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Erste Hilfe für Katzen: Hausmittel schaden ihnen mehr als sie helfen

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Von: Jasmin Farah

Katzen haben sieben Leben, sagt man. Doch das schützt sie nicht davor, sich zu verletzen. Ein Fachtierarzt erklärt, was Halter in diesem Fall unbedingt beachten müssen und was sofort zu tun ist.

Fensterstürze, Vergiftungen durch Pflanzen oder Autounfälle: Auch wenn Katzen wahre Überlebenskünstler sind, sind auch sie nicht davor gefeit, sich mal wehzutun. Unfälle sind schnell passiert, wenn die Samtpfote nicht aufpasst oder sich in eine gefährliche Situation begibt. In diesen Fällen ist es wichtig, dass Halter schnell reagieren. Wenn der Stubentiger ernsthaft verletzt ist, ist es ratsam, der Katze sofort mit Erster Hilfe zur Seite zu stehen.

Erste Hilfe für Katzen: Besser gleich zum Tierarzt

Eine rothaarige Katze macht sich am Backofen zu schaffen.
Katzen verbrennen sich schnell mal am Herd oder Backofen die Pfoten. Dann braucht es schnell Abkühlung. © Miguel Cano/Imago

Doch dabei kann man einiges falsch machen – weshalb manche Besitzer aus Angst deshalb gar nichts tun. Doch das ist ebenfalls keine gute Idee, weiß Dr. René Dörfelt ist Fachtierarzt an der LMU München für Intensiv- und Notfallmedizin und Schmerztherapie. Er hat täglich mit Notfällen zu tun und weiß, worauf Halter achten sollten und welche Maßnahmen sofort zu ergreifen sind. Zwar gebe es keinen generellen „Katzen-Notkoffer“, den man immer dabei haben sollte, dennoch sei es laut Dörfelt gegenüber Ein Herz für Tiere wichtig, die Katze sofort aus der Gefahrenzone und in Sicherheit zu bringen.

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Wenn sie zum Beispiel einen Unfall hatte, sollte man sie sofort in eine Decke oder Jacke wickeln, falls sie aggressiv und um sich beißt. Anschließend sollte man die Fellnase umgehend zum Tierarzt bringen. Passiert zu Hause ein Malheur, etwa, wenn die Katze durch frisch aufgebrachtes Putzmittel läuft und sich dann die Pfoten ableckt, ist schnelles Handeln notwendig. Schließlich können Verätzungen an der Zunge entstehen. Dann sollten Halter sofort das Mäulchen und die Pfoten mit Wasser aus- und abspülen. Hat sich der Stubentiger am Herd verbrannt, ist es ratsam, die Stelle bzw. die Entzündung zu kühlen und dann ebenfalls zum Tierarzt zu fahren.

Knabbert die Katze an einer Pflanze, kann es dazu führen, dass sie mit Magen-Darm-Problemen reagiert. Das ist nicht unbedingt lebensgefährlich, Lilien oder andere giftige Pflanzen hingegen schon. Sie können im schlimmsten Fall zu akutem Nierenversagen führen. Um das zu verhindern, ist der Gang zum Tierarzt unvermeidlich. Das empfiehlt sich auch bei einem Bienenstich. Doch was sollten Katzenbesitzer absolut nicht tun?

Salben, Öle und Co. gehören nicht in offene Wunden

Manche meinen es nur gut, aber Salben, Öle oder Hausmittel gehören nicht auf die Haut oder offene Wunden der Samtpfoten, warnt der Fachtierarzt. Erleidet die Vergiftung, sollten Halter ihrer Katze keine Milch oder gar Wasserstoffperoxid geben, um sie erbrechen zu lassen. Auch wenn der Stubentiger Schmerzen hat, sind für ihn Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol, die für Menschen gemacht sind, absolut tabu. Sie können bei der Katze den Magen-Darm und die Nieren schädigen. Stattdessen sollte man ebenfalls die Katze abschließend sofort zum Tierarzt oder in eine Tierklinik fahren.

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