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Parasiten, Schnupfen, Durchfall bei Hühnern: Symptome und Behandlung

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Müdes Huhn
Wer Hühner hält, muss auf verschiedene Krankheitsanzeichen achten © IMAGO

Ob Schnupfen, Parasiten oder Durchfall – diese Unpässlichkeiten kommen häufig vor und lassen sich je nach Symptomen und Auslösern auch relativ leicht behandeln.

Frankfurt am Main – Dr. med. vet. Norbert Kummerfeld schreibt in der Zeitschrift „Der praktische Tierarzt“ vom Bundesverband der praktizierenden Tierärzte, dass es immer mehr Hobby-Geflügelhalter gibt, die mit ihren Hühnern zum Tierarzt kommen. Die Haltung dieser Tiere wird auch im Privatbereich zunehmend beliebter. Der Fachtierarzt plädiert dafür, dass sich Haustierärzte eingehender mit den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten der häufigsten Krankheiten befassen sollten, um diese neue Patientengruppe angemessen versorgen zu können.

Hühner-Pflege: Durch äußere Parasiten verursachte Krankheiten

Parasiten gehören zu den häufigsten Auslösern von Hühner-Krankheiten. Mediziner unterscheiden hierbei Ektoparasiten und Endoparasiten. Ektoparasiten wie Milben befinden sich außerhalb der befallenen Tiere auf der Haut oder in den Federn. Endoparasiten wie zum Beispiel Würmer befallen die Hühner dagegen von innen.

Die bekanntesten Ektoparasiten bei Legehennen sind unter anderem:

Die Rote Vogelmilbe ist ein etwa ein Millimeter großer Blutsauger, der sich in den Hautfalten der Hühner einnistet und ihr Blut saugt. Durch den andauernden Blutverlust werden betroffene Vögel ohne für den Halter ersichtlichen Grund immer schwächer, bis sie schließlich versterben.

Die Kalkbeinmilbe befällt bevorzugt die Beine der Vögel und führt unbehandelt zu schuppigen, grauen, gelblichen oder weißen Hornhautwucherungen. Daher auch der Name Kalkbein-Krankheit.

Die mehrere Millimeter großen Federlinge haben es auf die Federn der Hühner abgesehen und sind vor allem durch das zerbissene, kaputte Federkleid erkennbar.

Zur Vorbeugung gegen Ektoparasiten hilft vor allem eine gute Stall- und Gehegehygiene. Außerdem beugen Sand- und Aschebäder einem Befall mit diesen Parasiten vor.

Haben die Hähne und Legehennen bereits Milben, gibt es entsprechende Mittel auf chemischer oder natürlicher Basis, die Abhilfe schaffen.

Hühner-Krankheiten durch innere Parasiten

Neben den Ektoparasiten machen auch Endoparasiten den Hühnern zu schaffen. Sie leben im Organismus der Tiere und schädigen diese von innen heraus. Die wichtigsten Parasiten dieser Art sind:

Ein Befall mit diesen Krankheitserregern macht sich zuerst durch unauffällige Symptome wie Müdigkeit oder Fressunlust bemerkbar. Im fortschreitenden Stadium kommen Krankheitszeichen wie Durchfall, ein blasser Kamm und zunehmende Schwäche hinzu.

Bei diesen Hühner-Krankheiten schafft die Untersuchung einer Kotprobe Klarheit. Der Tierarzt verschreibt je nach Parasitenbefall entsprechende Mittel, die den Hühnern im Normalfall als Pulver über das Futter gestreut werden.

Hühner mit Durchfall-Krankheiten

Durchfall (Diarrhoe) kommt beim Huhn ebenfalls recht oft vor. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter, doch manchmal verursachen auch Krankheitserreger dieses Symptom.

Ursache Nummer eins für Durchfall bei Hühnern ist eine Futterumstellung oder ein Fütterungsfehler. Gerade große Mengen an Milchprodukten oder Obst können zu Durchfall führen.

Ist das Futter nicht der Verursacher, sind es in der Regel oben genannte Krankheitserreger wie Würmer, Histomonaden oder Kokzidien.

Hühner-Schnupfen behandeln

Schnupfen beim Huhn kommt wie beim Menschen von Rhino- oder Adenoviren, die die oberen Atemwege befallen. Meist tritt diese Krankheit in der kalten Jahreszeit bei nassem, windigem Wetter auf.

Hühner mit dieser Krankheit niesen viel und haben einen wässrigen Augen- oder Nasenausfluss. Auch Atemgeräusche und ein Aufsperren es Schnabels deuten in diesem Zusammenhang auf einen Infekt hin.

Ein Huhn mit Schnupfen sollte separat gehalten werden, um einer Ansteckung weiterer Vögel vorzubeugen. Ruhe und das Platzieren unter einer Wärmelampe sind als Therapie bei einem Erkältungsschnupfen meist ausreichend. Vitaminreiche Kost stärkt die Abwehrkräfte und hilft den Tieren zusätzlich, mit der Krankheit fertig zu werden.

Bessert sich der Zustand der Hühner bei dieser Behandlung nicht innerhalb von zwei Tagen, ist ein Gang zum Tierarzt ratsam, um ernstere Ursachen des Schnupfens auszuschließen.

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