Haustiere vegan ernähren: Nicht schädlich, wenn Sie eine Sache beachten
Katzen und Hunde haben spezielle Nahrungsbedürfnisse. Eine vegane oder vegetarische Ernährung sollte daher gut überlegt sein.
Ernährt sich schon das Frauchen oder Herrchen rein vegetarisch oder vegan, liegt der Gedanke nicht mehr fern, diesen Ernährungsstil auch auf sein eigenes Haustier zu übertragen. Immer mehr Menschen füttern ihren Hund oder ihre Katze deswegen nicht mehr mit Fleisch, sondern mit pflanzlichen Ersatzfutter. Doch das ist nicht in jedem Fall die beste Lösung für das Haustier und kann bei falscher Umsetzung sogar gefährlich für das Tier werden.
Haustiere vegan ernähren: Nicht schädlich, wenn Sie eine Sache beachten

Eine vegane oder vegetarische Ernährung gilt aus menschlicher Perspektive als gute Möglichkeit, das Klima zu schonen und dem eigenen Körper etwas Gutes zu tun. Fleischverzicht ist momentan total im Trend. Doch für Haustiere ist eine vegane oder vegetarische Fütterung nicht zwangsläufig gesund, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Der Grund dafür zeigt sich am besten an den zwei beliebtesten Haustieren Hund und Katze. Der Hund ist von Natur her ein „Allesfresser“. Er frisst zwar auch pflanzliche Nahrung, aber eben nicht ausschließlich. Die fachliche Bezeichnung dafür lautet Omnicarnivore. Hinzu kommt, dass ein gesunder Hund bestimmte Stoffe über die Nahrung aufnehmen muss, die nur oder fast nur in Fleisch enthalten sind – Vitamin B12 und Eisen zum Beispiel. Außerdem ist die Proteinmenge im Futter entscheidend für die Gesundheit des Hundes.
Um all diese Bedürfnisse bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung des Tieres abzudecken, erstellen Tierbesitzer in Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin am besten einen genauen Rationsplan. Das erleichtert den Überblick und stellt sicher, dass der Hund nicht unter einer Mangelernährung leidet. Beim Tierarzt lässt sich auch besprechen, welche Nahrungsmittel ein Hund gut verträgt und welche nicht in den Fressnapf dürfen.
Vegane oder vegetarische Ernährung ist übrigens keine Option für:
- Welpen
- trächtige Hündinnen
- säugende Hündinnen
In diesen Fällen ist der Proteinbedarf so hoch, dass eine vegetarische oder vegane Fütterung ihn nicht decken könnte.
Haustiere vegan ernähren: Katzen besser nicht vegan ernähren
Eine vegane oder vegetarische Ernährung sehen Experten und Expertinnen bei Katzen eher kritisch. Anders als Hunde sind Katzen reine Fleischfresser und haben einen deutlich höheren Proteinbedarf als Hunde. Zudem jagen sie nicht umsonst oder aus Spaß Mäuse: Aus den kleinen Tieren gewinnen sie die für sie lebensnotwendige Substanz Taurin. Taurin ist für die Tiere so wichtig, da die Substanz im Innern der Katze für einen gesunden Stoffwechsel, ein gesundes Immunsystem und Netzhaut sorgt. Ob eine vegane oder vegetarisch Ernährung von Katzen umsetzbar ist, hängt zum großen Teil von der dahinter stehenden tierärztlichen Beratung ab. Auf eigene Faust sollten Besitzer die Ernährungsumstellung nicht vornehmen.
Haustiere vegan ernähren: Das passiert bei falscher Fütterung
Und auch bei Hunden müssen die Futtermischung und die Zugabe von Nährstoffen stimmen, sonst geht es den Tieren schlecht. Das Problem dabei ist, dass Besitzer und Besitzerinnen nicht sofort erkennen, wenn ihren Hunden etwas fehlt. Das beste Beispiel dafür ist ein Kalziummangel. Der Körper des Hundes ist in der Lage, sich bei Kalziummangel selbst zu helfen und sich am Kalzium aus seinen Knochen zu bedienen - allerdings auf Kosten der Knochendichte. Besteht über Jahre ein Mangel, werden die Knochen brüchig und porös und dann ist jede Hilfe meist schon zu spät. Bei tierärztlichen Untersuchungen lässt sich dieser Mangel zudem nicht eher feststellen.
Eine gute Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin ist also bei einer Umstellung auf vegane oder vegetarische Ernährung des Hundes absolut Pflicht.