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Welpen anschaffen trotz Job? Was Sie dem Hund zuliebe unbedingt beachten müssen

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Von: Sophie Kluß

Der Wunsch nach einem niedlichen Welpen als Familienmitglied ist bei vielen groß. Wie eine Anschaffung trotz Arbeit zu meistern ist, lesen Sie hier.

Bevor Sie für sich oder Ihre Familie einen Welpen anschaffen, sollten Sie im Vorfeld gründlich überlegen, ob Ihr Termin- und Zeitplan genügend Freiraum für das Fellknäuel lässt. Der Zeitaufwand, den ein Welpe mit sich bringt, ist um einiges höher als bei einem erwachsenen Hund. Aber: Auch mit einem Vollzeitjob ist es möglich, einen Welpen zu halten.

Die Welpenzeit ist prägend für das Hundejunge

Gerade in der Anfangszeit ist es besonders wichtig, den Welpen nicht alleine zu lassen: In den ersten zwei bis drei Monaten nach dem Einzug des Babyhundes ist an eine Gewöhnung zum Alleinlassen nicht zu denken. Sollten Sie also feststellen, dass ihr Leben eine solch intensive Betreuung aktuell nicht zulässt, wäre ein älterer Hund wahrscheinlich die bessere Wahl. Hundeexperten weisen darauf hin, nur dann einen Welpen bei sich aufzunehmen, wenn seine bedarfsgerechte Haltung zu jeder Zeit gewährleistet ist. Der Hund wird immerhin für 12 bis 15 Jahre ihr treuer Gefährte sein und hat es verdient, in dieser Zeit so tierfreundlich und liebevoll wie möglich behandelt zu werden.

Selbst ausgewachsene Hunde sollte man im Optimalfall nicht länger als vier Stunden alleine zu Hause lassen. Da liegt es nahe, weshalb darauf geachtet werden sollte, Hundewelpen nicht alleine zu lassen, selbst dann nicht, wenn Sie nur den Müll nach draußen bringen. Die erste Zeit, nachdem der kleine Welpe von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt wurde, ist besonders sensibel und sollte daher zu jeder Zeit gut überwacht werden.

Ein Labrador-Welpe ruht sich auf seinem Kuscheltier aus.
Für die Erziehung eines Welpen sollten Sie viel Zeit haben. Mit den richtigen Tricks klappt das Welpen-Training trotz Arbeit. © Zoonar/Imago

In der Welpenzeit entwickeln sich im Gehirn die Nervenverbindungen, die das Hundebaby für die Anpassung an seine Umwelt benötigt. In dieser Zeit lernt der Welpe, mit der Welt, in der er lebt, umzugehen und neue, unbekannte Situationen zu bewältigen. Er muss erlernen, Teil einer Gemeinschaft zu sein und sich darin ein- oder unterzuordnen. Außerdem lernt das Hundejunge, die Sprache seiner Sozialpartner – Menschen und andere Hunde – zu verstehen. Es ist daher in Ordnung, wenn er sich völlig auf Sie fixiert und Ihnen auf Schritt und Tritt nachläuft.

Kann der Welpe alleine bleiben, wenn ich in die Arbeit gehe?

Bis zu einem Alter von 18 bis 20 Wochen können Welpen keinesfalls alleine gelassen werden – auch dann nicht, wenn Sie zur Arbeit müssen. Ab diesem Zeitpunkt können Junghunde langsam und behutsam an das Alleinbleiben gewöhnt werden.

Arbeiten Sie Vollzeit außer Haus, müssen Sie im Vorfeld abklären, ob der Welpe zuverlässig mit ins Büro darf. Wird das nicht gestattet, sollten die Alternativen stimmen:

Lassen Sie bei Freunden oder netten Nachbarn Vorsicht walten: Die gut gemeinten Pläne sind schnell über den Haufen geworfen und die sonst zuverlässige Freundin hat vielleicht doch keine Zeit, wenn es wichtig wäre.

Wieso können Welpen nicht alleine gelassen werden?

Prinzipiell können nur Hunde alleine gelassen werden, die es Stück für Stück gelernt haben. Sie plötzlich ganz alleine zu Hause zu lassen, würde jeden Hund, unabhängig vom Alter, überfordern. Als Folge könnten Trennungsängste entstehen oder bereits bestehende Ängste verstärkt werden. Lassen Sie Ihren Hund also niemals einfach so alleine, wenn Sie es davor nicht behutsam mit ihm geübt haben. Unter Umständen würden Sie damit ein Verhalten hervorrufen, mit dem Sie langfristig zu kämpfen hätten.

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Welpe alleine zu Hause lassen: wie lange und ab wann?

Im Laufe des vierten Lebensmonats können Sie damit beginnen, dem Junghund etwas Distanz beizubringen. So gewöhnt er sich ganz langsam daran, dass Sie sich nicht nur um ihn kümmern können.

Wann kann ich den Welpen alleine zu Hause lassen?

Bis Sie das Hundejunge mal alleine lassen können, vergeht einige Zeit. Das Training, bis Sie Ihren Junghund entspannt und mit gutem Gewissen für drei bis vier Stunden alleine zu Hause lassen können, dauert im Schnitt ein bis eineinhalb Jahre.

Mit vier Tipps: So gewöhnen Sie den Junghund langsam daran, alleine zu bleiben

Nach den ersten Wochen und Monaten haben Sie eine tiefe Bindung zu Ihrem jungen Familienmitglied aufgebaut, der Welpe orientiert sich an Ihnen und Sie sind seine Bezugsperson. Damit das Ende der Zweisamkeit nicht zu schmerzhaft für beide Parteien ausfällt, gibt es einige Tipps, die Sie beachten sollten. Wichtig ist, in kleinen Schritten vorzugehen, um den Welpen nicht zu überfordern. So riskieren Sie auch nicht, dass Ihr Babyhund die Situation als negativ abspeichert.

Denken Sie beim Training mit Ihrem Welpen stets daran: Beginnen Sie langsam und freuen Sie sich über die kleinen Erfolge. Am Anfang steht immer der schwierigste Part. Dranbleiben lohnt sich und Ergebnisse sind häufig schnell feststellbar.

Mithilfe dieser Tipps sowie viel Liebe und Geduld erziehen Sie einen Welpen, der Ihnen überall hin folgen möchte, zu einem unabhängigen Junghund, der souverän mit Ihrer Abwesenheit umgehen kann, ohne die Wohnung auf den Kopf zu stellen oder ungesunde Verhaltensweisen an den Tag zu legen.

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