Krallenpflege bei Katzen: Wie man die Krallen richtig schneidet
Katzenkrallen müssen zumeist nur bei Wohnungskatzen gekürzt werden. Die Krallen sollten dann gekürzt werden, wenn sich das Tier nicht mehr ungehindert fortbewegen kann.

Frei lebende Katzen benötigen ihre Krallen, um auf Bäume zu klettern, sich beim Springen abzustoßen und ihre Beute zu packen. Zudem erweisen sie sich als äußerst effektive Waffen im Kampf um das Revier. Freigänger haben in der Regel kein Problem mit zu langen Krallen. Beim Klettern und Kratzen werden die äußeren Hornwände auf natürlichem Wege abgetragen. Reinen Wohnungskatzen stehen zu diesem Zweck meistens Kratzbäume bzw. Kratzbretter zur Verfügung, aber nicht alle Tiere machen hiervon tatsächlich Gebrauch. Wetzt ein Tier seine Krallen nur unzureichend ab, kann dies zu schmerzhaften Verletzungen führen.
Da die Katze ihre Krallen im Ruhezustand einfährt, sind deutlich vernehmbare Klackergeräusche beim Laufen über glatte Böden eindeutige Hinweise. Dann steht die Gefahr im Raum, dass sich das Tier beim Putzen selbst verletzt, Krallen in die Pfotenballen einwachsen oder die Katze sich in Teppichen und Textilien verheddert. Versucht sie sich loszureißen, sind ernsthafte Verletzungen möglich, im schlimmsten Fall wird die Kralle herausgerissen. Deshalb sollten Katzenkrallen regelmäßig kontrolliert und geschnitten werden, und zwar immer dann, wenn die Katze sich nicht mehr ungehindert fortbewegen kann. Außerdem können Krallen bei unzureichender Krallenpflege brechen und geschädigt nachwachsen.
Krallenpflege bei Katzen: Katzenkrallen und ihr Aufbau
Katzenkrallen sind fest, scharf und sichelförmig. Sie bestehen aus mehreren übereinander geschichteten Hornlagen. Wenn die Katze nun an der Baumrinde kratzt, wird die jeweils oberste Hornschicht abgetragen. Die Krallenpflege an den Hinterpfoten übernimmt die Katze durch Abknabbern meist selbst. Leben Katzen nur in der Wohnung, werden älter oder sind körperlich eingeschränkt, muss unter Umständen der Mensch die Pflege der Krallen übernehmen. Katzen besitzen insgesamt 18 Krallen, zehn an den Vorder- und acht an den Hinterpfoten.
An den Vorderpfoten gilt es, darauf zu achten, dass lediglich vier Krallen Bodenkontakt haben. Diese wetzen sich relativ gut ab. Probleme machen kann dagegen die fünfte Kralle, die etwas weiter nach hinten versetzt liegt. Sie ist besonders gefährdet, einzuwachsen und sich schmerzhaft zu entzünden. Wann immer ein Katzenhalter unsicher ist, sollte er den Tierarzt zurate ziehen. Er kann als Fachmann am besten einschätzen, ob ein Kürzen der Krallen notwendig ist. Das Schneiden durch den Tierarzt schlägt mit Kosten von weniger als 20,00 Euro zu Buche und ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn das Tier sich mit der Prozedur nicht einverstanden erklärt.
Krallenpflege bei Katzen: Katzenkrallen richtig schneiden
Katzenhalter können die Krallenpflege gut selbst übernehmen, wenn das Tier sich beim Schneiden ruhig verhält. Von Vorteil kann es sein, die Katze von einer zweiten Person festhalten zu lassen. Zum Kürzen der Krallen sind eine Krallenschere bzw. ein Krallenknipser notwendig, ein blutstillender Stift und ein Tuch sollten für den Fall einer Verletzung ebenfalls bereitliegen. Eine Nagelfeile erweist dann gute Dienste, wenn die Kralle aufgrund eines unsauberen Schnittes splittert. Der Griff zum menschlichen Nagelknipser sollte unbedingt unterlassen werden, spezielle Krallenscheren sind ideal an die Form der Krallen angepasst und ermöglichen ein optimales Entfernen. Das Schneiden der Katzenkrallen erfolgt in drei Schritten.
- Schritt 1: Mit zwei Fingern wird von oben und unten Druck auf die Pfote ausgeübt, sodass die Katze die jeweilige Kralle ausfährt.
- Schritt 2: Im Abstand von zwei bis drei Millimetern Länge zum durchbluteten Teil der Kralle werden Schere bzw. Knipser angesetzt.
- Schnitt 3: Der Schnitt wird annähernd senkrecht in der natürlichen Wuchsrichtung der Katzenkralle durchgeführt.
Tipp: Katzenhalter sollten unbedingt darauf achten, nur die äußerste Spitze der Kralle zu schneiden, da man die Katze sonst ernsthaft verletzten kann. Wer sich unsicher ist, kann sich die richtige Handhabung vorab einmal beim Tierarzt zeigen lassen.
Von Gabi Knapp