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Hund oder Katze: Welches Tier unterstützt gestresste Menschen am besten?

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Von: Sina Lück

In einer Studie fragten Forscher nach, welches Haustier Stress besser abbauen kann. Emotionale Menschen bevorzugen die Unterstützung durch eine Katze.

Lange Vorlesungen, fordernde Lernphasen, anstrengende Klausuren: Studenten haben häufig einen stressigen Alltag, der ihnen viel Disziplin und Durchhaltevermögen abverlangt. Einige Hochschulen und Universitäten bieten daher Programme an, bei denen die Schüler Zeit mit Tieren verbringen können, um sich zu entspannen und Stress abzubauen. Ein Großteil der Veranstaltungen findet mit Hunden statt. Doch eine neue Studie zeigt, dass sich vor allem hochemotionale Studenten eine Begleitung durch Katzen wünschen.

Hund oder Katze: Welches Tier unterstützt gestresste Menschen am besten?

Auf einem Teppich liegen eine Katze und ein Hund nebeneinander.
Hund oder Katze? Die Persönlichkeit eines Menschen entscheidet. (Symbolbild) © Ardea/Imago

In ihrer Studie haben die Forscher 1.438 Hochschulmitarbeiter und Studenten befragt, um anschließend das Interesse an Besuchsprogrammen mit Hunden und Katzen auf dem Campus zu bewerten. Die Ergebnisse veröffentlichen Joni Delanoeije von der belgischen Universität KU Leuven und Co-Autorin Dr. Patricia Pendry von der Washington State University in der Fachzeitschrift Anthrozöös. Dabei fällt auf: Die Unterstützung durch eine Samtpfote ist besonders für Personen attraktiv, die eine starke Ausprägung der „Big Five“ der Persönlichkeit haben. Mit diesem Modell beschreibt die Psychologie den Charakter eines Menschen. Es umfasst die Merkmale Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Ob die eigene Katze Persönlichkeitsprobleme hat, können Besitzer mit einem detaillierten Fragebogen herausfinden.

Hund oder Katze: Interesse hängt von der Persönlichkeit ab

„Wir fanden heraus, dass Menschen am oberen Ende dieser Skala signifikant mehr daran interessiert waren, mit Katzen auf dem Campus zu interagieren“, erklärt Dr. Patricia Pendry gegenüber Neuroscience News. „Das hat mich neugierig gemacht hat, mehr darüber zu erfahren, warum sie diese Entscheidungen getroffen haben.“ Bei genauerer Betrachtung können die Wissenschaftler keine signifikanten Unterschiede zwischen den befragten Personengruppen der Hochschulen feststellen. „Persönlichkeit zählte mehr als Student oder Angestellter. Das zeigt, dass das Interesse an Interaktionen mit Tieren auch außerhalb von Universitäten und an anderen Arbeitsplätzen besteht.“

Für Delanoeije und Pendry liefern die neuen Erkenntnisse einen wichtigen Anhaltspunkt, um noch mehr Menschen dabei zu unterstützen, ihren Stress zu reduzieren. „Unsere Studie zeigt, dass wir möglicherweise ein größeres Publikum erreichen können, indem wir Interventionen anbieten, die Hunde und Katzen einschließen. Menschen, die sich am oberen Ende des Emotionalitätsmerkmals befinden, können eher teilnehmen und von diesen Interaktionen profitieren“, betont Pendry.

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Hund oder Katze: Vibration eines Schnurrens kann bei „Erdung“ helfen

Bereits in einer früheren Untersuchung konnte Dr. Janet Hoy-Gerlach an der Universität von Toledo im US-Bundesstaat Ohio nachweisen, dass sowohl Hunde als auch Katzen ein therapeutisches Potenzial für das menschliche Wohlbefinden haben. „In der Pilotforschungsstudie erlebten beide Teilnehmergruppen eine statistisch signifikante Abnahme der Depression, nachdem sie mit ihren jeweiligen Begleittieren gelebt hatten“, erläutert sie gegenüber Medical News Today.

Die Professorin ist daher überzeugt, dass auch Katzen stressbedingte Symptome lindern können. „Für Menschen mit hoher Emotionalität, die ein reaktiveres Nervensystem haben, könnte eine solche Unterstützung besonders wirkungsvoll sein. Die Wärme des Körpers einer Katze, die Vibration eines Schnurrens und die Textur der Katzenhaare sind alles sensorische Inputs für uns, die uns bei der ‚Erdung‘ helfen können, zum Beispiel im gegenwärtigen Moment zu bleiben, wenn wir verzweifelt sind.“

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