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Hühnerhaltung im Wohngebiet: Meldepflicht, Gesetze und Urteile

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Für die private Hühnerhaltung im Garten gibt es rechtliche Rahmenbedingungen. Hühnerhalter benötigen Grundwissen über Gesetze, Vorschriften und Meldepflichten.

Glückliche Hühnerschar im Herbstgarten (Symbolbild)
Wer Hühner im eigenen Garten halten will, muss einiges beachten (Symbolbild) © Chromorange/Imago

Haselbachtal – Frische Eier von den eigenen Hühnern zum Sonntagsfrühstück – immer mehr Menschen hierzulande träumen von einem nachhaltigeren Leben. Das Interesse an alten und für Anfänger geeigneten Hühnerrassen nimmt im gleichen Maße zu wie die Begeisterung der Selbstversorger. Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter empfängt neue Hühnerhalter gerne mit offenen Armen, weist aber darauf hin, dass es für die Hühnerhaltung im Wohngebiet viele Regeln, Vorschriften und Gesetze gibt.

Hühnerhaltung im Wohngebiet: Meldepflicht, Gesetze und Urteile

Hühner sind wunderbare und außergewöhnliche Haus- und Nutztiere. Sie sind nicht nur hochintelligent und unterhaltsam, sondern beschenken uns noch dazu regelmäßig mit einem leckeren Ei. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen im heimischen Garten Hühner halten wollen. Da Hühner in der privaten Haltung laut der Baunutzungsverordnung als Kleintiere wie Kaninchen oder Wellensittiche eingeordnet werden, spricht grundsätzlich nichts gegen die zweibeinigen Haustiere. Dies gilt aber nur für Grundstücksbesitzer. Wer zur Miete oder in einer Eigentumsgemeinschaft wohnt, sollte unbedingt die Genehmigung des Vermieters oder der Gemeinschaft einholen. Auch in vielen Schrebergartenanlagen ist die Hühnerhaltung laut Satzung untersagt.

Hühnerhaltung im Wohngebiet: Regeln und Gesetze kennen

Bevor die Planung der Hühnerhaltung im Garten beginnen kann, ist ein wenig Recherche ratsam. Die folgenden Vorschriften müssen Beachtung finden:

Grundsätzlich gilt: In alten dörflichen Gebieten oder Wohngebieten, wo bereits andere Bewohner Hühner im Garten halten, stehen die Chancen auf eine problemlose Hühnerhaltung bestens. Je städtischer und enger die Bebauung ist, desto häufiger gibt es lokale Vorschriften und Einschränkungen.

Hühnerhaltung im Wohngebiet: Vorschriften rund um den Hühnerstall beachten

Hühner brauchen Schutz vor Nässe und insbesondere nachts vor Räubern. Der Hühnerstall gibt ihnen die nötige Sicherheit und einen trockenen, zugfreien Platz zum Schlafen. Im Stall legen die Hühner außerdem ihre Eier.

Ein kleiner Schuppen, in dem der Hühnerhalter zum Eiersammeln und Reinigen stehen kann, ist zwar sehr praktisch, bedarf aber einer Baugenehmigung. Ein Blick auf die Baubestimmungen des eigenen Grundstücks gibt Auskunft darüber, ob und in welcher Größe ein solcher Hühnerstall im Garten gebaut werden darf.

Wer nur wenige Hühner halten und keine Baugenehmigung beantragen möchte, ist mit einem mobilen Hühnerstall gut beraten. Die kleinen Ställe lassen sich leicht verschieben und sind als mobile Einheiten nicht genehmigungspflichtig.

Hühnerhaltung im Wohngebiet – Meldepflichten befolgen

Geflügel muss beim Veterinäramt und bei der Tierseuchenkasse angemeldet werden. Letzteres kostet je nach Gegend für private Kleingruppen von Hühnern gar nichts oder wenige Euro pro Jahr. Beide Meldungen sind wichtig, damit Veterinäramt und Tierseuchenkasse im Falle einer ansteckenden Erkrankung wissen, wo Hühner gehalten werden.

Mit der Hühnerhaltung im Garten übernimmt der Halter außerdem automatisch die Pflicht der regelmäßigen Impfung der Tiere gegen die Newcastle-Krankheit, auch atypische Geflügelpest genannt. Tierärzte vor Ort beraten und verkaufen den nötigen Impfstoff, der mit dem Wasser verabreicht wird.

Hühnerhaltung im Wohngebiet – mit den Nachbarn Konsens finden

Neben all den Regeln, Gesetzen und Vorschriften kann vor allem eines die private Hühnerhaltung im eigenen Garten ruinieren: ein wenig begeisterter Nachbar. Mit den folgenden Tipps steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Nachbarschaft trotz und mit den Hühnern:

Eine Packung frische Eier hier und da erhöht die Akzeptanz des Federviehs durch die Nachbarn.

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