Niesen und Röcheln unter den Symptomen.
- Fremdkörper im Auge beseitigen Hühner oft effektiv durch das Schließen des dritten Augenlids, der sogenannten Nickhaut. Nicht immer ist das erfolgreich – kann der Fremdkörper nicht entfernt werden oder ist das Auge verletzt, stellen sich Entzündungen und Sekundärinfektionen ein. Geschlossene Lider und vereiterte Augen, die ein Sekret absondern, sind ein Alarmsignal.
- Bakterielle Infektionen beispielsweise durch Mykoplasmen äußern sich in eingeschränkter Beweglichkeit, aber auch in Entzündungen des Auges.
- Bei der Marekschen Krankheit, einer Infektion mit Herpes-Viren, treten Lähmungserscheinungen ebenso wie krankhafte Veränderungen des Auges auf.
Augenentzündung bei Hühnern: Vorbeugung und Behandlung mit Hausmitteln
Zu den Ratschlägen erfahrener Halter, wenn es um Augenentzündungen bei Hühnern geht, gehören vor allem Sauberkeit im Hühnerstall und Schutz vor Zugluft. Die Wände des Stalls sollten den Tieren ausreichend Schutz vor Luftstößen bieten. So lassen sich konventionelle Erkältungskrankheiten auf ein Minimum reduzieren.
Da Wände, Boden und Einstreu leicht zu einer Brutstätte für Keime werden können, ist die regelmäßige Säuberung der Flächen und das Wechseln der Streu und des Sandbades unabdingbar für die Gesundheit der Tiere. Nicht nur Viren und Bakterien, auch Parasiten wie Salmonellen und Trichomonaden lässt sich so gut vorbeugen.
Ist eines der Tiere bereits erkrankt, wird die Isolierung empfohlen, um es vor der Belästigung durch andere Hühner zu schützen. Das geschwollene, vereiterte oder verkrustete Auge kann sanft mit einem in warmes Wasser getauchten Wattebausch abgetupft werden, bis sich Verkrustungen lösen. Borwasser oder ein Tee aus Augentrost für die äußerliche Behandlung sind ebenfalls möglich, von Kamille jedoch ist abzuraten.
Augenentzündung bei Hühnern: Impfung und Antibiotika
Lebensgefährliche Erkrankungen wie die Mareksche Lähmung, die vor allem junge Tiere befallen, können dank der Impfung von Küken schon am ersten Lebenstag abgewendet werden. Auch gegen Mykoplasmen gibt es Vakzine, die allerdings nicht von allen Experten empfohlen werden.
Bei bakteriellen Erkrankungen, die bereits einen größeren Teil des Bestands befallen haben, oder bei schweren Verläufen einzelner Tiere können Antibiotika zur Anwendung kommen, jedoch immer in Absprache mit einem Veterinär, der sich mit Erkrankungen von Hühnern auskennt. In der tierärztlichen Praxis erhält nicht nur ein an Augenentzündung erkranktes Huhn „Erste Hilfe“, auch der Verursacher lässt sich zweifelsfrei bestimmen.
Langfristig bewährt hat sich zudem eine vorbeugende Ernährung, die gewährleistet, dass die Hühner ausreichend Vitamin A zu sich nehmen. Die Beimischung von gehackten Möhren oder von Grünfutter mit hohem Vitamin-A-Gehalt lässt das Risiko von Augenerkrankungen besonders bei Küken deutlich zurückgehen. Ein Vitaminzusatz im Trinkwasser ist ebenfalls eine Möglichkeit, das Immunsystem der Tiere zu stärken.