Trennungsstress bei Hunden: Musik kann beruhigende Wirkung haben – Reggae oder lieber Klassik?
Bei Menschen kann Musik entspannend wirken. Aber wie sieht es Vierbeinern aus? Dieser Frage sind Forscher in einer Studie genauer nachgegangen.
Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob die Musik, die uns gefällt, eigentlich auch für den Vierbeiner geeignet ist. So viel vorneweg: Hunde haben ein viel sensibleres Gehör als wir, laute Musik sollten Sie deshalb grundsätzlich vermeiden. Je nachdem, wie Musik klingt, könnte sie Forschern zufolge allerdings eine beruhigende Wirkung auf die Tiere haben – und zwar in Situationen, in denen sie beunruhigt sind. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn man sie – auch nur für kurze Zeit – allein daheim lässt. Das erzeugt bei vielen Hunden Trennungsstress, der auch mit Musik nicht so einfach zu überspielen ist. Bei jungen und gesunden Hunden kann man es mit einem behutsamen Training probieren, sie auch mal ans Allein zu gewöhnen. Darüber hinaus mögen es manche Hunde, wenn man, bevor man das Haus verlässt, das Radio oder über eine App daheim die Musik laufen lässt. Dann sind sie zumindest (vorübergehend) ein wenig abgelenkt in der ansonsten geräuschlosen Wohnung.
Musik kann beruhigende Wirkung auf Hunde haben – laut Forschern

Doch welche Musik soll Hunde nun beruhigen, wenn sie unruhig sind? Die Wirkung von Musik auf Hunde haben einem Bericht von Geo.de zufolge Wissenschaftler der Universität Glasgow für eine Studie untersucht. Sie hätten 38 Hunden in einem Tierheim über ein halbes Jahr lang verschiedene Musik-Richtungen vorgespielt, darunter Reggae, Soft Rock, Klassik, Pop und Motown. Das Ergebnis, der bereits 2017 in der Wissensdatenbank „Science Direct“ vorgestellten Studie: Vor allem das Hören von Reggae und Soft Rock habe den Stresslevel bei den Hunden im Zwinger reduziert. Das Abspielen von Motown, Pop und klassischer Musik habe bei der Studie aus Glasgow dagegen einen „geringeren positiven Effekt“ auf die Hunde gehabt, wie es in dem Bericht von Geo.de heißt.
Studie: Kann zum Beispiel Reggae-Musik gestresste Hunde beruhigen?
Darüber, wie sich die Wirkung der Musik auf die Hunde innerhalb der genannten Studie konkret geäußert hat, berichtete 2017 zudem das Portal deutschlandfunknova.de. Die Wissenschaftler hätten den Herzschlag der Hunde beobachtet, ihren Kortisol-Level und auch, ob die Hunde bellen und ob sie sich hinlegen. „In Phasen mit Musik legten sich die Hunde öfter hin, als wenn es still war. Auf das Bellen hatte Musik dagegen keinen Einfluss“, berichtet das Portal unter anderem zu den Ergebnissen. Was den Stresslevel der Hunde insgesamt betraf, seien Reggae und Soft Rock ein bisschen besser angekommen als Pop oder Motown-Soul. Dass auch Klassik-Musik eine stressmindernde Wirkung auf Hunde haben kann, ist den Berichten zufolge allerdings schon zuvor in einer ähnlichen Studie nachgewiesen worden. „Dass Klassik auf Hunde beruhigend wirkt, war schon bekannt“, heißt es in dem Beitrag von deutschlandfunknova.de. „Hunde, die Mozart und Kollegen zu hören bekommen, liegen mehr und bellen auch weniger.“
Studie: Gewöhnungseffekt bei selber Musik auch bei Hunden
Es sei jedoch auch eine schnelle Gewöhnung an die jeweilige Musikrichtung nachgewiesen worden, schildert Geo.de über die Ergebnisse der Glasgower Studie. Die Hunde seien mit der Zeit unruhiger geworden. Sprich, der beruhigende Effekt von der passenden Musik hält offenbar nicht lange an. „Doch als die Musikrichtung gewechselt wurde, konnte der Effekt aufrechterhalten werden, so die Forscher.“ Es könnte sich also lohnen, nicht immer dasselbe zu spielen, sondern – zum Beispiel über eine Playlist – für ein wenig Abwechslung auch beim eigenen Hund zu sorgen.