Hund am Straßenrad gefunden: Das sollten Sie jetzt zu tun
Viele Tiere werden jedes Jahr zur Urlaubssaison ausgesetzt. Während die Menschen sich in dieser Zeit erholen, erleben Vierbeiner oft großes Leid.
München – Jedes Jahr zur Ferien- und Urlaubszeit füllen sich die Tierheime drastisch. Zahlen von der Tierschutzorganisation „Peta“ offenbaren das Ausmaß: jedes Jahr werden zwischen 50.000 und 80.000 Tiere vor den Sommerferien ausgesetzt. Darunter auch unzählige Hunde. Obwohl sie im Tierheim abgegeben werden könnten, landen sie oft angebunden an einer Straße oder werden einfach in der Natur ausgesetzt. Für viele Tiere ist es das sichere Todesurteil, doch manche werden auch gefunden und gerettet. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man ein ausgesetztes Tier findet?
Hund gefunden: Vier Schritte, wenn Sie ein ausgesetztes Tier finden

Durch die unzähligen sogenannten „Corona-Haustiere“ spitzt sich das Problem immer mehr zu. Bei der Anschaffung wurde meist zu kurz gedacht. Und mancher Hundebesitzer, der nun in den Urlaub will, fragt sich schnell: „Was machen wir mit dem Hund?“ Für alle jene ist der vermeintlich einfachste Weg häufig, das Tier einfach auszusetzen. Wer dies allerdings tut, begeht eine Straftat, denn in Deutschland ist das Aussetzen eines Tieres verboten. Und dennoch kommt es auch hier immer wieder vor. So wie an einem Supermarkt, wo eine Senioren-Hündin ausgesetzt wurde und daraufhin im Tierheim landete.
Wer dagegen verstößt, begeht laut Paragraf 3, Ziffer 3 des Tierschutzgesetzes eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Sollte das Tier nachweisbar, erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden erfahren haben oder sogar daran verstorben sein, ist der Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt. Eine Geldstrafe oder sogar eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren ist dann möglich. Ausgesetzt und angebunden wurde auch eine Hündin, deren traurige Vorgeschichte aber ein Happy End finden konnte.
Hund gefunden: nicht den Vierbeiner mit nach Hause nehmen
Sollten Sie einen ausgesetzten Hund oder auch ein anderes Tier finden und ihm helfen wollen, ist ihr erster Gedanke vermutlich, den Vierbeiner mit nach Hause zu nehmen. Doch genau das sollten Sie nicht tun. Rufen Sie die Polizei oder ein Tierheim in der Nähe an. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass der Besitzer, falls es sich um ein Irrtum handeln sollte und er nach seinem Tier sucht, es auch wiederfinden kann.
Gehe Sie im Idealfall in einer solchen Situation wie folgt vor:
- 1. Warten Sie, ob nicht doch noch der Besitzer auftaucht.
- 2. Rufen Sie die Polizei oder ein Tierheim in der Nähe an.
- 3. Bleiben Sie bis zur Abholung bei dem Hund bzw. Tier.
- 4. Versorgen Sie das Tier mit Wasser.
Auch wenn Sie im Umgang mit Hunden oder anderen Tieren erfahren sind, seien Sie vorsichtig. Ängstliche und gestresste Tiere beißen oft zu und schließlich kennen Sie den Vierbeiner nicht. Fassen Sie ihn also am besten nicht an und reden lieber beruhigen auf ihn ein.
Hund gefunden: Frist von sechs Monaten muss eingehalten werden
Wer sich in das aufgefundene Tier verliebt hat und es aufnehmen möchte, muss sechs Monate warten. Meldet sich der Eigentümer in der Zeit nicht, kann das Tier bei Ihnen einziehen. Manche Tierheime geben die Vierbeiner aber auch schon früher an Interessenten ab. Jedoch mit dem Hinweis, wenn sich der Besitzer meldet, muss das Tier wieder abgegeben werden. Dieser Mann wartete stundenlang vor einem Tierheim, weil er unbedingt seinen Lieblingswelpen adoptieren wollte.
Sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht mit in den Urlaub nehmen können, fragen Sie um Hilfe. Das Tier einfach auszusetzen, ist keine Lösung. Der Tierarzt oder ein Tierheim können Ihnen mit Sicherheit einige Tierpensionen empfehlen. Vielleicht können Ihnen aber auch Familie, Nachbarn oder Freunde unter die Arme greifen und sich um den Vierbeiner kümmern. Dann haben nicht nur Sie einen erholsamen Urlaub, sondern auch Ihr Haustier eine gute Zeit.