Hund zu dick: So klappt das Abnehmen bei Übergewicht

Übergewicht beim Hund ist kein Schönheitsfehler. Eine zu großzügige Ernährung steigert die Risiken für schwere Erkrankungen und verkürzt das Leben.
Frankfurt am Main – Wie der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpv) mitteilt, leiden rund 50 Prozent aller in Deutschland lebenden Hunde an Übergewicht oder sind gar fettleibig. Damit geht es dem besten Freund des Menschen nicht besser als Herrchen und Frauchen. Leicht zugängliche Nahrung, kaum körperlich fordernde Arbeit und wenig Bewegung sorgen für zu viel Speck auf den Rippen. Und wie beim Zweibeiner sind die zusätzlichen Kilos auch für die Vierbeiner ungesund und können zu schweren Erkrankungen führen.
Hund zu dick: Anzeichen für Übergewicht
Ob die Ernährung bei einem Hund passt oder das Tier unter Übergewicht leidet, können die Besitzer leicht selbst feststellen. Denn einige Körperpartien des Hundes geben deutlich Aufschluss über seinen Ernährungszustand. Das ist zu beachten:
- Bei einem normal gewichtigen Hund ist die Taille gut erkennbar, wenn der Blick von oben auf den Rücken fällt.
- In der Seitenansicht erscheint der Bauch hinter den Rippen in einem Bogen Richtung Rücken aufgezogen. Auch hier ist die Taille deutlich erkennbar.
- Die Rippen des Vierbeiners sind leicht tastbar, aber sie stehen nicht stark sichtbar heraus. Letzteres deutet, außer bei einigen Windhundrassen, auf Untergewicht hin.
- Am Übergang vom Rücken zur Rute lassen sich keine dicken Fettpolster ertasten oder gar erkennen.
Bei einem kurzhaarigen Hund ist Übergewicht auf den ersten Blick erkennbar. Langhaarige Exemplare sind schwerer zu beurteilen. Hier helfen ein kritischer Blick nach dem Schwimmen oder Baden sowie ein beherzter Griff in die Wolle, um den Ernährungszustand zu ertasten.
Ein Hund mit Übergewicht ist weniger aktiv. Er bleibt beim Spaziergang zurück, benötigt Hilfe, um ins Auto zu klettern, bleibt oft liegen und hechelt viel.
Hund zu dick: Ernährung und Diät
Der Grundstein für Übergewicht beim Hund wird oft bereits im Welpenalter gelegt. Junge Hunde sollten „großgehungert“ werden und nach dem Auszug beim Züchter nie proper und rund wirken. Das unnötige Gewicht belastet die Knochen und Gelenke und verschlimmert Erkrankungen wie Hüftgelenks- oder Ellbogendysplasie (HD und ED). Die Tiere bilden auch mehr Fettzellen aus, als normal gewichtige Welpen. Diese Zellen bleiben lebenslang bestehen und steigern das Risiko für Übergewicht.
Wird ein Hund kastriert, verändert sich der Stoffwechsel und der Energiebedarf sinkt. Daher ist es wichtig, die Ernährung nach dem Eingriff sofort anzupassen. Wird das Tier zu dünn, ist es leichter, die Ration zu erhöhen, als bereits entstandenes Übergewicht abzubauen. Denn zu viel Gewicht macht träge und es ist schwer, den Hund wieder in Bewegung zu bringen.
Leidet ein Hund unter Übergewicht, sollte er dringend abnehmen. Das gelingt, wenn die Besitzer konsequent eine Diät und ein Bewegungsprogramm einhalten. Dabei gilt:
- feste Futterportionen
- keine Leckerchen oder Tischreste
- mindestens eine Stunde pro Tag aktive Bewegung
Nach Erreichen des Zielgewichts helfen eine verantwortungsvolle Ernährung und ausreichend Bewegung, erneutes Übergewicht zu vermeiden.
Hund zu dick: Risiken des Übergewichts
Hunde leiden ebenso wie Menschen unter zu vielen Kilos auf den Rippen. Wenn das Normalgewicht bei mittelgroßen und großen Exemplaren um zehn Prozent überschritten wird, steigen die Risiken für die Gesundheit. Bei einem kleinen Hund genügt bereits ein Kilogramm zu viel. Dicke Hunde vertragen die Hitze nicht und können sich nur schlecht bewegen. Sie erkranken häufig an Skelett und Gelenken, entwickeln eine lebenslang behandlungsbedürftige Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder leiden unter Herzbeschwerden. Das verkürzt die normale Lebensspanne des Vierbeiners um rund zwei Jahre.