Wurmkur bei Hühnern: Kosten, Dosierung, Verabreichung, Häufigkeit

Würmer gehören zu den häufigsten inneren Parasiten bei Hühnern. Bei einer Verabreichung einer Wurmkur ist tierärztliche Beratung wichtig.
Frankfurt am Main – Sinnvolle Entwurmungskonzepte stehen regelmäßig im Fokus der tiermedizinischen Experten, organisiert im Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Es ist wichtig, sich bei Dosierung und Häufigkeit genau an die Vorgaben zu halten.
Wurmkur bei Hühnern: Auftreten und Symptome
Endoparasiten wie Würmer kommen bei Hühnern regelmäßig vor. Das Federvieh kann sich mit einer Vielzahl von Würmern infizieren. Dazu gehören:
- Bandwürmer
- Spulwürmer
- Hakenwürmer
- Haarwürmer
- Luftröhrenwürmer
- Lungenwürmer
Viele dieser Würmer sind so weit verbreitet, dass unsere Hühner häufig damit in Kontakt kommen. Je kleiner und schmutziger ihr Auslauf, desto höher sind der Infektionsdruck und die Wahrscheinlichkeit einer Wurminfektion.
Dennoch zeigen Hühner nur selten sichtbare Symptome einer Verwurmung:
- Spul- oder Fadenwürmer im Kot
- Abmagern
- Antriebslosigkeit bis zur Apathie
- Luft schnappen bei Lungen- oder Luftröhrenwürmern
- Durchfall oder blutige Bestandteile im Kot
Wurmkur bei Hühnern: Einfach mit dem Futter verabreichen
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Hühner zu entwurmen:
- Anthelminthika – chemische Wirkstoffe wie Flubendazol
- natürliche Entwurmungsmittel wie Apfelessig, Knoblauch oder Kräuter
Die Nutzung chemischer Entwurmungsmittel ist zuverlässig und stellt sicher, dass alle Würmer zuverlässig abgetötet werden. Die Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt mit dem Futter oder über das Trinkwasser. Da die Tiere für einen Zeitraum von einer Woche behandelt werden müssen, um alle Stadien der Würmer zu erwischen, sollten sie in dieser Zeit nicht freilaufen und auch keine anderen Futtermittel sowie keine zweite Wasserquelle ohne Wirkstoff erhalten.
Natürliche Entwurmungsmittel wie Apfelessig werden häufig dem Wasser zugesetzt. Es gibt aber im Fachhandel auch Wurmkuren auf natürlicher Basis, die wie Legepellets unter das Futter gemischt zu verfüttern sind.
Weder bei der Gabe von Flubendazol noch bei den natürlichen Entwurmungsmitteln müssen die Eier verworfen werden.
Wurmkur bei Hühnern: Dosierung richtig berechnen
Beim Kauf der Wurmkur erhält der Hühnerhalter eine klare Dosierungsempfehlung. Diese wird pro Kilogramm Körpergewicht angegeben und bezieht sich auf die pro Tag aufgenommene Futtermenge. Kleinere Hühner benötigen entsprechend pro Tag weniger Wurmmittel als größere, schwerere Tiere.
Die genaue Höhe der Dosierung pro Tag hängt vom Wirkstoff ab. Der Hühnerhalter muss deshalb bei jeder Wurmkur prüfen, welche Menge notwendig ist. Tierarztpraxis und Fachhandel unterstützen bei der Berechnung, um eine korrekte Anwendung sicherzustellen.
Hühner-Wurmkur: Gibt es Empfehlungen zur Häufigkeit?
Zeigen die Hühner klare Symptome oder ist eine Verwurmung nachgewiesen, so ist eine Behandlung unbedingt erforderlich. In Absprache mit dem Tierarzt kann eine Wiederholung der medikamentösen Therapie nach zwei Wochen notwendig sein.
Die vorsorgliche Entwurmung ist jedoch ein Thema, das von Hühnerzüchtern, Hühnerhaltern und Tierärzten heiß diskutiert wird. Viele Experten empfehlen eine regelmäßige Entwurmung mit einer Häufigkeit von drei bis vier Wurmkuren pro Jahr. Es gibt allerdings Hinweise, dass eine Gabe von Entwurmungsmitteln ohne Notwendigkeit oder gar in einer falschen Dosierung die Entwicklung von Resistenzen fördert. Außerdem kann vor allem die chemische Wurmkur den empfindlichen Hühnerdarm belasten.
Immer mehr Hühnerhalter entscheiden sich deshalb für eine regelmäßige vorsorgliche Entwurmung mit natürlichen Mitteln wie Apfelessig. Statt prophylaktisch ein Medikament einzusetzen, lassen sie im Verdachtsfall Kotproben untersuchen, um einen möglichen Wurmbefall im Darm zu ermitteln.
Wurmkur bei Hühnern: Kosten vorab einschätzen
Die Kosten für eine Kotprobe liegen je nach Umfang zwischen 20 und 60 Euro. Bei Hühnern, die keine Wurmkur erhalten, ist wenigstens eine Kotuntersuchung pro Jahr empfehlenswert. Die Höhe der Kosten für eine Wurmkur pro Huhn liegt bei unter einem bis zwei Euro. Die genaue Höhe hängt vom eingesetzten Wirkstoff und der nutzbaren Gebindegröße ab. Einige Hühnerzuchtvereine organisieren deshalb eine gemeinsame Wurmkur, um die Kosten zu senken. Sie arbeiten dafür mit einer Tierarztpraxis zusammen.