Hunde-Krankenversicherung: Wie sinnvoll sie ist und was sie kostet

Eine Hunde-Krankenversicherung schützt vor hohen Tierarztkosten oder springt je nach Tarif zumindest bei Operationen ein. Das kann sich durchaus lohnen.
Düsseldorf – Ein kurzer Besuch beim Tierarzt wegen Durchfall oder eine eingerissene Kralle und schnell ist die Haushaltskasse um 100 Euro oder mehr ärmer. Eine Operation kostet leicht 1.000 Euro und mehr. Statt eines gut gefüllten Sparbuchs extra für den Vierbeiner bietet eine Hunde-Krankenversicherung eine mögliche Alternative.
Krankenversicherte machen sich gar keine Gedanken über Behandlungskosten, und auch bei Medikamenten sind die Zuzahlungen gering. Anders sieht es beim Vierbeiner aus, denn hier ist der Hundebesitzer die Krankenkasse für das Tier. Und je nach Rasse und Alter des Hundes können enorme Kosten entstehen. Da hilft nur ein gut gefülltes Hundesparbuch oder der Abschluss einer Hunde-Krankenversicherung. Die Verbraucherzentrale NRW e. V. weist darauf hin, dass abzuwägen ist, wie sinnvoll eine Hundeversicherung im Einzelfall ist.
Hunde-Krankversicherung: Sinnvoll oder nicht?
Wie bei jeder Versicherung ist es möglich, dass der Versicherungsnehmer für seine Beiträge keine Leistungen erhält, weil der Leistungsfall einfach nicht eintritt. Bei der Hunde-Krankenversicherung ist das eigentlich eine gute Nachricht, denn es heißt, der Vierbeiner ist gesund. Ob ein Hundehalter eine solche Versicherung braucht, kommt auf den Einzelfall an. Generell gilt:
- Die medizinische Versorgung von Haus- und Heimtieren hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt.
- Künstlicher Gelenkersatz, aufwendige Untersuchungen wie MRT, CT, Herz-Ultraschall oder 24-Stunden-EKGs und künstliche Augenlinsen gehören zum Standard.
- Erkrankungen, die vor einigen Jahren zum Tod des Tieres führten, lassen sich heute auf einem ähnlichen Niveau wie beim Menschen behandeln (wie Diabetes, Herzleiden).
- Ebenso haben sich die Operationstechniken weiterentwickelt. Das betrifft sowohl die Operationsverfahren als auch die Narkose.
Dabei erwarten die Besitzer selbst in kleinen Praxen eine immer umfangreichere Ausstattung zur Diagnose von Erkrankungen. Das führt dazu, dass die Tierarztkosten deutlich gestiegen sind. Tierhalter benötigen heute ein erheblich größeres Finanzpolster, um ihrem Hund jederzeit die beste medizinische Versorgung zu sichern.
Hunde-Krankenversicherung: Leistungen und Kosten
Im Bereich der Hunde-Krankenversicherung stehen zwei verschiedene Versicherungstypen zur Wahl.
- Hunde-Operationskostenversicherung
- Hunde-Krankenvollversicherung
Wer seinen Hund absichern und hohe Kosten vermeiden möchte, entscheidet sich oft für die Operationskostenversicherung. Diese Tarife bieten meist folgende Leistungen:
- Erstattung der Operationskosten
- Übernahme der Kosten für die Untersuchungen am Tag vor der OP (zum Beispiel Blutuntersuchung zum Ausschluss eines erhöhten Narkoserisikos)
- Kostenübernahme für die Nachbehandlung für einen festgelegten Zeitraum nach dem Eingriff (zum Beispiel 15 Tage)
Je nach Anbieter und Tarif erstatten die Versicherer einen festgesetzten Prozentsatz (etwa 80 Prozent) oder die gesamten Kosten. Vor dem Vertragsabschluss lohnt sich der ausführliche Vergleich. Einige Anbieter schließen Hunde ab einem gewissen Alter von der Aufnahme aus, erheben Zuschläge für bestimmte Rassen oder nehmen bestimmte Operationen (zum Beispiel Gelenkersatz) vom Leistungskatalog aus. Die monatlichen Kosten liegen hier meist zwischen 7 und 15 Euro.
Umfangreicher ist die Absicherung über eine Krankenvollkostenversicherung. Diese Art der Hunde-Krankenversicherung übernimmt zusätzlich zu den Operationskosten auch die Kosten, die bei einem normalen Tierarztbesuch entstehen, ganz oder anteilig. Häufig erstatten die Anbieter sogar einen gewissen Betrag für Vorsorgeleistungen wie Impfungen oder Wurmkuren. Die monatlichen Kosten beginnen etwa bei 25 Euro.
Hunde-Krankenversicherung: Vorerkrankung und Wartezeit
Grundsätzlich gilt: Eine Hunde-Krankenversicherung (Operationskostenschutz oder Vollschutz) ist nur für gesunde Hunde erhältlich. Besteht eine Vorerkrankung, lehnen die meisten Anbieter den Antrag ab. Einige wenige schließen diese Erkrankung vom Deckungsumfang aus oder erheben Zuschläge.
Versicherungsexperten empfehlen, die verschiedenen Tarife der Anbieter genau zu vergleichen. Es bestehen oft unterschiedliche Regelungen zum Umfang der Leistungen, Höchsterstattungsgrenzen und Wartezeiten. Auch stufen die einzelnen Versicherer einzelne Hunderasse unterschiedlich ein. Es ist beispielsweise möglich, dass Gesellschaft A einen deutlichen Zuschlag für eine Französische Bulldogge erhebt, während Gesellschaft B weniger Aufpreis verlangt.