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Neue Wolfspaare: Wölfe fühlen sich in Deutschland immer wohler

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Von: Anna Katharina Küsters

161 Wolfsrudel leben mittlerweile in Deutschland. Tendenz steigend. Brandenburg ist dabei das Bundesland mit den meisten Wölfen.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) beobachtet die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland im Rahmen eines jährlichen Monitorings. Nun hat es mit Blick auf den Zeitraum 2021/2022 neue Zahlen herausgebracht. Bestätigen konnte das BfN einen Zuwachs von 35 auf 43 Wolfspaare. Die Zahl der Einzelwölfe blieb konstant bei 21. In Deutschland leben zurzeit 161 Wolfsrudel, das sind drei Rudel mehr als in der letzten Monitoring-Periode.

Neue Wolfspaare: Wölfe fühlen sich in Deutschland immer wohler

Zwei Wölfe im Schnee.
Die Anzahl der Wolfspaare in Deutschland ist auf 43 gestiegen. (Symbolbild) © Ingo Schulz/Imago

Der Wolf war lange Zeit in Deutschland ausgerottet. Doch seit ein paar Jahren ist das Tier hierzulande wieder heimisch und verbreitet sich unter der Aufsicht des BfNs kontinuierlich. Besonders in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen fühlen sich die Tiere wohl. In Brandenburg leben 47 Wolfsrudel, im bevölkerungsstarken Nordrhein-Westfalen hingegen gerade mal zwei.

Wölfe stehen in Deutschland unter strengem Schutz: Ein Abschuss der Tiere ist verboten. Die einzige Ausnahme ist, wenn ein Wolf sich auffällig aggressiv gegenüber einem Menschen zeigt. In der Regel leben die Tiere nämlich zurückgezogen und meiden den Kontakt mit Menschen. Allerdings verweist das BfN auch darauf, dass 2021/2022 148 Wölfe tot aufgefunden wurden – 13 davon wurden trotz des strengen Schutzes illegal abgeschossen.

Neue Wolfspaare: Herdenschutz soll vorsorglich sein

Besonders in Niedersachsen und Brandenburg hatten in den vergangenen Monaten Pferde-, Schafs-, Rinder- und Ziegenbesitzer mit Sorgen um die Sicherheit ihrer Tierbestände zu kämpfen. Denn die kleineren Tiere sind für Wölfe eine gute Beute – schließlich sind Wölfe keine Kuscheltiere. Damit es aber gar nicht erst zu Attacken auf Nutztiere kommt, können die Halter ihre Herden vorsorglich schützen. So gibt es beispielsweise für hohe Elektrozäune, durch die die Wölfe nicht hindurch oder herüberkommen, finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite.

Nutztiere, die Wölfe dennoch rissen oder verletzten, sind für die Halter ein finanzieller und persönlicher Verlust. Um dieses Problem etwas abzufedern, zahlten Behörden laut dem BfN knapp eine halbe Million Euro Schadensersatz. Vorsorglicher Schutz der Herden ist aus Sicht des BfN wichtig, damit sich die Wölfe nicht daran gewöhnen, leichten Zugang zu Beute zu haben. Wenn die Tiere die Herden gar nicht erst als potenzielle Futterquelle wahrnehmen, bleiben auch die Versuche, sich ihnen zu nähern, geringer.

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