Katze kommt mit Maus an – weil sie uns beibringen will zu jagen
Wer denkt, es sei ein Geschenk, wenn Katzen ihr Beute nach Hause mitbringen, liegt falsch. Die Stubentiger wollen etwas ganz anderes bezwecken.
Katzen lieben es in der Natur zu sein und dort ihrem Jagdinstinkt nachzugehen. Ihre Beute ist aber oft nicht nur für sie selbst gedacht. Katzenbesitzer kennen es bestimmt: Wer ins Haus rein möchte, findet häufig eine tote Maus auf der Fußmatte. „Igitt“ denken sich die einen, während sich andere darüber freuen, dass ihr Vierbeiner ihnen ein Geschenk gebracht hat. So denken es zumindest viele, doch in Wahrheit steckt was ganz anderes dahinter.
Katze bringt Maus – um uns das Jagen beizubringen

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass es sich um ein Geschenk an den Menschen handelt, wenn Katzen Vögel oder Mäuse ins Haus bringen. Im Prinzip liegt dieses Verhalten nämlich tief in ihrer Natur. Bisher wurde dieses Verhalten so erklärt, dass sich die Tiere nur zu Hause sicher fühlen und deswegen ihre Beute nur dort essen. Erkenntnisse zeigen jedoch auch, dass die Tiere uns damit das Jagen beibringen wollen.
Wie Landtiere berichtet, sehen die Samtpfoten das Jagen als überlebenswichtig an und handeln rein intuitiv, wenn sie tote Tiere ins Haus bringen. Schließlich müssen sie ihrem Nachwuchs das Jagen beibringen, damit dieser auch überleben kann. Und genau das wollen sie auch für uns. Übrigens: Je älter der Nachwuchs ist, desto mehr Beute, die noch lebendig ist, wird gebracht.
Katze bringt Maus – doch manchmal sind es auch Vögel
Neben Mäusen bringen Katzen aber auch Vögel mit nach Hause. Um das zu verhindern, wurde in Walldorf sogar eine Ausgangssperre für Katzen verhängt. Denn dort sollen die selten gewordenen Haubenlerchen geschützt werden. Doch kann ungewünschtes Jagen auch verhindert werden, ohne die Katze einzusperren? Dass Streifzüge von Katzen oft nicht weiter als 50 Meter sind, zeigt eine Katzen-Studie.
Da jagen in der Natur der Katze liegt, kann es ihnen nicht abgewöhnt werden. Auch den Instinkt zu unterbinden, ist schwierig. Weil in erster Linie verwilderte Katzen, die größte Gefahr für Vögel sind, gilt die Kastration als beste Maßnahme, um Vögel zu schützen. Schließlich sind Wildkatzen, da sie auf ihre Beute angewiesen sind, besonders gute Jäger. Dieses Kätzchen jagt Mäuse auf dem iPad und lässt Herzen schmelzen.
Katze bringt Maus – Tipps, um das Jagen einzuschränken
Um herauszufinden, was bei Hauskatzen helfen kann, um sie ein wenig vom Jagen abzuhalten, haben Forscher Versuche gestartet. Hier die Versuche und die Erkenntnisse daraus im Überblick.
- Bunte Halskrause: Reduziert die Anzahl der nach Hause gebrachten Vögel um 42 Prozent. Damit hat diese Methode einen großen Effekt. Auf die Zahl der kleineren Säugetiere hatte die Halskrause aber keine gemessene Wirkung.
- Glöckchen am Halsband: In dem Versuch hatte diese Methode keinen messbaren Effekt. Vermutlich weil Katzen lernen können, sich so zu bewegen, dass das Glöckchen kein Laut mehr gibt.
- Nahrungsumstellung: In der Gruppe der Katzen, deren Nahrung hauptsächlich aus Fleisch bestand und weder Getreide noch Tiermehl enthielt, sank die Fangrate besonders stark. Im Vergleich brachten die Tiere 33 Prozent weniger Kleinsäuger und 44 Prozent weniger Vögel nach Hause. Die Forscher vermuten, dass Katzen bei pflanzlicher oder anderer Nahrung eine bestimmte Aminosäure oder ein anderer Mikronährstoff fehle.
- Katzenangel mit Feder: In einem weiteren Versuch sollten einige Besitzer ihre Katzen, mit einer Angel und Federn, täglich fünf bis zehn Minuten beschäftigen. Die Fangrate von Kleinsäugern ging dadurch um 35 Prozent zurück. Auf den Vogelfang hatte dies aber keinen Einfluss.
Wer Vögel jedoch sicher schützen möchte, kommt wohl nicht drumherum während der Brutzeit auf den Freigang der Katze zu verzichten. Denn junge und unerfahrene Vögel sind den Jägern auf vier Pfoten schutzlos ausgesetzt. Besonders gefährdet sind sogenannte Bodenbrüter – so wie die gefährdete Haubenlerche.