Hund im Flugzeug mitnehmen: Zehn Punkte müssen Sie wissen
Eine Flugreise mit dem Hund erfordert eine gute Planung. Welche Vorbereitungen Sie treffen sollten, verrät unsere 10-Punkte-Checkliste.
Mit oder ohne Hund verreisen? Diese Frage stellen sich Besitzer spätestens mit der Planung des nächsten Urlaubs. Wer mit dem Auto fährt, kann den Vierbeiner meist ohne Probleme mitnehmen. Bei Flugreisen ist der Aufwand allerdings schon größer und es gibt einige Punkte zu beachten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Vorbereitungen für einen möglichst stressfreien Flug mit Ihrem Hund vor.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 1. Gesundheitliche Risiken abklären
Der Transport von Hunden ist im Flugzeug grundsätzlich erlaubt. Eine Flugreise kann für den Vierbeiner aber großen Stress mit ungewohnten und lauten Geräuschen bedeuten. Bevor Besitzer sich für eine Flugreise entscheiden, sollten sie ihren Hund daher beim Tierarzt vorstellen. Das ist wichtig, um gesundheitliche Risiken abzuklären. Denn bei stumpfnasigen Hunderassen wie Mops oder Bulldogge, die anatomisch verengte Luftwege haben, kann es während der Reise zu Atemnot, Kreislaufproblemen und im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres kommen. Hohe Temperaturen am Abflug- oder Zielflughafen erhöhen die Risiken zusätzlich. Einige Airlines schließen den Transport dieser Rassen daher aus.

Hund im Flugzeug mitnehmen: 2. Mindestalter des Tieres beachten
Für den besten Freund des Menschen im Flieger gilt außerdem ein gewisses Mindestalter. Bei der Lufthansa beispielsweise beträgt es 12 Wochen, bei Reisen von bzw. nach Deutschland sind es 15 Wochen. Je nach Fluggesellschaft gibt es aber Unterschiede. Besitzer sollten sich daher vorher genau informieren, ab welchem Alter ihre Hunde mitreisen dürfen.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 3. Einreisebestimmungen klären
Vor dem Flug sollten sich Besitzer vorab über die genauen Einreisebestimmungen des Urlaubslands informieren. Das Ziel ist schließlich, dass der geliebte Vierbeiner nach der Landung auch wieder aussteigen darf. Das ist allerdings nicht selbstverständlich. Denn in einigen Ländern müssen Hunde zunächst in Quarantäne. Auch bestimmte Hunde-Impfungen wie zum Beispiel Tollwut sind häufig Pflicht. Damit es keine bösen Überraschungen gibt: Besser im Vorfeld genau nachfragen.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 4. Auswahl einer passenden Hundebox
Je nach Größe, Gewicht und Rasse des Hundes gibt die jeweilige Fluggesellschaft eigene Bedingungen vor. Kleine Hunde dürfen meist in der Kabine mitfliegen. Größere Hunde werden als Übergepäck im klimatisierten Frachtraum transportiert. Auch für Kampfhunde gelten meist gesonderte Regelungen. Grundsätzlich gilt aber: In der Kabine muss das Tier in einer sicher verschließbaren Box unter dem Vordersitz untergebracht sein, die es während des gesamten Fluges nicht verlassen darf. Welche Maße die Transportbox nicht überschreiten darf, sollten Besitzer allerdings bei der jeweiligen Fluggesellschaft vorab in Erfahrung bringen. Für den Transportbehälter in der Kabine gelten außerdem folgende Vorgaben:
- Gesamtgewicht der (faltbaren) Transporttasche wiegt mit Hund nicht mehr als acht Kilogramm.
- Tier kann sich in der Box bequem hinstellen, drehen und hinlegen.
- Gute Luftzufuhr, ausbruchsicher, wasserundurchlässig, bissfest
- Mit saugfähigem Material ausgelegt (kein Zeitungspapier, Pappe oder Streu).
- Genügend Trinkwasser bereitstellen.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 5. Gewöhnung an die Transportbox
Da das Tier während des gesamten Flugs in der Transportbox verbleiben muss, sollten Besitzer dafür sorgen, dass sich ihr Hund darin wohl fühlt. Sinnvoll ist eine schrittweise Gewöhnung von mehreren Tagen oder Wochen vor dem Abflug. Dafür können Besitzer den Transportbehälter in der Wohnung aufstellen und möglichst gemütlich gestalten. Eine Kuscheldecke, ein Kleidungsstück mit vertrautem Duft oder das Lieblingsspielzeug helfen dabei, die anfängliche Skepsis zu überwinden.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 6. Vor dem Abflug Gassi gehen
Bis zur Ankunft im Urlaubsort vergehen mitunter einige Stunden, die das Tier in der Transportbox verbringt. Vor dem Abflug sollten Besitzer daher ausreichend Zeit für eine Runde Gassi gehen einplanen, bei dem der Hund sein Geschäft verrichten und sich noch mal frei bewegen kann. Ein paar Stunden vor Reisebeginn sollte der Vierbeiner außerdem kein Nass- oder Trockenfutter und kein Wasser mehr bekommen, um Übelkeit und Erbrechen während dem Flug zu vermeiden.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 7. Tiertransport rechtzeitig anmelden
Bevor der Hund mit an Bord darf, muss der Besitzer ihn rechtzeitig (in der Regel spätestens 24 Stunden vor dem Flug) für den Transport in der Kabine anmelden. Das können Tierhalter entweder im Reisebüro oder im Service Center der Fluggesellschaft tun. Am Abflugtag selbst heißt es: Rechtzeitig am Check-in-Schalter sein. Rund zwei Stunden vor dem Start sollten sich Hundehalter mit ihrem Tier in einer geeigneten Transportbox dort einfinden, damit keine Hektik aufkommt.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 8. Notwendige Dokumente bereithalten
Egal, wohin die Reise gehen soll: Wer fliegen will, kommt ohne die notwendigen Dokumente und Ausweise nicht weit. Das gilt natürlich auch für den vierbeinigen Begleiter. Daher müssen Besitzer vorab die behördlichen und tierärztlichen Dokumente für ihr Tier (z.B. Tierreisepass) beantragen. Diese sind auch beim Check-in vorzuweisen. Auch die anfallenden Gebühren, die je nach Fluggesellschaft teilweise stark variieren, sind beim Check-in am Flughafen zu entrichten. Eine Ausnahme sind Assistenzhunde, sie dürfen häufig kostenlos mitfliegen. Je nach Airline ist außerdem ein Formular zur Beförderung des Tieres und eine Buchungsbestätigung vorzulegen. Ein Pärchen aus den USA staunt nicht schlecht, welcher blinder Passagier sich in ihrem Gepäck versteckt.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 9. Leine im Handgepäck verstauen
Für die Mitnahme von Tieren in der Kabine empfehlen viele Fluggesellschaften das Tragen eines Geschirrs anstatt eines Halsbands. Um die Leine nach dem Flug schnell griffbereit zu haben, sollten Herrchen oder Frauchen sie im Handgepäck verstauen. Wichtig ist, die Leine nicht in der Transportbox zu belassen, da sich das Tier darin leicht verheddern oder sogar strangulieren kann. Das gilt vor allem für den Transport im Frachtraum, wo der Hund weder Geschirr, Halsband noch Leine tragen sollte.
Hund im Flugzeug mitnehmen: 10. Möglichst nur Direktflüge zum Urlaubsziel
Ein Flug mit An- und Abreise von mehreren Stunden bedeutet für den Hund ein nicht zu unterschätzendes Stresspensum. Für den Urlaub mit dem Hund sollten Besitzer daher möglichst ein Ziel wählen, das mit einem Direktflug zu erreichen ist. Denn jede Zwischenlandung verursacht zusätzlichen Stress mit teilweise erheblichen klimatischen Veränderungen für das Tier. Hat der Hund trotzdem zu viel Stress, kann der Tierarzt gegebenenfalls ein Beruhigungsmittel verschreiben. Trotz aller Vorbereitungen sollten Hundebesitzer aber bedenken: Ein Flug ist immer mit einer großen Aufregung verbunden. Daher sollten zu lange Flüge generell vermieden werden. Gleiches gilt für Reiseziele, wo extrem hohe Temperaturen herrschen.