Wenn der Hund Angst hat: So können Sie ihn unterstützen

Auch Hunde haben Angst. Vor allem auf laute Geräusche oder ihnen unbekannte Situationen reagieren viele Vierbeiner mit großer Furcht. Diese Spürnasen brauchen besonders viel Aufmerksamkeit und müssen lernen, mit Stresssituationen umzugehen.
Berlin – Jedes Jahr am 31. Dezember um Mitternacht wird die Hauptstadt wie viele andere Städte zu einem Albtraum für Hunde. Das laute Knallen durch Böller und Raketen gehört zu den Dingen, vor denen Hunde am meisten Angst haben. Doch auch vor Artgenossen, Gewitter oder unbekannten Situationen fürchten sich viele Spürnasen.
Angst bei Hunden: Feuerwerk, Gewitter, Artgenossen
Grundsätzlich sind die meisten Hunde keine ängstlichen Tiere, im Gegenteil: Wenn es darum geht, Haus, Hof und ihre Familie zu verteidigen, zeigen sie sich zum Erstaunen vieler Halter von einer mutigen und zum Teil sehr angriffslustigen Seite. Doch es gibt ein paar Dinge, die bei unseren Vierbeinern Panik auslösen. Das ist genetisch veranlagt und für sie überlebenswichtig. Zu solchen für Hunde gefährlichen Bedrohungen gehören:
- starke und plötzlich auftretende Reize wie Feuerwerk oder Gewitter
- schnelle Bewegungen auf den Hund zu
- Schmerzen
- fremde Situationen
Des Weiteren leiden viele Hunde unter Trennungsangst von ihrem Herrchen, Angst vor dem Tierarzt oder fürchten sich – aufgrund schlechter Erfahrungen – vor Artgenossen. Solche Ängste können das Zusammenleben mit dem Tier erheblich verkomplizieren, denn hat ein Hund Angst, kann es zu extremen Reaktionen kommen. Daher sollte man unbedingt versuchen, etwas gegen die Ängste zu unternehmen.
Hund und Angst – Anzeichen für Panik
Die meisten Hundehalter merken schnell, wenn bei ihrem Vierbeiner Panik angesagt ist. Zu den typischen Anzeichen für Angst bei Hunden zählen
- eine geduckte Körperhaltung und eine eingezogene Rute
- angelegte Ohren und angelegtes Fell
- Ausweichen des Blickes
- Zittern, Hecheln, Jaulen und/oder Bellen
- Aggressivität, Angriffslustigkeit und Zerstörungswut
- das Lecken an verschiedenen Körperstellen
- Appetitlosigkeit, Erbrechen und/oder Durchfall
Leiden Hunde unter starken Angstsymptomen, sollten Tierhalter diesen Ängsten auf den Grund gehen und versuchen, Maßnahmen zu ergreifen, anhand derer die Hunde lernen, mit ihrer Angst besser umzugehen. Zu einer Therapie gehört vor allem die Ursachenforschung: Es gilt also herauszufinden, warum ein Hund sich vor einer bestimmten Situation fürchtet.
Angst bei Hunden und ihre Ursachen
Wie beim Menschen liegt die Ursache vieler Traumata auch bei Hunden in der frühesten Jugend, sprich im Welpenalter. Werden Hundewelpen nicht richtig sozialisiert, falsch erzogen oder wachsen ohne äußere Reize auf, entwickeln sie häufig Phobien.
Konkrete Ursachen für Ängste können Misshandlungen, Bestrafungen, Unfälle oder Zusammenstöße mit Artgenossen sein. In der Regel ist es für den Hundebesitzer nicht möglich, die genaue Ursache herauszufinden. Auf keinen Fall sollte ein unter Angst leidender Hund gescholten werden, denn das würde die Situation nur noch verschlimmern. Vielmehr braucht ein ängstlicher Hund viel Trost, Zuwendung und Zuspruch. Außerdem sollte man Stresssituationen für den Hund meiden, denn ein gestresster Hund reagiert stärker auf ihm unbekannte Reize als sein entspannter Artgenosse.
Dem Hund die Angst nehmen: Maßnahmen und Übungen
Bei starken Angstzuständen sollte man sich für eine Therapie bei einem Hundetrainer oder Hundepsychologen entscheiden. Aber auch als Halter selbst kann man Angstzuständen mit Übungen und Maßnahmen zum Stressabbau vorbeugen:
- Viel Bewegung ebenso wie ein art- und rassegerechtes Verhalten helfen dem Hund, Stress abzubauen.
- Hunde sollten ausgiebig schnüffeln, rennen und mit anderen Hunden zusammenkommen dürfen.
- Jeder Hund braucht außerdem Streicheleinheiten und lange Ruhephasen. Erwachsene Vierbeiner schlafen beziehungsweise ruhen zwischen 16 bis 20 Stunden am Tag.
Aber Achtung: Langeweile kann auch Stress hervorrufen. Es gilt also, die Balance zwischen Ruhe und Beschäftigung zu finden.