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Hühner fressen Steinchen – das ist wichtig für ihre Gesundheit

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Von: Sina Lück

Haben Sie auch schon mal Hühner gesehen, die absichtlich Steinchen fressen? Das tun die Vögel nicht etwa aus Langeweile, sondern für ihre Gesundheit.

München (Bayern) – Wer Hühner schon mal genau beobachtet hat, weiß: Regelmäßig picken sie auch kleine Steinchen vom Boden auf. Dabei wissen die Vögel instinktiv, wie viele ihnen davon gut tun. Denn die Kiesel erfüllen einen ganz bestimmten Zweck. Sie unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern sind auch wichtig für die Gesunderhaltung der Hühner.

Hühner picken Magenkiesel für ihre Gesundheit.
Hühner picken Magenkiesel für ihre Gesundheit. (Symbolbild) © Bruno Kickner/Imago

Hühner fressen Steinchen – das ist wichtig für ihre Gesundheit

Magenkiesel, häufig auch Grit genannt, haben für Hühner eine besondere Funktion. Denn die Vögel besitzen kein Gebiss mit Zähnen, die das Futter zerkleinern könnten. Daher schlucken sie es im Ganzen hinunter in den Kropf. Von dort aus gelangt das Futter portionsweise in den Muskelmagen, in dem eine wellenartige Bewegung (Peristaltik) durch die Kontraktion der Muskulatur herrscht. Für den Aufschluss von ganzen Getreidekörnern, groben Futterpartikeln und Raufutter reicht das aber nicht. Dabei helfen die Magenkiesel: Als „Mühlsteine“ übernehmen sie die mechanische Zerkleinerung im Muskelmagen. Dadurch können die Nährstoffe im Darm optimal aufgespalten und das Futter besser verwertet werden. Doch Vorsicht: Obwohl Hühner Allesfresser sind, sollten sie nicht alle Küchenreste bekommen.

Ein weiterer Vorteil: Die Magenkiesel sorgen auch dafür, dass der Mageninhalt sich besser durschmischt und die Magensäure gleichmäßig verteilt wird. Der Vorgang unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern macht auch eventuell vorhandene Krankheitserreger wie zum Beispiel Salmonellen unschädlich. Das Picken und Scharren von Kieselsteinchen ist außerdem eine super Beschäftigung und Beruhigung für die Tiere. Doch ab wann sollte man mit der Fütterung beginnen?

Hühner fressen Steinchen – Magenkiesel nicht zu früh anbieten

Grundsätzlich sind Magenkiesel auch schon für Küken geeignet. Zu jung sollten die Tiere allerdings nicht sein, da sie den Unterschied zwischen Hühnerfutter und Steinchen noch nicht kennen. Die Gefahr: Sie könnten zu viele Steine auf einmal fressen und im schlimmsten Fall mit vollem Magen verhungern. Meist lernen die Kleinen das Picken der Kiesel aber schnell von der Glucke. Dann können Hühnerhalter ihnen zunächst eine kleine Menge Magenkiesel mit einer geringeren Körnung von etwa zwei Millimetern anbieten. Je nach Größe des Geflügels gibt es die Magenkiesel in verschiedenen Größen:

Hühner fressen Steinchen – Material darf keine Schadstoffe enthalten

Die kleinen Steinchen bestehen meist aus Quarz. Hühnerhalter sollten beim Kauf aber immer darauf achten, dass das Material schadstofffrei und je nach Verwendung auch für ökologische Geflügelbetriebe geeignet ist. Die Fütterung von Magenkieseln kann in der Einstreu, im Auslauf oder aus einem separaten Trog erfolgen. Für größere Betriebe ist auch ein eigener Futterautomat denkbar. Bei der Verwendung von bereits zerkleinertem Futter wie Legemehl oder Granulat ist Magenkies zwar nicht unbedingt erforderlich. Für die Verdauung, die Gesunderhaltung und das Verhalten von Hühnern haben die Steinchen aber trotzdem viele Vorteile.

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