Altersdemenz bei Katzen: Wie Sie sie erkennen und was man tun kann

Altersdemenz bei der Katze ruft Symptome wie Ängste, Aggressionen, Verwirrung sowie nachlassende Aktivität und Hygiene hervor.
Altersdemenz ist eine Krankheit, die nicht nur Menschen betrifft: Auch Katzen können daran erkranken und die typischen Krankheitsanzeichen, wie man sie auch von älteren Menschen kennt, aufweisen. Da Hauskatzen dank der fortgeschrittenen tiermedizinischen Möglichkeiten eine immer höhere Lebenserwartung haben, kommt es auch verstärkt zu altersbedingten Erscheinungen und Krankheiten. Dazu gehören auch Verhaltensänderungen, die auf eine Altersdemenz hindeuten können. Bei einer Demenzerkrankung handelt es sich um eine fortschreitende Minderung der kognitiven Fähigkeiten, die im späteren Verlauf eine deutliche Beeinträchtigung des normalen Verhaltens bedeutet.
Betroffene Katzen verlieren nach und nach die Leistungen der höheren Gehirnfunktionen: Sie verlernen und vergessen in diesem Zusammenhang vieles, was sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben. Eine Demenz bei alten Katzen ist nicht leicht zu erkennen, da sie sich erst durch diffuse Symptome äußert, die besonders von Laien häufig fehlinterpretiert werden. Die genauen Gründe, warum Hauskatzen eine Altersdemenz entwickeln, sind noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass Krankheiten wie Diabetes und Übergewicht ebenso wie genetische Vorbelastungen die Entstehung einer Demenz begünstigen können.
Altersdemenz bei Katzen: So äußert sich die Krankheit im Alltag
Eine Altersdemenz bei Katzen bedeutet für das Tier, aber auch für den Halter zum Teil starke Veränderungen des Alltags. Oftmals wissen Katzenhalter zunächst nicht, was mit ihrer Samtpfote nicht stimmt, wenn diese ungewohnte Verhaltensweisen an den Tag legt. Verminderte Aktivität kann ebenso auf eine Demenzerkrankung hindeuten wie die folgenden weiteren Symptome:
- Aggressionen
- Depressionen
- Rastlosigkeit
- Ängste
- Veränderte Schlafgewohnheiten
- Veränderte Fressgewohnheiten
- Nachlassende Hygiene
- Schreien und Miauen
Da die genannten Symptome nicht eindeutig sind, können sie nicht nur eine Demenzerkrankung, sondern auch zahlreiche weitere Krankheiten anzeigen. Es ist daher bei einer deutlichen Veränderung der Gewohnheiten dringend anzuraten, einen Tierarzt aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen. Der behandelnde Tiermediziner ist in der Lage, eine genaue Diagnose zu stellen und den Verdacht auf eine Altersdemenz bei der Hauskatze zu bestätigen oder zu verwerfen. Wie bei Menschen auch, sind feline Demenzerkrankungen leider nach wie vor nicht heilbar. Dennoch ist es wichtig, eine genaue Diagnose zu haben, um sich als Katzenhalter auf die veränderten Bedürfnisse des Tieres einstellen zu können.
Altersdemenz bei Katzen: Das sollten Tierhalter tun und wissen
Auch wenn eine Altersdemenz bei Katzen nach aktuellem Forschungsstand nicht geheilt werden kann, ist es durchaus möglich, den Patienten ein angenehmes Leben zu ermöglichen und ihnen ihre Lebensqualität noch eine Weile zu erhalten. Hierfür müssen sich Katzenhalter selbstverständlich den Bedürfnissen ihres Stubentigers anpassen und akzeptieren, dass das Tier fortschreitende körperliche sowie psychische Veränderungen zeigen wird. Mithilfe von Lern- und Gedächtnisspielen ist es möglich, die Gehirnleistung zu trainieren und zumindest vorübergehend leicht zu verbessern. Auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel, welche die Hirnzellen schützen und den Verfall verlangsamen, können sinnvoll sein.
Genauere Informationen stellt der behandelnde Tierarzt zur Verfügung. Im Alltag ist es wichtig, dem Tier keine größeren Veränderungen zuzumuten, denn diese stellen rasch eine Überforderung dar. Katzenklo, Futternapf und Körbchen sollten sich immer am selben Ort befinden. Es ist ratsam, mehrere Toiletten und Futterstellen ebenso wie leicht zugängliche Versteckmöglichkeiten anzubieten. Freigängerkatzen mit Demenz dürfen ab einem bestimmten Punkt leider nicht mehr ins Freie beziehungsweise nur in einen sicher abgetrennten Bereich. Zu groß ist die Gefahr, dass sie sich verlaufen und nicht mehr nach Hause finden. Alle Räume, zu denen die Katze Zugang hat, sollten keinerlei potenzielle Gefahrenquellen enthalten, da die Tiere diese zunehmend weniger einschätzen können.