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Hund beißt beim Spaziergang in die Leine? Fünf Tipps, wie Sie es ihm abgewöhnen

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Von: Anne Hund

Wenn der Vierbeiner beim Laufen ständig nach der Leine schnappt, macht der Spaziergang für Hundebesitzer nur bedingt Spaß. Experten wissen Rat.

Immer wieder kommt es beim Spaziergang mit dem Hund vor, dass ein Vierbeiner in die Leine beißt. Vor allem Welpen sind manchmal etwas stürmisch und schnappen gerne nach der Kordel, wenn sie angeleint sind. Weil sie die Leine als ihr Spielzeug betrachten. Aber auch ältere Hunde zeigen dieses Verhalten manchmal.

Hundeexperten zufolge stecken oft noch andere Gründe dahinter als nur die Aufforderung zum Spiel. Es könnte sich zum Beispiel um eine Übersprungshandlung handeln, wenn der Hund unter- oder überfordert oder schlichtweg nicht ausgelastet ist. Ob er nur in manchen Momenten übermütig wird oder er dieses Verhalten öfter zeigt, sollten Sie gut beobachten. Auch mangelndes Vertrauen kann laut Experten dahinter stecken. Die Gründe können Sie gemeinsam mit einem Hundetrainer herausfinden. Es gibt zudem ein paar einfache Hilfestellungen und Tipps, wie Sie ihrem Hund das Verhalten abgewöhnen können.

Hund beißt beim Spaziergang in die Leine? Fünf Tipps, wie Sie es ihm angewöhnen

1. Die Leine bewusst ignorieren, wenn der Hund damit spielen will

Je mehr Aufmerksamkeit man der Leine schenke, desto interessanter werde sie für den Hund, schildert die Hundeschule Hürm auf ihrer Homepage. Viele Hunde würden durch das Verhalten die Aufmerksamkeit ihres Besitzers fordern. Die Experten raten in dem Beitrag, es „bestmöglich zu ignorieren“, sollte der Hund wieder damit beginnen, in die Leine zu beißen. Dabei solle man die Leine locker oder falls möglich auf den Boden fallen lassen und stehen bleiben. Sobald der Hund das „Leinebeißen“ beendet habe, solle man mit ihm weitergehen.

Hundespaziergang
Betrachtet Ihr Hund die Leine als Spielzeug? Es gibt womöglich noch andere Gründe, warum er gern hineinbeißt. © Philipp Schulze/dpa

2. Hundetraining: Übersprungshandlung „überspringen“

Sollte man gerade mit dem Hund trainieren und er beginnt plötzlich, in die Leine zu beißen, könne es auch „ein Zeichen für eine spontane Überforderung“ sein, heißt es weiter in dem Beitrag auf deine-hundeschule.at. Der Tipp: Hundehalter sollten dann die Schwierigkeit der Übung überprüfen und die Uhr im Auge behalten. Zu langes oder zu schwieriges Training könne den Hund schnell dazu bringen, in die Leine zu beißen, da er nicht genau wisse, was man von ihm will.

3. Hundeerziehung: Mit einem Abbruchsignal arbeiten

Auch mit einem Abbruchsignal können Hundehalter arbeiten. Wie das funktioniert? „Denken Sie sich ein Signal-Wort aus, welches Sie sonst nicht benutzen, z. B. „Lass es!“, „Denk nach!“, oder „No!“, schildert Hundetrainerin Anja Petrick in einem Beitrag auf BR.de zum Thema Hundeerziehung. „Halten Sie Ihrem Hund ein Leckerchen in der geschlossenen Hand hin und sagen Sie Ihr Signal-Wort. In dem Moment, indem Ihr Hund von der Hand ablässt, loben Sie ihn und geben Sie ihm richtig gute Leckerchen aus der anderen Hand.“ Danach können Sie so vorgehen: „Sobald Ihr Hund zuverlässig von Ihrer Hand ablässt oder schon gar nicht mehr drangeht, legen Sie ihm das Leckerchen auf den Boden und üben Sie weiter“, so die Hundetrainerin in dem Beitrag. „Wenn das gut geht, legen Sie das Leckerchen auf den Boden, wenn Ihr Hund es nicht sieht, und gehen Sie mit ihm zum Leckerchen. Geben Sie Ihr Signal ‚Lass es‘ und belohnen Sie richtig gut, wenn er das Leckerchen liegen lässt.“

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4. Dem Hund Alternativen für daheim zum Kauen anbieten

Der Hund könnte die Leine auch als Kauobjekt missverstehen. Achten Sie genau auf sein Verhalten und geben Sie ihrem Hund, wenn er hier ein Defizit hat, eine Alternative wie zum Beispiel ein geeignetes Kauspielzeug. Das sollte der Hund aber nur daheim bekommen, wenn er genügend Ruhe hat und Sie ihn dabei im Blick behalten. Bei Fragen oder Zweifeln, was für die Zähne Ihres Vierbeiners am besten ist und welches Kauspielzeug sich eignet, wenden Sie sich immer zuerst an einen Tierarzt. Bei jungen Hunden ist der Kautrieb besonders während des Zahnwechsels besonders ausgeprägt. Leckt Ihr Hund zudem an den Pfoten? Auch dieses Zeichen sollten Hundehalter unbedingt ernst nehmen. Tut er das auffällig oft oder ist gar über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

5. Für genügend Bewegung und Schlaf des Hundes sorgen

Tendiert Ihr Hund zu hibbeligem oder unruhigem Verhalten, könnte er auch übermüdet sein. Ein erwachsener Hund brauche bis zu 16 Stunden Schlaf am Tag, verrät Hundetrainerin Anja Petrick auf BR.de. Sorgen Sie zwischen intensiven Spaziergängen (mindestens dreimal am Tag) dafür, dass das Tier genügend Erholungsphasen bekommt. Die Zeit an der frischen Luft können Sie zudem für Suchspiele nutzen. Wichtig ist gerade für junge Hunde, dass sie mit ihren Artgenossen regelmäßig toben und spielen dürfen. Achten Sie also nicht nur darauf, dass der Hund genügend bewegt, sondern auch genügend beschäftigt wird. Dabei sollte die Kommunikation zwischen Ihnen und dem Hund nicht zu kurz kommen, verwöhnen Sie ihn zudem mit genügend Streicheleinheiten. Auch das schafft Vertrauen und führt dazu, dass Ihr Vierbeiner sein Verhalten anpasst.

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