IBD beim Hund: So erkennen Sie die Darmkrankheit, was hilft und das richtige Futter

Wenn ein Hund phasenweise erbricht, unter Durchfall leidet und sich keine Ursache feststellen lässt, verzweifeln Besitzer. Betroffene Tiere leiden häufig an IBD.
Frankfurt am Main – Starkes Erbrechen, heftige Durchfälle, Blähungen und Appetitlosigkeit zeigt ein Hund, der an der Inflammatory Bowel Disease (IBD) leidet. Diese chronisch-entzündliche Darmkrankheit verläuft schubweise. Die Feststellung erfolgt durch Ausschlussdiagnose. Gibt es keine anderen Ursachen für die schwerwiegenden Verdauungsbeschwerden und zeigen eine Darmspiegelung und eine Probe der Darmschleimhaut die typischen Anzeichen, spricht der Tierarzt von IBD.
Inflammatory Bowel Disease (IBD) – Symptome der Darmkrankheit
Leidet ein Hund an IBD, zeigt er immer wieder starke Symptome. Typisch sind unter anderem:
- regelmäßig wiederkehrende Durchfälle und Erbrechen
- Beimengungen von Schleim und Blut im Kot (selten, aber möglich)
- starke Blähungen
- laute, oft gurgelnde Darmgeräusche
- dünner werdendes Fell
- Gewichtsverlust (bis hin zur extremen Abmagerung)
- Bauchkrämpfe (selten)
Weitere Krankheitsanzeichen sind individuell. Einige Vierbeiner erscheinen trotz schwerer Beschwerden aktiv und lebenslustig, andere verhalten sich lethargisch. Die Inflammatory Bowel Disease entwickelt sich schubweise, wobei die Abstände zwischen den Schüben individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Die starke Entzündung der Darmschleimhaut öffnet Folgeinfektionen Tür und Tor, dann leidet der Hund unter hohem Fieber.
Durch die Unterernährung und den Flüssigkeitsmangel bei schweren und langen Schüben sind folgende Beschwerdebilder die Folge:
- Blutarmut
- zu geringer Proteinspiegel im Blut (Hypoproteinämie)
- Vitamin-B-12-Mangel
- Bauchwassersucht (Aszites)
Treten die Beschwerden zum ersten Mal auf, versucht der Tierarzt, die Ursachen für die Symptome zu finden. Parasiten wie Würmer oder Giardien und Allergien gegen Futtermittel müssen ausgeschlossen werden. Sind keine Ursachen erkennbar, können bestimmte Entzündungsparameter im Blut auf IBD beim Hund hinweisen. Sicherheit bringt eine Darmspiegelung mit Probenentnahme aus der Schleimhaut.
IBD beim Hund: Behandlung der Darmkrankheit
Leidet ein Hund unter der Inflammatory Bowel Disease, benötigt er lebenslang eine entsprechende Behandlung. Im akuten Schub mit Durchfall, Erbrechen und Fieber gilt es, die Symptome zu lindern. Mit Antibiotika, entzündungshemmenden Medikamenten sowie Fiebersenkern versucht der Tierarzt, den Schub möglichst schnell zu beenden. Futtermittel mit nur einer Proteinquelle, die der Hund noch nicht gefressen hat (beispielsweise Pferd, Ente) und nur einer bisher unbekannten Kohlenhydratquelle (zum Beispiel Kartoffeln, Maniok) sind empfehlenswert.
Auf Dauer ist es unerlässlich, ein Allergieprofil zu erstellen und den Hund nach einem strengen Diätplan zu ernähren. Die meisten Vierbeiner mit IBD reagieren allergisch auf Bestandteile herkömmlicher Hundefutter. Der Kontakt zu den die Allergie auslösenden Stoffen kann den nächsten Schub auslösen. Dabei ist zu beachten, dass sich die Unverträglichkeiten mit den Jahren ausweiten können und bis dato gut verträgliche Futterkomponenten nicht mehr toleriert werden. Außerdem vernarbt die Darmschleimhaut mit jedem Schub und der Hund kann die Nährstoffe schlechter aufnehmen. Hypoallergene Spezialfutter vom Tierarzt sind besonders gut verträglich und leicht verdaulich.
Inflammatory Bowel Disease (IBD) – Ursachen für die Darmerkrankung unbekannt
Warum ein Hund an der Inflammatory Bowel Disease erkrankt, ist bisher unbekannt. Klar ist, es handelt sich um eine überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems. Damit ähnelt die IBD des Hundes den Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa beim Menschen. Rund 20 Prozent der Menschen mit Morbus Crohn weisen eine Veränderung im Erbgut auf. Bei Hunden haben bestimmte Rassen (wie Deutscher Schäferhund, Lundehund, Shar-Pei) eine genetische Disposition für ein verstärktes Auftreten der Darmkrankheit IBD. Experten vermuten, dass Parasiten, ein Ungleichgewicht der Darmbakterien, Störungen in der körpereigenen Immunabwehr des Vierbeiners oder allergische Reaktionen die überschießende Immunreaktion auslösen.