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Kannibalismus bei Hühnern: Ursachen, Bedeutung und was man dagegen tun kann

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Ein Huhn pickt mit dem Schnabel am Boden. (Symbolbild)
Strukturierte Einstreu und Beschäftigungsmaterial animieren zum Picken und können Verhaltensstörungen vorbeugen. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Hühner neigen zu Verhaltensstörungen, wenn die Haltungsbedingungen nicht optimal sind. Typisch sind dann Federpicken und Kannibalismus unter den Tieren.

Bonn – Verhaltensstörungen bei Hühnern kommen insbesondere unter schlechten Haltungsbedingungen, bei unpassender Fütterung oder bei sehr aktiven Hybrid-Hochleistungsrassen vor. Zu den weitverbreiteten Auffälligkeiten der Hühner gehören das Federpicken und der Kannibalismus. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin.

Kannibalismus bei Hühnern: Ursachen, Bedeutung und was man dagegen tun kann

Kannibalismus ist eine Verhaltensstörung, die nichts mit einer Aggression der Hühner zu tun hat. Es handelt sich bei diesem Verhalten um eine fehlgeleitete Nahrungssuche. Meist beginnen die Probleme mit dem sogenannten Federpicken, bei dem Hühner Federn der Artgenossen abpicken und fressen. Es entstehen kahle Stellen mit kleinen Blutungen. Das Rot des Blutes zieht die Hühner an, verleitet sie zum Picken. Sie verletzen den bereits geschwächten Artgenossen immer stärker, während sie das Gewebe fressen. Hühner können verschiedene Arten von Kannibalismus zeigen:

Kannibalismus bei Hühnern: Die Ursachen

Es gibt viele Ursachen für den Kannibalismus der Hühner. Häufig führen verschiedene Auslöser dazu, dass die Tiere die Verhaltensstörung zeigen. Meist tragen diese Faktoren zur Entstehung von Kannibalismus bei:

Außerdem sind bestimmte Hühnerrassen besonders von Kannibalismus betroffen. Weiße Hochleistungs-Legehybriden zeigen beispielsweise gehäuft Zehenkannibalismus. Generell gilt: Hühner, die sehr aktiv und auf eine hohe Legeleistung hin gezüchtet worden sind, entwickeln eher Verhaltensstörungen wie Kannibalismus, als alte Landrassen, die Eier und Fleisch liefern.

Kannibalismus bei Hühnern: Was kann dagegen man tun?

Zeigen Hühner Federpicken oder kommt es bereits zu Kannibalismus, ist es unerlässlich, schnell zu handeln. Denn je länger die Tiere unter den Auffälligkeiten leiden, desto schwerer sind diese abzustellen. Wichtig ist, die Ursache für den Kannibalismus zu finden. So gehen Hühnerhalter vor:

Bei einigen Tieren gelingt das Abstellen des Verhaltens trotz aller Bemühungen manchmal nicht. Da eine dauerhafte Einzelhaltung für Hühner keine Option ist, bleibt hier nur der Ausweg, das kannibalistische Huhn aus der Gruppe zu entfernen, zu verschenken oder im schlimmsten Fall zu töten.

Kannibalismus bei Hühnern: Soforthilfe

Sind Hühner von Kannibalismus betroffen, sind die verletzten Tiere umgehend zu separieren, damit diese sich erholen können. Bei nur kleinen Verletzungen genügt die Behandlung mit einem Spray zur Wunddesinfektion (zum Beispiel Blauspray). Sogenannte Kannibal-Sprays schrecken andere Hühner mit unangenehmem Geruch oder Geschmack vom Picken ab. Speziell zum Abstellen von Kloakenkannibalismus sind farbige Lösungen erhältlich, die die Rötung am Hinterteil der Hühner überdecken.

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