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Hühner-Verhalten richtig deuten: Federpicken, Kannibalismus und Legeprobleme

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Hühner in ihrem Stall (Symbolbild)
Hühner können verschiedene Verhaltensauffälligkeiten entwickeln (Symbolbild) © MANUEL GEISSER/IMAGO

Wenn Hühner ein gefährliches Verhalten zeigen, sollten Halter umgehend reagieren. Nur dann ist gewährleistet, dass kein größerer Schaden entsteht.

Hannover – Am 30. April 2021 wurde bekannt gegeben, dass ab dem auf dieses Datum folgenden Sonnabend die Stallpflicht für Hühner, Enten, Puten und Gänse im Großraum Hannover aufgehoben wurde. Damit wurde die Freilandhaltung wieder möglich, die weniger Stress für die Tiere impliziert und aus diesem Grund zu einem wesentlich geringeren Auftreten von nicht der Norm entsprechendem Verhalten führt.

Verhalten von Hühnern: Federpicken als weitverbreitetes Problem

In ihrer natürlichen Umgebung sind Hühner den ganzen Tag mit der Nahrungsbeschaffung in Form von Picken nach Körnern beschäftigt. Werden diese in der Haltung nur ein- oder zweimal täglich gefüttert, behalten sie dieses angeborene Verhalten dennoch bei. Es läuft jedoch außerhalb der Futterzeiten ins Leere. Daraus kann das Federpicken entstehen. Dabei richtet sich diese Verhaltensstörung des Huhnes gegen das eigene Federkleid. Es rupft sich selbst an gut erreichbaren Stellen die Federn aus. Schnell entstehen dadurch nackte Hautstellen oder blutige Wunden. Diese stellen eine große Gefahr dar, zum einen als Einfallstor für Infektionen, zum anderen, weil das Huhn durch den Geschmack von Blut zu noch stärkerem Federpicken angeregt wird. Außerdem imitieren häufig andere Hühner dieses Verhalten. Deswegen sollte ein federpickendes Huhn sofort isoliert werden. Um dieses schädliche Verhalten zu bekämpfen beziehungsweise von Anfang an zu verhindern, kommen außerdem die folgenden Maßnahmen infrage:

Verhalten von Hühnern: Kannibalismus als schwere Störung

Insbesondere aktive Hühnerrassen, wie zum Beispiel Malaien, neigen zu aggressivem Verhalten. Anfänger sind mit Hühnerrassen gut beraten, die ein eher zutrauliches und freundliches Verhalten zeigen. Dazu gehören unter anderem diese:

Bei nicht artgerechter Haltung können jedoch auch an sich friedliche Hühner Kannibalismus entwickeln. Sie picken bei dieser Verhaltensanomalie Artgenossen im Stall oder Gehege so lange, bis diese stark bluten und schließlich verenden. Als Deutung bietet sich ein zu geringes Platzangebot für die Schar an. Auch Langeweile durch zu geringe Abwechslung im Tagesablauf kann Kannibalismus befördern. Eine Teilung der Hühnerschar in mehrere kleinere Gruppen, eine Ausweitung der Haltungsfläche sowie mehr Sandbäder und Sitzstangen können Abhilfe schaffen. Sollte der Halter feststellen, dass Tiere bereits ernsthaft verletzt sind, ist unbedingt ein Veterinär hinzuzuziehen.

Verhalten von Hühnern: Ungewöhnliche Laute

Zu den Besonderheiten des Verhaltens von Hühnern zählt ihre komplexe Kommunikation: Sie geben eine Vielzahl von verschiedenen Lauten ab, um sich miteinander zu verständigen. Das ranghöchste Mitglied der Schar dominiert die anderen Tiere mithilfe des Krähens. Ist kein Hahn vorhanden, übernimmt die ranghöchste Henne diese Funktion. Die Gackerlaute von Hühnern decken ein breites Spektrum an Lebensäußerungen ab. Für den Halter sind insbesondere die folgenden Laute dabei relevant:

Verhalten von Hühnern: Legeprobleme

Am häufigsten tritt die sogenannte Legenot auf. Dabei steckt das Ei in der Kloake des Huhns fest. Halter erkennen dieses Problem am ungewöhnlichen Verhalten der Hühner: Sie nehmen eine Körperhaltung wie ein Pinguin ein oder sitzen völlig ermattet am Boden. Um dem Huhn zu helfen, kann das festsitzende Ei vorsichtig zerstört und anschließend entnommen werden. Sanfte Massagen mit Rizinusöl können dem Huhn helfen, das Ei zu legen.

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