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Warum manche Katzen sich mit ihren Artgenossen so gut vertragen – spielen auch die Hormone eine Rolle?

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Von: Anne Hund

Die Gruppendynamik zusammenlebender Katzen lässt sich oft nicht so einfach durchschauen. Eine Studie hat sich damit genauer beschäftigt.

Nicht alle Katzen vertragen sich auf Anhieb gut. In vielen Fällen stößt ein neues Tier erstmal auf Ablehnung. Hat man Glück, schließen Stubentiger bei der Zusammenführung hingegen Freundschaft. Doch woran liegt es eigentlich, dass manche Katzen gegenüber ihren Artgenossen toleranter sind als andere? Damit beschäftigten sich japanische Forscher in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie genauer. Sie untersuchten drei Gruppen mit je fünf Katzen für zwei Wochen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Sie beobachteten demnach das soziale Verhalten der im Schnitt rund vier Jahre alten Tiere, maßen den Hormonspiegel im Urin und untersuchten den Kot auf Mikrobenarten.

Studie: Manche Katzen tolerieren Artgenossen besser als andere

Das Verhalten könnte unter anderem mit dem Hormonhaushalt der Tiere zusammenhängen, heißt es in dem dpa-Bericht zu der Studie. Katzen mit niedrigen Werten an Testosteron sowie des Stresshormons Cortisol sind demnach toleranter im Umgang mit anderen Katzen. Sie können zwar besser mit Artgenossen leben, sehen sie jedoch auch nicht als enge Gruppenmitglieder an, wie das japanische Forscherteam im Fachblatt PLOS ONE berichtete. Katzen mit einem hohen Testosteronspiegel hingegen hatten laut der Studie weniger Kontakt zu anderen Tieren und versuchten eher, der entsprechenden Situationen zu entkommen.

Zwei Katzen beim Spielen auf einem Kissen
Nicht alle Katzen vertragen sich so gut wie augenscheinlich diese beiden Stubentiger. (Symbolbild) © Nano Calvo/VWPics/Imago

Auch der Oxytocinwert stand demnach in Verbindung mit dem Sozialverhalten. Je höher dieser Wert war, desto weniger Kontakt nahmen die Katzen mit anderen Artgenossen auf und desto einsamer waren sie. Das sei entgegen der Erwartungen gewesen. Oxytocin wird auch gern als „Kuschelhormon“ bezeichnet, umso überraschender scheint angesichts dessen das Ergebnis.

Sozialverhalten von Katzen – welche Rolle spielt der Hormonhaushalt?

„Das Team um Hikari Koyasu von der Azabu University in Kanagawa schränkt ein, dass in der Studie nur eine Korrelation zwischen dem Hormonhaushalt und dem Sozialverhalten nachgewiesen werden konnte, jedoch keine Kausalität“, heißt es in dem dpa-Bericht allerdings ebenfalls zur Einordnung der Studie. „Es ist somit nicht klar, ob der Hormonhaushalt die Ursache für das unterschiedliche Verhalten ist.“

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Katzen zusammenführen – Stubentiger müssen sich erst beschnuppern

Ganz unabhängig von der Studie: Auch, wenn es nicht immer leicht ist, zwei fremde Katzen zusammenzuführen, kann es zumindest in manchen Fällen dennoch gut gelingen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die Stubentiger genügend Zeit bekommen, sich erstmal indirekt zu beschnuppern. Tipps, was Sie bei der Zusammenführung von Katzen beachten sollten.

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