Hund einschläfern lassen: Ablauf, Kosten und wann der richtige Zeitpunkt ist

Ein Hund begleitet uns über Jahre, wird aber auch krank. Mitunter muss man den Hund einschläfern lassen – um ihm Leid zu ersparen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt?
Berlin – Sowohl individuelle Veterinäre als auch die Bundestierärztekammer e. V. sind die beste Anlaufstelle für Fragen rund um den Umgang mit alten oder unheilbar kranken Hunden. Der Tierarzt kann beraten, begleiten und, wenn nötig, den Hund einschläfern. Und das auf sehr sanfte Art.
Hund einschläfern: Wenn aus dem Welpen ein alter Hund wird
Der Tod ist kein angenehmes Thema, doch es hat keinen Zweck, ihm auszuweichen. Er kommt auf Menschen früher oder später zu, auf Haustiere eher früher. Die Lebenserwartung eines Hundes hängt stark von der jeweiligen Rasse ab. Zwar gibt es Hunde, die 18 Jahre oder älter werden, doch durchschnittlich begleitet der beste Freund des Menschen sein Herrchen oder Frauchen etwa 10 bis 13 Jahre. Aufgrund der erstklassigen tiermedizinischen Versorgung, die heutzutage verfügbar ist, erreichen Hunde auch mit einer chronischen Erkrankung ein beachtliches Alter. Daher wird es seltener, dass Tiere krankheitsbedingt sterben.
Hund einschläfern: Diese Gründe haben vor dem Recht Bestand
Wann und ob es notwendig ist, die Einschläferung zu erwägen, hängt von der jeweiligen Situation ab. Hierzu muss man bemerken, dass Tiere auch mit Behinderungen, Krankheiten und altersbedingten Einschränkungen durchaus sehr viel Lebensqualität haben können. Tierärzte haben Empfehlungen für die Beurteilung der Lebensqualität aufgestellt, die gut nachvollziehbar sind:
- Der Hund nimmt genug Wasser auf.
- Er frisst hinreichend.
- Er kann seine Körperfunktionen selbstständig wahrnehmen.
- Das Tier zeigt keine starken, offensichtlichen Schmerzen.
- Der Hund legt noch Lebensfreude an den Tag.
Hat der geliebte Gefährte mehr gute als schlechte Tage und ist einigermaßen mobil, muss man den Hund nicht einschläfern. Verweigert das Tier Futter und Wasser und leidet, sind dies erkennbare Gründe für die Sterbehilfe.
Hund einschläfern: Sanfter Ablauf unter Narkose
Nach geltendem Recht darf nur ein Tierarzt den Hund einschläfern. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Prozedere zuvor besprochen wird, denn der Tod des Hundes ist eine sehr emotionale Situation, auch für das Tier selbst. Weiß der Hundehalter, was auf ihn zukommt, kann er sich bemühen, selbst ruhig zu bleiben und diese Ruhe wiederum seinem Hund zu vermitteln.
Das Einschläfern kann in der Tierarzt-Praxis erfolgen. Das geschieht häufig in Situationen, in denen ein sterbenskrankes Tier, etwa nach einem Unfall oder Schlaganfall, eingeliefert wird, der Arzt aber nicht mehr helfen kann. Besser für den Hund ist es, ihn daheim einschläfern zu lassen, in vertrauter Umgebung und im Kreis der Personen, die ihm wichtig sind. In allen Fällen geht der Tierarzt folgendermaßen vor:
- Ist der Hund sehr aufgeregt, erhält das Tier zunächst ein Beruhigungsmittel.
- Anschließend wird eine Narkose verabreicht, in der Regel intravenös.
- Danach kann durch ein Narkose-Präparat oder einen anderen Wirkstoff der Tod herbeigeführt werden.
Sobald der Hund unter Narkose ist, nimmt er nichts mehr wahr. Für den Tierhalter hingegen ist der Ablauf oft belastend, denn es können Muskelzuckungen und Schnappatmung einsetzen. Das vermittelt den Eindruck, das Tier leide, es handelt sich jedoch um rein körperliche Reflexe.
Hund einschläfern: Diese Kosten fallen an
Der Abschied vom Tier ist nicht nur mit seelischem Schmerz verbunden, sondern auch mit Kosten. Dazu gehört die Vergütung für den Tierarzt, unter Umständen als Hausbesuch – diese Ausgabe sollte man jedoch nicht scheuen, denn durch das Einschläfern erleichtert man dem Hund den letzten Gang. Außerdem fallen die Kosten für die verwendeten Narkosemittel an, für die Entsorgung des Tierkörpers oder die Bestattung.