Hund mit Verstopfung? Sechs wunderbare Hausmittel, die dagegen helfen
Verstopfung ist ein wichtiges Gesundheitsthema, das auch Hunde betrifft. Was Sie unbedingt beachten sollten, wenn Ihr vierbeiniger Liebling darunter leidet, lesen Sie hier.
Verstopfung, auch als Obstipation oder Konstipation bekannt, kann nicht nur allgemeines Unwohlsein bewirken – unbehandelt kann eine Verstopfung auch beim Hund zu bleibenden gesundheitlichen Schäden führen.
Symptome: Wie kann ich eine Verstopfung beim Hund erkennen?
Hunde verrichten im Schnitt ein- bis zweimal pro Tag ihr großes Geschäft, manche öfter, manche seltener. Passiert das einen Tag lang nicht, müssen Sie sich noch keine Sorgen machen. Dennoch sollten Sie Ihren Hund von nun an genau beobachten und im Ernstfall fachkundig auf Verhaltensauffälligkeiten reagieren.
Bemerken Sie, dass Ihr Hund beim Absetzen seines Kots Schmerzen verspürt und Beschwerden hat oder dass der Kotabgang seltener oder stark verzögert stattfindet, leidet er wahrscheinlich unter Verstopfung. Eine chronische Verstopfung kann zum sogenannten Megakolon führen, einer irreversiblen schwächenden Überdehnung des Dickdarms. Anhand der folgenden Symptome erkennen Sie eine Obstipation:
- Versuche, den Kot abzusetzen, die ohne Erfolg bleiben.
- Wenig Kot, der trocken und hart ist, teilweise können Sie aufgesetzten Schleim erkennen.
- Pseudo-Durchfall: Ausscheidung von blutigem oder schleimigem Stuhlgang.
- Ihnen fällt eine ungewohnte Müdigkeit und/oder Blähungen an Ihrem Hund auf.
- Der Hund reagiert auf Berührungen am Bauch empfindlich.

Ursachen: Wodurch kann Verstopfung beim Hund entstehen?
Die Gründe einer Verstopfung sind vielfältig und zahlreich: Schon kleine Veränderungen im Alltag können eine Verstopfung hervorrufen, aber auch Krankheiten und die anatomische Beschaffenheit Ihres Hundes spielen eine wichtige Rolle. Im Alter oder bei einer anderweitig bedingten Ernährungsumstellung kann die Umgewöhnung von Weich- auf Trockenfutter die Ursache für eine Verstopfung sein. Einer solchen Umstellung sollten Sie mindestens zwei Wochen Zeit geben. Die folgenden Ursachen für eine Verstopfung kommen am häufigsten vor:
- Schnell zu beheben – ein Mangel an Flüssigkeit. Nicht nur eine zu geringe Wasseraufnahme, sondern auch starkes Schwitzen kann auf lange Sicht zu Verstopfung führen. Vor allem ältere Vierbeiner laufen Gefahr, durch ihre nachlassende Nierenleistung einen Mangelzustand zu erleiden und eine chronische Konstipation zu bekommen.
- Darmverschluss: Schlimmstenfalls kann die Darmwand brechen oder es können Risse entstehen. Häufige Gründe für einen Darmverschluss oder eine Einengung sind: gefressene Knochen, verschluckte Fremdkörper, die nicht verdaut werden können wie Plastik oder Papier, Störung der Muskulatur (Lähmung oder Verkrampfung), eine krankheitsbedingte Verengung der Dickdarm-Wand oder des Enddarms.
- Eine verminderte Beweglichkeit des Darms, meist durch funktionelle Störungen verursacht (ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, begrenzte Bewegungsfähigkeit aufgrund von Schmerzen oder Alter).
- Medikamente, die beispielsweise den Stuhl verhärten: Schmerzmittel, Entwässerungsmedikamente oder Eisenpräparate.
Krankheiten, wie Prostatavergrößerungen, Tumore oder Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes mellitus) können eine Verstopfung auslösen.
Schmerzen, die der Hund im Bereich des Enddarms verspürt: Eine Verletzung am Anus kann dazu führen, dass Ihr Hund den Kotabgang aktiv unterdrückt.
Therapiemöglichkeiten: Was tun gegen Verstopfung beim Hund?
Fällt Ihnen die Verstopfung ganz neu auf, können Sie versuchen, mit Hausmitteln entgegenzuwirken. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, Ihrem Hund bei großzügigen Gassirunden ausreichend Gelegenheit zum Kot absetzen zu bieten. Auch genug frisches Wasser, das die Verdauung anregen kann, sollte Ihrem Liebling jederzeit zur Verfügung stehen.
Eine Anpassung der Ernährung mit vielen Ballaststoffen, Pro- und Präbiotika sowie geeignete Tees sorgen für eine gesunde Darmflora und regen die Darmfunktion und damit die Verdauung an – besonders gut geeignet sind Obst und Gemüse mit leicht fermentierbaren Ballaststoffen, Getreide und Hülsenfrüchte. Eine Zusammenfassung der wirkungsvollsten Mittel haben wir hier für Sie zusammengestellt:
- Fenchel- oder Kamillentee zusätzlich zum Wasser wirkt blähungstreibend und fördert die Verdauung.
- Probiotika wie Joghurt.
- Getreidekörner wie Flohsamenschalen oder Leinsamen (Beispiel: täglich 2–5 Gramm Leinsamen mit Wasser im Verhältnis 1:10 mischen).
- Hülsenfrüchte: Schwarzkümmelöl, Rizinusöl.
- Obst: Apfel, Aprikose, Birne, Dattel.
- Gemüse: Karotte, Bohnen, grünes Blattgemüse, Sauerkraut.
Verstopfung: Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt?
Sollte sich kein schneller Erfolg, spätestens aber nach drei Tagen keine Besserung einstellen oder Sie fühlen sich unsicher, suchen Sie einen Tierarzt auf. Zeigt Ihr Hund diese Symptome, sollten Sie eine tierärztliche Behandlung unbedingt in die Wege leiten:
- Ihr Hund hat keinen Appetit und erbricht.
- Der Kotabgang bereitet ihm sichtlich Schmerzen.
Sollte Ihr Hund trotz Verstopfung Kot absetzen, nehmen Sie davon auf jeden Fall eine Stuhlprobe. Behalten Sie den Kot Ihres Hundes auf jeden Fall immer im Auge – so können Sie schnell reagieren, wenn Unregelmäßigkeiten auftreten und dem Vierbeiner damit unnötiges Leid ersparen.
Prävention: So beugen Sie einer Verstopfung vor
Leidet Ihr Hund häufiger unter Verstopfung, gibt es einige Dinge, die Sie beachten können:
- Bewegung, Bewegung, Bewegung … Unabhängig vom Alter ist ausreichend Bewegung für alle Hunde fundamental wichtig. Gassirunden und Spiele-Sessions halten nicht nur den Darm, sondern auch Ihren Hund fit und gesund.
- Bekommt Ihr Hund bisher Trockenfutter, wäre es sinnvoll, auf Barf oder Weichfutter umzustellen. Benötigt Ihr Hund spezielles Trockenfutter, können Sie ihm dieses mit etwas Wasser durchfeuchten.
- Füttern Sie Ihrem Hund weniger Knochen. Gibt es doch mal einen Knochen für Ihren Liebling, bitte nur roh verfüttern. Gekocht oder gebraten enthält er nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit und ist nur schwer verdaulich. Außerdem brechen Knochen in diesem Zustand leichter in spitze Teile, die den Darm verletzen könnten.
- Erhöhen Sie die Zufuhr an Ballaststoffen: Futterzellulose und Weizenkleie eignen sich gut und unterstützen die Darmtätigkeit. Im Handel sind zudem spezielle ballaststoffreiche Futtervarianten erhältlich.