Hühnerküken aufziehen – mit den richtigen Tipps und Tricks klappt es ganz leicht

Hühner ziehen in immer mehr Gärten ein und liefern frische Eier. Tipps, wie die Aufzucht der Küken zur produktiven Henne oder zum stattlichen Hahn gelingt.
Berlin – Hühner zu halten, ist recht unkompliziert. Die Aufzucht der Küken gelingt besonders leicht, wenn eine Glucke (brütendes Huhn) vorhanden ist. Denn die Glucke brütet nicht nur die befruchteten Eier aus, sie wärmt die Küken in den ersten Lebenswochen und zeigt ihnen, welche Pflanzen, Körner und Insekten bekömmlich sind. Doch auch ohne Glucke ist die Aufzucht von Küken möglich.
Aufzucht von Küken – die Haltung
Die Kunstbrut von Küken erfolgt in einem Brutkasten, der die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit für die Entwicklung der Jungtiere in den Eiern bereitstellt. Nach dem Schlüpfen können die noch nassen und erschöpften Vögel bis zu 24 Stunden im Kasten bleiben. In dieser Zeit zehren sie von den Vorräten im Dottersack.
Anschließend benötigen die sogenannten Eintagsküken Futter, Wasser und eine Wärmequelle. Wer selbst keinen Brutkasten besitzt, übernimmt die Hühnerbabys zu diesem Zeitpunkt von der Brüterei. Folgende Bedingungen sind wichtig:
- Der Auslauf im Stall sollte begrenzt sein, damit alle Küken Futter und Wasser finden.
- Eine Wärmelampe ersetzt die Glucke.
- Nach der ersten Lebenswoche kann die Temperatur im Stall von 30 auf 28 Grad Celsius abgesenkt werden, danach wöchentlich um weitere zwei Grad, bis sie bei 18 bis 20 Grad Celsius gehalten wird.
- Für eine zugfreie, trockene Unterbringung sollte gesorgt sein.
In den ersten fünf Wochen der Aufzucht bleiben die jungen Hühner im Stall, denn zunächst muss aus dem Flaum ein schützendes Gefieder entstehen. Danach darf das Jungvolk bei gutem Wetter stundenweise den Auslauf erkunden. Nach der achten Lebenswoche kann die Wärmelampe ausgeschaltet werden.
Aufzucht von Küken – die Entwicklung
In den meisten Fällen schlüpfen Küken 21 Tage nach Brutbeginn. Grundsätzlich ist das Schlüpfen zwischen dem 19. und dem 23. Tag zu erwarten. Wie schnell die Tiere sich im Ei entwickeln, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Hühnerrasse
- Alter der Bruteier zu Beginn des Brutvorgangs
- Glucke oder Art des Brutautomaten
In den ersten drei Lebenstagen prägen sich die Küken. Normalerweise lernen sie hier ihre Mutter kennen. In menschlicher Obhut schließen sie sich ihrem Versorger an.
Das Flaumgefieder der Küken schützt die Tiere nicht vor Witterungseinflüssen. Außerdem sind junge Vögel in den ersten Lebenswochen nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur allein aufrechtzuerhalten. Die Wärme einer Glucke oder ein beheizter Stall mit Wärmelampe ist für die Aufzucht daher unerlässlich.
Während ab der fünften Woche das Gefieder zunehmend den Flaum ersetzt, werden zwischen der vierten und achten Lebenswoche die Unterschiede zwischen den Geschlechtern immer offensichtlicher. Die Kämme und die Kehllappen der Hähne wachsen schneller und erhalten auch früher ihre rötliche Tönung. In der achten Lebenswoche sind aus den Küken stattliche Jungvögel geworden.
Aufzucht von Küken – Futter und Ernährung
Anders als andere Vogelkinder werden die Küken der Hühner nicht von den Eltern gefüttert. Die kleinen Nestflüchter picken instinktiv. Die Glucke führt ihren Nachwuchs zum Futter und zeigt, was fressbar ist. In der Aufzucht nach der Kunstbrut fehlt dieses Vorbild, doch im begrenzten Auslauf finden die Kleinen schnell das Aufzuchtfutter.
Da bei einer Aufzucht ohne Glucke das Trinken nicht gezeigt wird, sind einige dunkle Steinchen oder Grit in der Wasserschale hilfreich. Die Küken picken danach und lernen so „nebenbei“ das Trinken.
- In den ersten vier Lebenswochen ist Kükenstarterfutter (Pellets oder Mehl) ideal.
- Anschließend sorgt ein handelsübliches Legehennenfutter für viel Protein und Energie.
- Sand, Muschelkalk und Grit runden das Angebot an Futter ab.
Obst, Gemüse und Insekten wie Mehlwürmer können die Ernährung nach sechs bis acht Wochen ergänzen.