Angst vor Hundebegegnungen? Stress nicht auf den eigenen Vierbeiner übertragen
Die meisten Hundebegegnungen verlaufen friedlich. Hundehalter sollten trotzdem achtsam sein und besonnen handeln, um ihren Hund beruhigen zu können.
Die meisten Hundebesitzer kennen folgende Situation: Beim Spaziergang mit dem eigenen Vierbeiner, taucht ein anderer Hund auf, der sich Ihnen zügig nähert. Bei einigen Haltern löst dies in ungutes Gefühl in der Magengegend aus. Denn selbst wenn Sie Ihren eigenen Hund gut einschätzen können: Bei fremden Vierbeiner wissen Sie nicht, was bei einer Begegnung passiert.
Deshalb geben Hundetrainer den Tipp, erst einmal stehenzubleiben und dafür zu sorgen, dass Ihr Hund ganz in Ihrer Nähe läuft. Sprich, ihn herbeizurufen, damit er bei Fuß geht, oder ihn, wenn Ihnen das in dem Moment sicherer zu sein scheint, auch an die Leine zu nehmen. Jetzt sind Sie selbst entspannt genug, um sich einen kurzen Überblick zu verschaffen: Ist der entgegenkommende Hund angeleint oder läuft er frei? Und wie werden Sie es mit Ihrem eigenen Hund handhaben, wenn es zur Begegnung kommt?

Angst vor Begegnung mit Hunden? Stress nicht auf eigenen Hund übertragen
Wichtig ist in solchen Momenten, dass Sie selbst möglichst ruhig bleiben. Und Ihren eigenen Hund im Zweifel beruhigen oder ihn geschickt mit einem Leckerli ablenken, sollte er den anderen Vierbeiner noch nicht gesichtet haben. Werden Sie hingegen selbst nervös und werden dem Hund gegenüber laut und forsch, um ihn vermeintlich zu bändigen, geht das oft nach hinten los. Denn dadurch sorgen Sie dafür, dass die Anspannung beim Hund noch wächst und er sich nun erst recht in die Sache hineinsteigert. Wie man es falsch macht, zeigt ein vielfach aufgerufenes Video auf TikTok von Hundecoach Alexandra Ackermann.
Tik-Tok-Video zeigt: Anspannung nicht auf den Hund übertragen
„Einmal fest in die Leine greifen und angespannt sein“, schildert sie in dem Video eine typische Reaktion vieler Hundehalter, diese Anspannung gebe man an seinen Hund weiter. „Und manchmal kann das genau der Startschuss sein, um so richtig mit Pöbeln loszulegen.“ Klar: „Natürlich ist es nicht leicht, seine Angst loszulassen“, so die Expertin. Aber nicht nur der Hund müsse lernen, bei Hundebegegnungen entspannt zu bleiben, sondern man selbst auch. Viele Hundefans auf Tiktok scheinen dieses Problem zu kennen. „Das sehe ich jeden Tag bei allen möglichen Hundehaltern“, kommentiert jemand, „meiner flippt auch so aus“, jemand anderes. Bei anderen hat es mit dem Üben schon geklappt, „es funktioniert“.
Begegnung mit anderen Hunden: Von der Leine lassen oder nicht?
Was sind die nächsten Schritte? Dass man den eigenen Hund von der Leine lassen sollte, sofern der fremde Hund auch frei herumläuft, ist unter Hundebesitzern eine altbekannte Regel. Denn somit begegnen sich die Artgenossen quasi auf Augenhöhe und keiner der beiden ist durch die Leine bedingt im Nachteil. Noch ein Tipp, bevor Sie Ihren Hund nach einem kurzen Check von der Leine lassen: Den Vierbeiner kurz absitzen lassen, bevor Sie ihn zu den anderen Hunden rennen lassen.
Sollte ihr Hund selbst schwierig sein, was die Begegnung mit anderen Hunden angeht, trifft diese Regel natürlich nicht zu. Dann sollten vielmehr Sie selbst der Situation ausweichen und zum Beispiel die Laufrichtung wechseln, wenn es ansonsten zu Konflikten zwischen den Hunden kommen könnte. Eine andere Möglichkeit ist – unter der Bedingung, dass Sie Ihren Hund an der Leine im Griff haben – dem anderen Hundehalter von Weitem zu signalisieren, dass Ihr Hund empfindlich oder aggressiv gegenüber anderen Hunden ist. Das geschieht oft durch einen kurzen Zuruf verbunden mit der Bitte, dass der andere Spaziergänger seinen Vierbeiner doch bitte ebenfalls anleinen möge. Dann hat der andere Hundehalter noch Zeit, zu reagieren. Und beide Hunde können an der kurzen Leine aneinander vorbeigehen. Umgekehrt gilt dasselbe: Bekommen Sie, obwohl Ihr Hund in der Regel kein Problem mit anderen Hunden hat, rechtzeitig ein Warnsignal des anderen Hundehalters, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie drehen mit Ihrem Hund ab, oder Sie nehmen ihn an die kurze Leine. Sie sollten hier auf keinen Fall unbesonnen reagieren, sondern im Zweifel jeden möglichen Konflikt vermeiden.
Die meisten Hundebegegnungen verlaufen friedlich
Die meisten Hundebegegnungen verlaufen friedlich. Hundertprozentige Gewissheit, dass ein Konflikt entsteht, hat man jedoch nie. Mit dem richtigen Verhalten kann man aber zumindest dafür sorgen, dass viele heikle Situationen gar nicht erst entstehen.