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Nach der Trauer: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen neuen Hund?

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Von: Ineke Haug

Das Körbchen ist leer und morgens wedelt niemand erwartungsvoll mit dem Schwanz, wenn Sie aufstehen. Ganz klar: Ihr treuer Freund fehlt. Aber wann ist es Zeit, den Gedanken an einen neuen Hund zuzulassen?

Ein Hund bindet sich extrem eng an „seine“ Familie: Er begleitet den Alltag, ist im Urlaub mit dabei und bleibt ein steter Begleiter, selbst wenn die eigenen Kinder flügge werden. Da ist es allzu verständlich, dass sein Verlust Spuren hinterlässt. Es schmerzt, nicht mehr von einer feuchten Hundeschnauze geweckt zu werden und die täglichen Gassirunden fehlen auch. Leider gibt es kein Patentrezept dafür, wie man mit dem Verlust umgeht. 

Wie mit der Trauerphase umgehen?

Ein Mädchen hält einen Hund im Arm.
Fühlt sich Ihr Hund wohl, ist Brummen ein gutes Zeichen. (Symbolbild) © Rebecca Nelson/Imago

Eine scheinbar naheliegende Lösung: Der Trauer mit einem neuen Vierbeiner ein Schnippchen schlagen. Das fühlt sich allerdings für viele Hundebesitzer nach Verrat am alten Begleiter an: Schließlich ist ein Lebewesen nicht einfach ersetzbar wie ein altes Paar Schuhe. Und: Reißt der neue Hund vielleicht ständig Erinnerungen an seinen „Vorgänger“ auf? Zu guter Letzt die Frage: Kann es überhaupt noch einmal so schön werden wie mit dem alten Gefährten?

Zuerst einmal: Hier gibt es kein richtig oder falsch. Für den einen ist der Gedanke an einen Nachfolger zu schmerzhaft, der andere findet Trost in der Vorstellung, dass bald wieder ein fröhliches Bellen zum Alltag gehört. Beides ist völlig in Ordnung und geht niemanden außer Ihnen und Ihre Liebsten etwas an. 

Sind Sie schon bereit für einen neuen Hund?

Denn: Wenn Sie sich die Frage ernsthaft stellen, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie einen guten Teil der Trauerarbeit schon bewältigt haben. Sie dürfen sich ohne schlechtes Gewissen die Frage nach einem neuen Hund stellen. Woher aber die Gewissheit nehmen, ob es tatsächlich schon der richtige Zeitpunkt ist, beziehungsweise ob Sie überhaupt einen neuen Gefährten aufnehmen sollten? Diese Fragen können bei der Entscheidung helfen:

Den neuen Seelenhund begrüßen

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie Ihren verstorbenen Hund noch nicht kannten: Hätten Sie gedacht, wie sehr er Ihnen ans Herz wachsen wird? Wahrscheinlich nicht. Dann ist es aber dennoch so gekommen. Genauso wird es auch mit dem neuen Hund sein, auch wenn Sie sich das gerade noch gar nicht vorstellen können. Auch er wird ein Herzenshund werden und Sie tief berühren, aber eben auf eine andere Art und Weise. Und das ist völlig in Ordnung. 

Auch wenn Sie sich ohne Gefährten gerade einsam fühlen, die langen Spaziergänge oder die feuchte Hundeschnauze vermissen: Vermeiden Sie es, den ersten Hund zu kaufen, der Ihnen sympathisch ist. Wichtig ist, sich ganz genau klarzumachen, welches Alter, welche Persönlichkeit oder welches Energielevel am besten zu Ihnen oder zur Familie passt. 

Es gibt übrigens keine allgemeingültige Regel darüber, ob es einfacher ist, sich für die gleiche Hunderasse zu entscheiden, oder bewusst einen anderen Hund aufzunehmen. Überlegen Sie jedoch, falls es die Lebenssituation zulässt, ein Hund aus der Tierrettung oder dem Tierheim zu adoptieren – denn diese Vierbeiner freuen sich ganz besonders über ein schönes Hundeleben und viel Liebe und Zuwendung.

Zum Schluss noch eine Ermutigung: Lassen Sie sich voll und ganz auf den neuen Hund ein – das bedeutet nämlich nicht, dass Sie das Gedenken an den alten Freund nicht in Ehren halten. Er wird ganz bestimmt immer mit dabei sein und Sie dürfen die besondere Verbindung zwischen Mensch und Hund nochmal aufs Neue spüren.

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