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Mykoplasmose bei Hühnern: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Hühner suchen im Gras nach Futter. (Symbolbild)
Ausreichend Platz und eine geringe Besatzdichte können bei der Vorbeugung gegen Mykoplasmose wichtig sein. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

In der privaten Haltung tritt Mykoplasmose bei Hühnern nur selten auf. Dennoch sollten Halter über Ursachen, Symptome und Behandlung Bescheid wissen.

Frankfurt am Main – Mit der Mykoplasmose bei Hühnern haben praktizierende Tierärzte regelmäßig Kontakt. Bricht sie in größeren Beständen aus, kann das vielen Tieren das Leben kosten. Neben der Behandlung mit Medikamenten sind vorbeugende Maßnahmen wie die Optimierung der Lebensumstände die beste Lösung.

Mykoplasmose bei Hühnern: Ursachen, Symptome und Behandlung

Mykoplasmose ist eine durch ein Bakterium der Familie der Mykoplasmen ausgelöste Infektionskrankheit. Bei Hühnern gibt es im Wesentlichen vier unterschiedliche Mykoplasmen-Arten, die zur Erkrankung führen. Die Erreger haben selbst keine Zellwände, sondern lassen sich in und auf den Zellen ihres Wirts nieder. Sie werden über Ausscheidungen, direkten Kontakt und Oberflächen übertragen.

Viele Hühner tragen Mykoplasmen, ohne dass die Erkrankung ausbricht. Sie sind latente Träger, können ihre tierischen Mitbewohner anstecken und die Infektion so verbreiten. Sie zeigen keinerlei Symptome, solange die Krankheit nicht ausbricht. Das geschieht vor allem dann, wenn das Immunsystem der Vögel durch eine andere Erkrankung oder Stress geschwächt ist. Besonders Jungvögel im Alter von vier bis acht Wochen sind gefährdet, aber auch ältere Tiere können an einem Ausbruch versterben.

Hühner-Mykoplasmose: Symptome erkennen, vorsorglich testen

In vielen Fällen ist eine Mykoplasmose nicht leicht zu erkennen, weil sich die Symptome dieser Sekundärinfektion mit denen der Hauptinfektion vermischen. Tritt die Erkrankung als Folge von Stress auf, so zeigen sich die diffusen Anzeichen zum Beispiel in diesen Formen:

Welche Symptome auftreten und wie stark sie sind, hängt zum einen von der Mykoplasmen-Art und zum anderen vom Alter der Tiere ab.

Weil viele Hühner Mykoplasmen tragen, ist es sinnvoll, den eigenen Bestand zu testen. Die Antikörper sind im Blut der Tiere leicht nachweisbar. Dies gibt Gewissheit, erlaubt sinnvolle Vorsorgemaßnahmen und erleichtert die Diagnose bei unklaren Erkrankungen.

Mykoplasmose beim Huhn: Behandlung mit Medikamenten

Besteht der Verdacht auf akute Mykoplasmose oder konnte eine Infektion durch einen Abstrich bei einem einzelnen erkrankten Tier nachgewiesen werden, so kann die akute Infektion mithilfe eines Antibiotikums behandelt werden. Sie muss über mehrere Tage erfolgen. Zum Einsatz kommen:

Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto geringer stehen die Chancen auf Heilung. Unbehandelt liegt die Sterberate bei bis zu zehn Prozent eines Bestandes. Im kommerziellen Bereich wird meist der gesamte Besatz gekeult, die Anlage desinfiziert und neu besetzt.

Mykoplasmose beim Huhn: verhindern durch Impfung und Vorbeugung

Weil die Mykoplasmose eine typische Sekundärerkrankung ist, ist Vorbeugung essenziell. Zu den wichtigsten Auslösern gehören:

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass Mykoplasmose vor allem in großen, kommerziellen Beständen auftritt und nur selten in der privaten Hühnerhaltung. Wer die genannten Auslöser optimiert, beugt einem Ausbruch effizient vor.

Eine zusätzliche Maßnahme ist die Impfung gegen einen der beiden häufigsten Mykoplasmose-Erreger „gallisepticum“. Sie wird allerdings noch nicht im großen Maßstab durchgeführt und gilt als umstritten.

Mykoplasmose beim Huhn: Auch auf den Menschen übertragbar?

Auch Menschen können an Mykoplasmose erkranken, sind normalerweise aber von anderen Arten betroffen. Trotzdem gibt es Hinweise darauf, dass die Hühner-Mykoplasmen beim Menschen Bindehautentzündungen auslösen können. Im Umgang mit den zweibeinigen Haustieren ist Hygiene wie gründliches Händewaschen nach jedem Kontakt deshalb unverzichtbar.

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