Grüne Eier: Die Farbe hängt von der Hühnerrasse ab
Grüne Eier im Nest? Ja, die gibt es wirklich – und das ganz ohne färben. Wir verraten, welche Hühnerrassen grüne Eier legen und wie es zu der Farbe kommt.
München (Bayern) – Weiße und braune Eier kennt jeder. Doch das sind bei Weitem nicht die einzigen Farben, die im Nest der Henne landen. Denn es gibt auch Hühnerrassen, die grüne Eier legen. Die Farbnuancen sind vielfältig: Von mint- über türkis- bis hin zu olivgrün ist alles möglich. Aber woher kommt die bunte Schale?
Grüne Eier: Wie es zu der Farbe kommt
Fest steht: Für die Eierfarbe sind die Gene der Hühner verantwortlich. Die Behauptung, dass weiße Hühner weiße Eier und braune Hühner braune Eier legen, ist daher nicht richtig. Einen optischen Anhaltspunkt für die spätere Farbe des Hühner-Eis gibt es aber dennoch: die Ohrscheibe, die sich hinter dem Ohrläppchen eines Huhns versteckt. Bis auf einige Ausnahmen deutet eine weiße Ohrscheibe auf weiße Eier hin, eine rote Ohrscheibe spricht hingegen für braune Eier. Wer den Gedanken jetzt weiterspinnt, wird vermuten: Grüne Ohrscheiben gibt es nicht. Dafür aber die sogenannten Araucanas, eine bestimmte Hühnerrasse, die grüne Eier legt. Ihr Ursprung liegt im 19. Jahrhundert bei den Araucana-Indianern in Chile. Forscher vermuten, dass die Entstehung des Huhns vom Urvogel zum Haustier bereits vor einer Milliarde Jahren begann.
Grüne Eier: Sie stammen von Araucana-Hühnern
Reinrassige Araucanas werden in der Hühnerzucht auch als „echte Grünleger“ bezeichnet, da sie über Generationen hinweg türkisfarbene Eier legen, die grünlich-blau bis bläulich-grün schimmern. Diese Eigenschaft vererben sie stets dominant an ihre Nachkommen. Araucanas haben ein schwarzes Gefieder oder sind goldhalsig. Bei den Zwerg-Araucanas gibt es hingegen auch weiße Tiere. Eine weitere Besonderheit ist außerdem das Fehlen der Schwanzfedern.

Grünlegerhybriden können viele verschiedene Gefiederfarben aufweisen und ebenfalls ganz schwanzlos sein. Die gute Nachricht: Durch die Einkreuzung mit Araucana-Hühnern legen einige Hühnerrassen ebenfalls grüne bzw. blaue Eier. Dazu zählen zum Beispiel:
- Lavender Araucana
- Cream Legbar
- Schijndelaar
- Javaneser bzw. Javanesische Zwerghühner
Grüne Eier: Farbe entsteht durch Einlagerung von Biliverdin
Die genetische Veranlagung der Hühner ist also dafür verantwortlich, ob die Eier grün sind. Doch wie kommt die Farbe in die Schale? Die Produktion und Ablagerung der entsprechenden Farbpigmente findet in der Schalendrüse statt, die sich im Legedarm der Henne befindet. Bei Grünlegern entsteht die spezifische Eierfarbe durch die Einlagerung des Pigments Biliverdin, das ein grünes Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin ist. Übrigens: Eine Mischung aus roten und gelben Pigmenten, die aus dem Blut und der Galle stammen, bringt eine braune Färbung der Kalkschale hervor. Bei weißen Eiern lagern sich hingegen keine Farbstoffe ab, da dem Huhn das Gen für die Farbbildung fehlt. Mit dieser Idee bekommen ausgediente Legehennen ein zweites Leben.
Wer ein wenig Farbe auf den Frühstückstisch bringen möchte, geht am besten direkt zum Bauern in der Nähe. Denn im Supermarkt bekommt man die grünen Eier fast nie zu kaufen. Die andere Möglichkeit: Hühnerhaltung im eigenen Garten. So richtig farbenfroh im Nest wird es beispielsweise mit Hühnerrassen, die die Gene von grünlegenden Araucanas und Marans vereinen. Denn letztere legen Eier in satter Schokoladenfarbe. Bei einer Anpaarung entstehen daher olivgrüne Eier. Wer eher bläuliche Eier mag, der legt sich Hühner zu, die aus einer Kreuzung von Araucanas und weißschalig-legenden Rassen entstanden sind. So oder so: Langweilig wird es auf dem Frühstückstisch damit nie.