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Hund darf partout nicht auf die Couch? Nicht jeder Experte sieht das so

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Von: Anne Hund

Bei der Frage, ob der Hund auf dem Sofa liegen sollte oder nicht, gehen die Meinungen unter Besitzern auseinander. Experten erklären, welche Gründe dafür und dagegen sprechen.

Der Vierbeiner schielt in einem ungesehenen Moment in Richtung Couch, und schon ist es geschehen: Der Hund macht sich auf dem Sofa breit. Solche Momente hat bestimmt schon jeder Hundebesitzer erlebt. Und nun? Zu Besuch bei Freunden sollte er das normalerweise nicht tun, da sind sich wohl die meisten Besitzer einig.

Hund darf partout nicht auf die Couch? Besitzer handhaben es unterschiedlich

Anders ist es beim eigenen Sofa. Da gehen die Meinungen auseinander. Die einen mögen es, wenn der Hund beim Fernsehschauen abends mit ihnen auf der Couch liegt. So lässt sich der Hund, sofern er die Nähe sucht, auch noch bequem mit ein paar Streicheleinheiten verwöhnen. Andere empfinden es als unhygienisch, wenn der Hund auf der Couch liegt, oder wollen das neue Sofa schonen. Noch mehr gehen die Meinungen bei der Frage auseinander, ob der Hund im Bett schlafen darf.

Hund mit Mensch auf der Couch
Ob der Hund mit auf die Couch darf, muss jeder Besitzer selbst entscheiden. © Dondyk Riga/Imago

Ist es normal, dass der Hund lieber auf der Couch Platz nimmt?

Ist es normal, wenn der Hund daheim lieber auf der Couch als in seinem Körbchen liegt? „In der Regel musst Du Dir, wenn Dein Hund auf der Couch liegt, keine Sorgen machen. Ein Hund auf der Couch ist mitnichten ein Anzeichen dafür, dass er einen Eroberungsfeldzug startet oder Dich infrage stellt“, erklärt Hunde-Coach Marcel Wunderlich von der „Martin Rütter Dogs“-Hundeschule in Wiesbaden und im Main-Taunus-Kreis in einem auf martinruetter.com veröffentlichten Beitrag. „Tatsächlich kann Dein Hund das Sofa oder Bett einfach bequemer finden als die von Dir auserkorene Liegestelle.“ Oder er sucht einfach Ihre Nähe und liegt deshalb lieber auf der Couch.

Hund sollte besser nicht aufs Sofa oder ins Bett? Experten über mögliche Gründe

Es gibt jedoch auch Gründe, die gegen das Sofa sprechen. Der Hunde-Coach schildert ein Beispiel: „Spielst Du mit Deinem Hund regelmäßig die Reise nach Jerusalem? Wenn Dein Hund Dich nicht mehr aufs Sofa oder ins Bett lässt, sobald er diesen Platz eingenommen hat, sind diese Plätze für Deinen Hund selbstverständlich ab sofort tabu. Allerspätestens in diesem Fall solltest Du einen guten Trainer hinzuziehen, der die Gründe dafür herausfindet und gemeinsam mit Euch trainiert.“

Problematisch kann es zudem werden, wenn der Hund sich daran gewöhnt hatte, im Bett zu schlafen, aber der neue Partner der Besitzerin das nicht möchte. „Wenn sich etwas ändert und dem Hund gleichzeitig etwas weggenommen wird, dann kann es passieren, dass er das mit der neuen Situation verknüpft“, schildert Hundetrainerin und Tierpsychologin Rita Kampmann einem Online-Bericht von Bayern 1 zufolge. Halter sollten dann versuchen, wie es in dem Bericht auf BR.de weiter heißt, dem Hund das Körbchen besonders schmackhaft zu machen und das Tier ausgiebig zu loben, wenn es auf seinem neuen Platz liegt.

Möglicher Kompromiss: Hund darf auf Sofa nur auf seiner Decke schlafen

Grundsätzlich spricht auch aus Sicht der Hundetrainerin allerdings nichts dagegen, den Hund sogar im Bett schlafen zu lassen. „Man sollte sich überlegen, ob man das zulässt und dann konsequent bleiben“, so die Expertin dem Bericht zufolge. Ähnlich verhält es sich wohl auch mit der Couch. Ist man sich bei dieser Frage nicht sicher, könnte ein Kompromiss helfen: „Man kann dem Hund auch einen ‚legalen‘ Platz auf dem Bett oder Sofa schaffen, zum Beispiel mit einer Decke“. Auf seiner Decke darf der Hund dann auf Sofa und Bett zwar liegen, aber nicht ohne sie.

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Hunde müssen nicht im Bett schlafen

Darf der Hund daheim nicht auf die Couch, geschweige denn ins Bett? Auch daran wird sich der Hund gewöhnen. Manche Hunde wollen es davon abgesehen auch gar nicht. Es gibt genügend hundefreundliche Alternativen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Vierbeiner einen gemütlichen und ruhigen Platz bekommt, wo er sich wohlfühlt. Tagsüber kann er zum Beispiel auf einem warmen Fell oder auf seiner Lieblingsdecke im Wohnzimmer liegen – gern ein paar Meter vom Sofa entfernt, damit der Hund möglichst nah bei der Familie ist und sich trotzdem entspannen kann. Sucht der Hund dann in manchen Momenten gezielt die Nähe, wird er von sich aus angetappt kommen und sich auch auf dem Teppich vor der Couch gern streicheln lassen. Oder er kommt von seinem Schlafgemach ab und zu ans Bett heran und stupst mit seiner Schnauze sanft gegen die Bettdecke. Für Welpen eignet sich ein Hundekorb mit einer kuscheligen Decke im selben Raum, wo er sich in Ihrer Nähe auch nachts sicher und geborgen fühlt.

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