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Wurmbefall bei Hühnern: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Hühner picken auf dem Boden ihres Freigeheges
Hühner picken regelmäßig Nahrung auf, die von Würmern durchsetzt ist. © Bernd Friedel/Imago

Leidet ein Huhn unter Wurmbefall, gilt es, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen. Alle Infos über Wurmkuren, etwaige Vorbeugung und Ursachenforschung.

Haselbachtal – Zwar sind Hühner ganzjährig von einem möglichen Wurmbefall bedroht, doch die Gefahr einer Infiltration besteht primär in der Mitte des Jahres. Während der Sommermonate ist die Wahrscheinlichkeit einer Wurmattacke höher einzuschätzen als in der kühleren Jahreszeit. Das hängt mit der Tatsache zusammen, dass Larven schneller wachsen, wenn es in ihrer Umgebung warm und feucht ist. Darauf weist der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter mit Sitz in Haselbachtal hin.

Wurmbefall bei Hühnern: Die Ursachen

Die Ursachen eines Wurmbefalls bei Hühnern liegen im Fressverhalten der Tiere begründet. Sie picken regelmäßig Nahrung auf, die von Würmern durchsetzt ist. So kann es beispielsweise vorkommen, dass eine infizierte Taube Kot neben einem Hühnerstall ausscheidet. Der Kot wird von Käfern und Schnecken gefressen, die wiederum von Hühnern verzehrt werden. Somit haben die Würmer über Umwege einen neuen Wirt gefunden, der langfristig als Nahrungsspender dient, denn als waschechter Parasit zehrt der Wurm von seiner nächsten Umgebung.

Die entweder im Blut oder im Darm heimischen Parasiten entstammen wahlweise der Familie der Spul-, Haar- oder Plattwürmer. Da eine gewisse Wurmpopulation normal ist und dem Hühnerkörper nicht schadet, lebt das Federvieh mit den Schmarotzern in friedlicher Koexistenz. Allerdings nur, solange die Zahl der Würmer nicht überhandnimmt. Sind die Parasiten im Begriff, die Kontrolle zu gewinnen, gilt es, einzuschreiten und die Hühner zu entwurmen, weil ein „Zuviel an Würmern“ ein gesundheitliches Risiko für die Eierproduzenten darstellt. Demzufolge geht es bei den Maßnahmen darum, die Wurmpopulation auf ein Normalmaß zu reduzieren. Eine komplette Ausrottung der Würmer ist nicht erstrebenswert, da die Evolution dem Huhn einen bestimmten Grad an Fremdkörpern zugesteht.

Wurmbefall bei Hühnern: Symptome erkennen

Am einfachsten lässt sich ein Wurmbefall bei Hühnern über eine Analyse ihres Kots bestimmen. Es existieren jedoch weitere Erkennungsmerkmale, die auf einen parasitären Befall hindeuten:

Da die Würmer ihren Wirten stetig Nährstoffe entziehen, ist es wahrscheinlich, dass das Huhn sukzessive schwächer wird und irgendwann in einen apathischen, teilnahmslosen Zustand verfällt. Dadurch reduziert sich der (Über-)Lebenswille des Tieres auf ein Minimum.

Wurmbefall bei Hühnern: Natürliche Wurmkur oder Arznei vom Tierarzt

Mithilfe einer Kur kann der Wurmbefall bei Hühnern bekämpft werden – allerdings nicht im Vorhinein, denn eine präventive Behandlung ist ausgeschlossen. Es muss sich um einen konkreten Wurmbefall handeln, dem entweder chemisch oder natürlich begegnet wird. Beim natürlichen Entwurmen besteht die Möglichkeit, dem infizierten Huhn 500 Gramm geraspelte Möhren zu verabreichen. Die Möhren rufen bei Würmern Lähmungserscheinungen hervor. Eine lähmende Wirkung besitzen auch gemahlene Kürbiskerne, die dem Hühnerfutter beizumischen sind. Die Kerne unterstützen das Ausscheiden der paralysierten Würmer. Wer beabsichtigt, die Würmer zu töten, verabreicht seinen Hühnern jeweils einen Esslöffel Kokosöl.

Als alternative Wurmkur existieren Medikamente, die in der Regel von einem Tierarzt verschrieben werden. So empfiehlt der Veterinär entweder Panacur, Concurat, Solubenol oder Flubenol. Die flüssigen Präparate werden dem Trinkwasser der Hühner beigemischt. Doch Vorsicht: Weist das verabreichte Mittel eine überdurchschnittliche chemische Konzentration auf, kann sich dies negativ auf den Geschmack und die Genießbarkeit der Eier auswirken. Im Zweifelsfall ist Rücksprache mit dem zuständigen Tierarzt zu halten.

Wurmbefall bei Hühnern: Wie man effektiv vorbeugt

Es gibt keine Präventivmaßnahme, die mit hundertprozentiger Sicherheit einen Wurmbefall bei Hühnern verhindert. Doch man kann dem Sachverhalt vorbeugend entgegenwirken. Dabei sollte das Augenmerk auf freilaufende Tiere gerichtet werden. Deren Futter ist nicht auf dem Boden zu verstreuen, sondern in einem Napf zu platzieren. Ferner scheint es angebracht, den Hühnerstall in einen trockenen Zustand zu versetzen und die Einstreu regelmäßig auszutauschen.

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