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Katzenhaltung: Kosten, Erstausstattung und Erziehungstipps

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Ein Mann sitzt mit seiner Katze auf dem Sofa (Symbolbild)
Ein Mann sitzt mit seiner Katze auf dem Sofa (Symbolbild) © Emma Innocenti/IMAGO

Im Jahr 2020 lebten knapp 16 Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Sie zählen damit zu den am weitesten verbreiteten Haustieren. Hier ein paar Tipps, wie man Katzen artgerecht hält und sie erzieht.

Göttingen – Katzen machen glücklicher: Einer Studie der Universität Göttingen zufolge gaben 61 Prozent der Katzenhalter an, ihre Gesundheit habe sich aufgrund der Tierhaltung verbessert, 83 Prozent berichteten, sie fühlten sich durch ihre Tiere besser. Damit auch diese bei ihrem Besitzer ein gutes Leben führen, sollte man wissen, welche Ansprüche sie an ihre Haltung haben.

Haltung von Katzen: Welche Ausstattung brauchen die Tiere?

Bevor eine Katze angeschafft wird, sollten die zukünftigen Besitzer prüfen, ob die räumlichen Gegebenheiten die Katzenhaltung zulässt. Das Tier sollte sich frei bewegen können, im Idealfall besteht eine Möglichkeit für Freigang oder ein gesicherter Balkon. Abgesehen von der Frage der Haltungsweise sollte auf jeden Fall genug Platz für folgende Erstausstattung vorhanden sein:

Katzen benötigen nicht zwingend eigene Möbel wie Katzenbetten oder -sofas. In der Regel suchen sie sich ihre Ruhezonen selber aus, etwa auf dem Sofa, Sessel oder auf einer gepolsterten Unterlage auf der Fensterbank. Möchte man ihnen spezielle Plätze anbieten, stehen etwa Hängematten zur Befestigung an der Heizung, Körbe, Tunnel oder Höhlen zur Verfügung.

Haltung von Katzen: Wissenswertes zum Verhalten

Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass Katzen keine Einzelgänger sind, wie es vielfach angenommen wird, wohl aber Individualisten. In der Natur suchen sie üblicherweise ausschließlich zur Paarung Kontakt mit Artgenossen. Bei Hauskatzen in gemeinsamer Haltung ist das in der Regel anders. Zu ihrem Partner pflegen sie sehr wohl freundschaftlichen Kontakt, was sich etwa im Spiel oder gegenseitiger Fellpflege zeigt. Bei Einzelhaltung kann es zu Einsamkeit bei Katzen und Depressionen kommen.

Katzen sind Jäger. Das zeigt sich nicht zuletzt in ihrem Spielverhalten. Mit einer Ausstattung wie Bällen und Spielmäusen, aber auch durch ein Wollknäuel, Papprollen oder ein zusammengeknülltes Stück Papier kann ihre Aufmerksamkeit lange Zeit gefesselt werden. Mit Artgenossen beschäftigen sich Hauskatzen ebenfalls gerne, sie raufen und kämpfen spielerisch miteinander. Noch besser ist es, wenn der Besitzer sich ins Spiel einbringt. Hier bieten sich zum Beispiel Angeln mit Federn oder Schnüren an.

Die Körpersprache von Katzen

Für eine artgerechte und sichere Haltung von Katzen sollte man einige grundlegende Fakten zu ihrer Körpersprache und dem Katzen-Verhalten kennen.

Eine entspannte, freundlich gesinnte Katze erkennt man daran, dass der Schwanz nach unten hängt, die Ohren nach vorne aufgerichtet sind und das Fell glatt am Körper anliegt. Stellt sie ihren Schwanz auf und lässt ihn erzittern, wälzt sich auf dem Boden und legt sich auf den Rücken, ist sie in Spiellaune. Näherkommen ist erwünscht. Vorsicht ist bei der Rückenlage dennoch angesagt. Katzen schützen sich so zum Beispiel vor einem Nackenbiss.

Angst und Erregung signalisieren die Tiere vor allem mit der Stellung ihrer Ohren. Legen sie diese an und drehen sie nach hinten, fühlen sie sich bedroht. Oftmals verbinden sie dies mit einem Rundrücken und stellen das Fell auf. Ängstliche Katzen wedeln mit dem Schwanz und plustern das Fell auf. Katzen können auf bestimmte Situationen gestresst reagieren. Hierbei können Pheromone für Katzen helfen, zur Entspannung des Stubentigers beizutragen.

Vor allem die Kommunikation mit dem Schwanz unterscheidet sich zum Teil deutlich von der von Hunden – ein Grund, warum es zwischen Hund und Katze oftmals zu Missverständnissen kommt. Den wedelnden Schwanz einer Katze interpretieren Hunde als freundliche Geste, dabei ist das Gegenteil der Fall.

Haltung von Katzen: Lassen sich Katzen erziehen?

Katzen lernen schnell und unterscheiden dabei, was für sie vorteilhaft ist und was nicht. Das macht ihre Erziehung komplex. Die besten Chancen haben Halter von Jungtieren. Ältere Tiere haben ein bestimmtes Verhalten bereits eingeübt und es ist ebenso schwierig wie langwierig, sie umzuerziehen.

Damit eine Katze mit dem Menschen kooperiert, Erziehungsmaßnahmen also annimmt, muss es sich für sie lohnen, zum Beispiel, in dem der Halter sie mit Futter belohnt. Darüber hinaus sollte das Tier sich wohlfühlen. Eine artgerechte Haltung ist folglich die Voraussetzung für eine gelungene Erziehung. Mit den folgenden Tipps lässt diese sich vereinfachen:

Haltung von Katzen: Wann sollte man zum Tierarzt?

Kranke Katzen erkennt man an folgenden Anzeichen:

Auch wenn das Tier sich versteckt, kann dies auf eine Krankheit hindeuten. Vermutet man, dass Beschwerden vorliegen, sollte die Katze möglichst bald zum Tierarzt. Für den Transport stehen spezielle verschließbare Boxen zur Verfügung. Keinesfalls sollte man für Menschen bestimmte Medikamente verabreichen. So kann zum Beispiel Aspirin bereits in geringen Mengen tödlich sein.

Im Sinne einer artgerechten Haltung sollte man Katzen kastrieren, insbesondere, wenn sie Freigang haben. Aber auch bei Wohnungskatzen ist eine Kastration notwendig. So werden weibliche Katzen nicht rollig, was für die Tiere selber unangenehm ist, und Kater markieren ihr Revier nicht mit Urin.

Haltung von Katzen: Tipps für eine artgerechte Ernährung

Für eine gesunde Haltung und ein langes Leben sollten Katzenbesitzer auch ein Auge auf die Ernährung haben. Katzen sind Raubtiere und Fleischfresser. Katzenfutter sollte folglich einen möglichst hohen Fleischanteil aufweisen. Sogenanntes Alleinfuttermittel enthält neben den Nährstoffen im Fleisch eine Reihe von Zusatzstoffen, die für den Organismus der Katze überlebenswichtig sind:

Zucker ist vielen Futtersorten zugesetzt, dient jedoch nicht dem Geschmack. Katzen können keine süßen Speisen erkennen. Vielmehr dient Zucker der Optik: Er verleiht dem Futter eine karamellbraune Farbe. Zudem wirkt er geschmacksverstärkend. Auch zugesetztes Getreide benötigen die Tiere nicht, im Gegenteil. Sie können es nur in geringen Mengen verdauen. Füttert man sie über einen langen Zeitraum mit entsprechenden Sorten, können Magenbeschwerden wie Durchfall und Erbrechen auftreten.

Haltung von Katzen: Die Kosten im Überblick

Die Kosten für die Erstausstattung variieren mit der Anzahl der Katzen und ihren Bedürfnissen. Zukünftige Besitzer können sich an folgenden Richtwerten orientieren:

Rund 45 Euro im Monat geben Halter für Katzenfutter aus. Das fand eine Studie des Marktforschungsinstituts Omniquest aus dem Jahr 2020 heraus. Insgesamt belaufen sich die Aufwendungen für Heimtierbedarf auf rund 5,7 Millionen Euro im Jahr, wie die Studie der Universität Göttingen ergab.

Weitere Kosten fallen für Katzenstreu und Pflegemittel an, etwa Anti-Floh-Halsbänder für Freigänger, die mit rund 8 bis 10 Euro zu Buche schlagen. Bürsten und Kämme sind besonders wichtig für Langhaarkatzen. Bei einigen Rassen kann das Fell schnell verfilzen. Je nach Ausführung kosten sie 5 bis 15 Euro.

Nahrungsergänzungsmittel und Leckerchen gehören ebenso zur Ausstattung. Für Vitaminpasten und -pellets sowie Snacks zur Belohnung oder als Zwischenmahlzeit sind Aufwendungen zwischen 2 und 8 Euro zu erwarten.

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