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Vierbeiner will nicht, dass Sie aus dem Haus gehen? Hundetrainerin erklärt, wie Sie es ihm behutsam beibringen

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Von: Anne Hund

Viele Vierbeiner sind nicht gern allein daheim. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Erst, wenn Halter wissen, warum ihr Hund so reagiert, kann das Training beginnen.

Der Hund soll für kürzere Zeit ohne Sie daheim bleiben? Mit manchen Vierbeinern wird schon das zum Problem. Fühlen sich die Vierbeiner alleingelassen, kann das für sie immensen Stress bedeuten. Der sich zum Beispiel darin äußert, dass sie in Ihrer Abwesenheit die Möbel anknabbern, Teppiche zerbeißen oder an der Tür kratzen. Dabei handelt es sich oft um Trennungsstress. Und der hat verschiedene Ursachen, wie Hundetrainerin Anja Petrick in einem Beitrag auf BR.de zu den Hintergründen schildert. „Bei unseren Haushunden ist oft das Problem, dass sie zu schnell und zu früh von der Mutter getrennt werden, was im späteren Leben den Trennungsstress begünstigt“, heißt es in dem früheren Beitrag für die Sendung „Wir in Bayern“ unter anderem.

Hund will nicht, dass Sie aus dem Haus gehen? Gründe für Trennungsschmerz herausfinden

Als einen von vielen möglichen Gründen für den Trennungsstress nennt die Expertin „zu häufiges oder zu frühes und zu langes Alleinlassen des Hundes“. Aber auch Langeweile könnte dahinterstecken, „Hunde, die komplett unterfordert sind, suchen sich ein Ventil für ihre Energie“. Alte Hunde wollten zudem häufig nicht mehr allein daheim bleiben, so die Hundetrainerin – „das ist nicht trainierbar“. In solchen Fällen muss man seinen Tagesablauf dem Hund zuliebe ändern und ihn zum Beispiel mit in die Arbeit nehmen, damit er nicht allein sein muss. Ausschließen können sollte man zudem medizinische Gründe – nur ein Tierarzt kann die Lage dazu richtig einschätzen.

Hund liegt auf dem Teppich vor der Tür.
Viele Hunde leiden unter Trennungsstress, wenn Frauchen oder Herrchen das Haus verlassen. © blickwinkel/imago

Gerade bei jungen Hunden kann ein behutsames Training helfen, dass der Trennungsstress schrittweise nachlässt, wenn Sie ab und zu auch und sei es auch nur für kurze Zeit auch mal das Haus verlassen möchten. Wie kann man in kleinen Schritten vorgehen?

Trennungsstress bei Hunden: Expertin erklärt, worauf Sie achten sollten

Zunächst sollte man dafür sorgen, dass der Hund sich nicht mehr beunruhigt, wenn Sie etwa die Jacke vom Haken nehmen oder die Türklinke herunterdrücken. Wiederholen Sie solche Vorgänge (zuerst zum Beispiel den mit der Jacke) mehrere Male über den Tag verteilt, so der Expertenrat, ohne dass Sie wirklich aus dem Haus gehen. Das machen Sie so oft, bis es den Hund nicht mehr interessiert. Danach folgt die nächste Übung, zum Beispiel mit dem vermeintlichen Öffnen der Tür durch das Klinkendrücken. „Und so arbeiten Sie sich langsam voran, bis Sie das Haus verlassen können, ohne dass Ihr Hund unruhig wird“, rät die Hundetrainerin und Autorin des Buchs „Wir sind ein Team - Hunde fair trainieren“.

Das Alleinsein mit dem Hund trainieren – schrittweises Vorgehen

Ab diesem Moment solle man „ein kurzes Signal“ einführen, damit der Hund wisse, dass man kurz weggeht, aber auf jeden Fall wiederkommt. „Beispielsweise sagen Sie „Bin gleich wieder da“, verlassen dann das Haus und kommen sofort wieder“, schildert Anja Petrick in dem Beitrag auf BR.de unter anderem. „Dann können Sie ganz langsam die Zeit, die Sie nicht im Haus sind, ausdehnen. Aber nur ganz langsam, um immer nur ein paar Sekunden.“ Ab diesem Punkt lohne sich „die Investition in eine Kamera oder eine Hundemonitor-App“, über die man den Hund beobachten könne, empfiehlt sie zudem. „Sie sollten immer versuchen, wiederzukommen, bevor Ihr Hund wirklich unruhig wird oder sich wartend vor die Haustür legt. Sollte dies einmal der Fall sein, kommen Sie in der nächsten Übungseinheit wieder etwas früher zurück.“

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Auch Misserfolge sind möglich

Nicht alles funktioniert immer so, wie wir es möchten. „Sollten Sie keinerlei Erfolge mit dem Training haben, müssen Sie entweder das Training in noch kleinere Schritte unterteilen, sich mehr Zeit dafür nehmen oder überprüfen, ob tatsächlich keine gesundheitlichen Probleme dahinterstecken“, so der wichtige Hinweis der Hundetrainerin.

Mag Ihr Hund Sie am liebsten? Drei Zeichen, an denen Sie es erkennen.

Manchen Hunden fällt es zudem etwas leichter, wenn man das Radio oder den Fernseher laufen lässt, wenn man das Haus verlässt, damit es nicht so still in der Wohnung ist, und wenn man abends daheim das Licht anlässt.

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