1. Landtiere.de
  2. Katzen

Katzen: Alle wichtigen Infos zu Rassen, Pflege-Tipps und Kosten

Erstellt:

Eine norwegische Waldkatze und eine junge Frau schauen sich an. (Symbolbild)
Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. (Symbolbild) © Sandra Bielmeier/IMAGO

Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland, noch vor Hunden. Es gibt mehr als 30 Rassen, dazu kommen Hauskatzen. In puncto Haltung, Pflege, Kosten und Ausstattung gilt es einiges zu beachten.

Hamburg – Mehr als 15 Millionen Katzen lebten 2020 in deutschen Haushalten, wie eine Erhebung für den Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. und den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) herausfand. Wer Katzen hält, sollte sich im Vorfeld über die Besonderheiten der Haustiere informieren. So gibt es etwa hinsichtlich der Charaktereigenschaften der verschiedenen Rassen zum Teil große Unterschiede.

Katzen: So wurden sie zu Haustieren

Vor rund neun Millionen Jahren tauchten die Vorfahren der heutigen Hauskatze auf der Erde auf, vermutlich im Bereich des heutigen Asien. Von dort aus verbreitete sie sich in verschiedenen Arten auf der ganzen Welt. Die afrikanische Wildkatze, auch als Falbkatze bezeichnet, gilt heute als direkter Vorfahre des beliebten Haustiers.

Diese Karriere schlug sie bereits früh ein: Als die ersten Menschen sesshaft wurden, lebten Katzen bereits in ihrer Nähe, wie rund 9.000 Jahre alte Knochenfunde zeigen. Ausgrabungen aus dem antiken Jericho um 6.000 vor Christus lassen jedoch den Schluss zu, dass die Tiere zu dieser Zeit als Beutetiere gefangen wurden. Im Alten Ägypten verehrte man Katzen, was sich unter anderem in der Katzengöttin Bastet zeigt. In kultischen Handlungen opferten Pilger eigens für diese Zeremonie mumifizierte Tiere.

Katzen in Europa

Obwohl die Ausfuhr von Katzen verboten war, gelangte sie von Ägypten nach Europa, darunter bereits um 2.000 vor Christus in die heutigen Niederlande sowie nach Italien und Großbritannien. Die Römer fanden erstmals ein Wort eigens für die Hauskatze: catta, während die Katze (oder Waldkatze) als fēlēs bezeichnet wurde.

Im frühen Mittelalter waren Katzen in England als Hofbegleiter beliebt, was sich jedoch bald änderte: Die Tiere galten im Volk als Unglücksbringer und Begleiter von Hexen. Später erlangten sie aufgrund ihrer Felle wieder Beliebtheit.

Seit der industriellen Revolution und damit seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts leben Katzen als Haustiere in der heutigen Form beim Menschen. Zu dieser Zeit begann man ebenfalls mit der Zucht von bestimmten Rassen. In den 1990er-Jahren erlangten sie erstmals den Rang als das am weitesten verbreitete Haustier der Welt.

Dennoch sind Katzen nicht zwingend an den Menschen gebunden. Schätzungen des Tierschutzverbands zufolge leben rund zwei Millionen verwilderte Tiere in Deutschland. Wie viele Hauskatzen mit Besitzern Freigänger sind, ist nicht bekannt.

Katzen: Was sind Rassekatzen?

Wer einer Katze ein Zuhause bieten möchte, hat die Wahl zwischen Rasse- und Hauskatzen. Bei Letzteren handelt es sich meist um eine Europäisch Kurzhaar oder eine Mischung aus verschiedenen Rassen. Obwohl die Europäisch Kurzhaar seit 1982 als eigenständige Rasse anerkannt wurde, wird sie üblicherweise nicht planmäßig gezüchtet.

Praktisch alle heute existierenden Rassentiere stammen von Hauskatzen ab, bei denen spontane Mutationen weitergeführt wurden. Diese betreffen vor allem folgende Merkmale:

Rassen wie die Angora- oder die Norwegische Waldkatze etablierten sich unabhängig von menschlichen Züchtern in einigen Gebieten der Erde. Aus ihnen wurden sogenannte Naturrassen herausgezüchtet.

Katzen: Die wichtigsten Rassen im Überblick

Viele der verschiedenen Rassekatzen verfügen über charakteristische Eigenschaften. Diese betreffen nicht nur ihr Äußeres, sondern auch ihren Charakter. Für die Haltung spielt diese Tatsache eine wesentliche Rolle. Zukünftige Besitzer sollten die Besonderheiten ihres Haustiers kennen und sich sowie den Wohnraum entsprechend darauf vorbereiten.

Das sind die wichtigsten Rassen und ihre Eigenschaften:

Katzen: Tipps für die Pflege

Katzen sind sehr reinliche Tiere. Sie beschäftigen sich ausgiebig mit ihrer Fell- und Krallenpflege. Zu dieser gehört nicht zuletzt das Kratzen. Im Sinne einer artgerechten Haltung sollten entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung stehen, etwa in Form mindestens eines Kratzbaums oder -brett. Mit der Zunge gelangen sie an fast alle Körperstellen – aber eben nur fast. Der Besitzer sollte die Pflege in einigen Punkten unterstützen.

Dazu gehören die Ohren. Katzen gelangen nicht in den vorderen Gehörgang. Schmutz und Milben können jedoch in diesem Bereich Erkrankungen hervorrufen. Etwa einmal in der Woche sollten die Ohren mit einem leicht angefeuchteten Wattebausch oder einem Taschentuch gesäubert werden. Wichtig: Keinesfalls sollte man ein Wattestäbchen verwenden. Es kann Verletzungen hervorrufen. Bleiben auf dem Reinigungspad oder -tuch dunkelbraune, kleine Krümel zurück, sollte man zum Tierarzt. Sie weisen auf Ohrmilben hin.

Katzen: Ohren-, Zahn- und Fellpflege

Mitunter lagert sich Tränenflüssigkeit rund um das Auge der Katze ab. Diese sollte regelmäßig entfernt werden, da sie Entzündungen hervorrufen kann. Dafür kommt im Idealfall ein weiches Kosmetiktuch zum Einsatz. Man wischt es einfach sanft von außen nach innen über die Augen. Tränen die Augen dauerhaft, sind gerötet oder geschwollen, ist ein Tierarztbesuch angesagt.

Die Zahnpflege ist üblicherweise eine Sache für den Tierarzt. Vor allem bei älteren Haustieren kann sich Zahnstein bilden, den Halter in der Regel nicht selber entfernen können. Zur Vorbeugung gibt es spezielle Snacks.

Ein Genuss für viele Katzen ist die Unterstützung bei der Pflege des Fells. Regelmäßiges Bürsten beugt Verfilzungen insbesondere bei Langhaar-Rassen vor. Zudem minimiert sich die Anzahl loser Haare, die bei der Fellreinigung von der Katze verschluckt werden und zu Verdauungsproblemen führen können. Das Bürsten empfinden viele Tiere zudem als sanfte Massage.

Katzen: Welche Ausstattung benötigen die Tiere?

Katzen sind verspielte Haustiere, die es lieben, zu jagen und meist sehr aktiv sind. Vor allem Jungtiere entdecken ihre Umgebung oftmals auf wilde Art und Weise. Zugleich benötigen sie Ruheplätze – insbesondere rund um ihre Toiletten. Diese Ausstattung im Katzenhaushalt sollte mindestens vorhanden sein:

Tipp: Die Näpfe sollten getrennt voneinander platziert werden. In der Natur trinken Katzen nicht an ihrem Fressplatz, da ihre toten Beutetiere das Wasser verunreinigen könnten. Für eine artgerechte Haltung sollte man auch den Hauskatzen ermöglichen, an separaten Orten zu essen und zu trinken.

Katzen: Welche Kosten kommen auf Halter zu?

Kosten verursacht zum einen die Anschaffung der Katze, zum anderen die Haltung. Für Hauskatzen wird üblicherweise eine Schutzgebühr erhoben. Sie soll unüberlegte Übernahmen verhindern, mitunter werden durch den Betrag auch die Kosten für die Kastration teilweise umgelegt. Die Gebühr liegt je nach Organisation oder Anbieter in der Regel zwischen 50 und 200 Euro.

Für Rassekatzen von eingetragenen Züchtern sind Beträge von mehr als 1.000 Euro zu zahlen. Besonders kostspielig sind Bengal- und Perserkatzen: Inklusive Papiere werden bis zu 2.500 Euro fällig. Je exklusiver die Rasse, desto höher die Kosten. Die relativ weit verbreitete Britisch Kurzhaar gibt es bereits für circa 800 Euro.

Die Haltung des Haustiers schlägt mit durchschnittlich 60 Euro im Monat für Futter, Streu, Leckerchen und Spielzeug zu Buche. Beim Tierarzt kann es teuer werden: Für einen Check sollte man mit circa 30 Euro rechnen, für Operationen je nach Art es auch über Tausend sein.

Auch interessant