Hundetraining: Wenn der Hund an der Leine zieht – die nützlichsten Tipps

Wer geht mit wem spazieren? Manche Hunde ziehen ihren Halter hinter sich her wie ein Husky einen Schlitten. Das Zauberwort ist Leinenführigkeit.
Zernien – Der ProHunde–Berufsverband für professionelles Hundetraining, Verhaltensberatung, Dienstleistungen e. V. vereint Hundetrainer, Hundeschulen und Dogwalker mit dem Ziel, Hundehaltung und die professionelle Betreuung zu verbessern. Für die Profis ebenso wichtig wie für jeden Hundehalter ist die Leinenführigkeit. Im Hundetraining gibt es verschiedene Ansätze, um dem Hund das ordentliche Laufen an der Leine zu vermitteln.
Hundetraining und Leinenführigkeit: Damit Spazierengehen kein Kampf wird
Wenn der kleine Welpe seine ersten tapsigen Schritte im neuen Zuhause macht, ist für die neuen Hundebesitzer die Welt noch rosarot. Selbst wenn sich nach einigen Tagen oder Wochen erste Probleme an der Leine zeigen, ist der Hundenachwuchs meist noch so klein, dass der Mensch am anderen Ende der Leine damit leicht zurechtkommt. Je größer der Vierbeiner jedoch wird, desto deutlicher zeigen sich die Schwierigkeiten. Ein Hund, der sich mit 30 Kilogramm voll in Halsband und Leine hängt, schädigt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Menschen durch die ständige Zugbelastung. Hand-, Ellenbogen- und Schulterprobleme können entstehen. Es ist deshalb wichtig, das Thema Leinenführigkeit frühzeitig anzugehen.
Leinenführigkeit im Hundetraining: Übungen für Welpen
Je jünger der Welpe, desto kürzer der Spaziergang. Grundregel ist, dass ein Welpe oder Junghund nie mehr als fünf Minuten pro Lebensmonat an der Leine gehen sollte. Wenn immer möglich, sollte er frei laufen.
Mit so einem neugierigen Hundezwerg an der Leine unterwegs zu sein, ist nicht einfach. Eines ist aber unbedingt zu beachten: Wenn der Hund zieht, geht’s nicht weiter. Erst wenn der Zug aufhört, wird der Spaziergang fortgesetzt. Im besten Fall lernt der Welpe schon früh, dass Ziehen ihn nicht zum Ziel bringt. Allerdings funktioniert diese Grundübung nicht bei jedem Welpen. Für viele Hunde ist später gezieltes Hundetraining zur Leinenführigkeit notwendig.
Positives Hundetraining: Leinenführigkeit, Methoden & Hundeschule
Moderne Trainingsmethoden setzen auf positive Verstärkungen, Lob und für den Hund leicht nachvollziehbare Vorgaben. Hundeschulen nutzen verschiedene Ansätze. Zu den beliebtesten Trainingsmethoden zur Leinenführigkeit gehören:
- Futter: Der Hund folgt einer zuvor gezeigten Belohnung beziehungsweise der Hand mit dem Leckerli und bleibt deshalb neben seinem Menschen.
- Richtungswechsel: Läuft der Hund vor den Menschen, wechselt man die Richtung, um so wieder vor den Hund zu kommen. Der Hund läuft wieder hinterher.
- Stehenbleiben: Sobald Zug auf die Leine kommt oder der Hund den Menschen überholt, bleibt man stehen. Steht auch der Hund, geht es weiter.
- Blockieren: Damit der Hund lernt, stets schräg hinter dem Menschen zu gehen, wird das Überholen blockiert.
Entscheidend für alle Methoden sind absolute Konsequenz sowie Fairness und Ruhe im Training. Eine gute Hundeschule achtet auf einen positiven Lernansatz und einen hundefreundlichen Umgang mit den Vierbeinern.
Hundetraining zur Leinenführigkeit: Tipps für den Alltag
Viele dieser Methoden sind im Hundetraining zur Leinenführigkeit machbar, für den Alltag – bis der Hund gelernt hat, ordentlich an der Leine zu laufen – aber nicht praktikabel. Mit den folgenden Tipps lässt sich diese Zeit überbrücken:
- Geschirr und Halsband: Die Leine wird im Training am Halsband und im Alltag am Geschirr befestigt. Leine am Geschirr heißt, dass Ziehen erlaubt ist.
- Doppelte Leine: Manche Geschirre haben zusätzlich zum Ring am Rücken einen Ring an der Brust. Wird die Leine dort befestigt, kann der Hund nur schlecht ziehen und läuft oft besser an der Leine.
Viele Trainer bieten Einzelstunden vor Ort, um die Leinenführigkeit des Hundes im Alltag zu üben.