Nierenschwäche bei Katzen: Anzeichen, Behandlung und richtige Ernährung

Besteht bei Katzen ein Verdacht auf Nierenschwäche, ist sofortiges Handeln notwendig. Je früher die Behandlung beginnt, desto erfolgversprechender ist sie.
Die Nieren sind wichtige Ausscheidungsorgane, die Substanzen, die der Körper nicht benötigt, über den Harn abtransportieren. Das gilt für Mensch und Tier gleichermaßen, so auch für Katzen. Gleichzeitig stellen die Nieren wichtige Hormone her, die für die Bildung roter Blutkörperchen notwendig sind. Diese wiederum stellen sicher, dass der Sauerstoff, den die Katze über die Lungen aufnimmt, durch den gesamten Körper wandern kann.
Nierenschwäche bei Katzen: Anzeichen, Behandlung und richtige Ernährung
Bei Nierenschwäche, auch Niereninsuffizienz genannt, können diese Organe ihren Aufgaben nicht mehr in gewohntem Ausmaß nachgehen. Zunächst können Katzen noch gut mit der eingeschränkten Nierenfunktion leben, doch in fortgeschrittenen Stadien verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Haustiere merklich. Sie scheiden harnpflichtige Substanzen nicht mehr vollständig aus, wohingegen sie Stoffe, die eigentlich im Körper verbleiben sollen, fälschlicherweise hinausbefördern. Das bringt den Mineralstoffwechsel der Katzen durcheinander und es kann zu Vitalstoff-Mangel kommen. Sammeln sich immer größere Mengen an Giftstoffen im Körper an, kann sich sogar eine Harnvergiftung anbahnen.
Nierenschwäche bei Katzen: Das sind die Ursachen dafür
Infektionen, erhöhter Blutdruck sowie die Aufnahme von giftigen Substanzen, beispielsweise durch Pflanzen, können eine Nierenschwäche bei Katzen auslösen. Auch Nierensteine, eine eingeschränkte Durchblutung der Organe oder schlichtweg die genetische Veranlagung des Tiers führen unter Umständen zu einer Insuffizienz. In den meisten Fällen ist es allerdings das Alter, das der Nierenschwäche zugrunde liegt.
Entsprechend der Ursachen unterscheidet man zwischen einer chronischen Nierenschwäche, die sich über einen längeren Zeitraum hin entwickelt, und einer akuten Schwäche, die durch externe Ursachen hervorgerufen wird. In beiden Fällen entzünden sich die Nierenkanälchen der Katze sowie das Zwischengewebe. Das wiederum löst Schmerzen aus, die das Tier in seiner Beweglichkeit einschränken. In weiter fortgeschrittenen Stadien kann es außerdem zu einer Veränderung des Urins kommen. Farbe und Geruch weichen ab und möglicherweise sind auch Blut oder Eiter enthalten.
Nierenschwäche bei Katzen: Typische Symptome frühzeitig erkennen
Besitzer, die eine Nierenschwäche bei ihrer Katze vermuten, sollten sofort handeln. Oftmals zeigen sich die Symptome erst, wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Zu den typischen Symptomen gehören beispielsweise:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Antriebslosigkeit
- Fieber
- Gewichtsabnahme
- Erbrechen
- übermäßiger Durst
- Häufiges Aufsuchen der Katzentoilette
- Schmerzen beim Abtasten der Nieren
Die Lebenserwartung der Katze hängt maßgeblich davon ab, in welchem Stadium die Nierenschwäche festgestellt wird, denn Nierenzellen, die einmal beschädigt sind, können sich nicht mehr vollständig regenerieren. Umso wichtiger ist es also, bereits bei kleinen Anzeichen zu reagieren und den Tierarzt aufzusuchen, um voranschreitende Schädigungen der Nieren zu verhindern. Katzen ab einem Alter von sieben Jahren sollten halbjährlich zum Nieren-Check erscheinen, um ein frühzeitiges Erkennen einer sich anbahnenden Insuffizienz zu gewährleisten. Der Tierarzt begutachtet die Nierenwerte und prüft vor allem die Konzentration von Kreatinin, einem harnpflichtigen Stoffwechselprodukt.
Nierenschwäche bei Katzen: Ernährung muss angepasst werden
Eine wichtige Rolle bei der Behandlung spielt die Ernährung der Katze. Eine Umstellung auf Nierendiätfutter ist zu empfehlen, denn es enthält hochwertige, optimal ausbalancierte Proteine und nur wenig Salz und Phosphor. Das macht es im Vergleich zu herkömmlichen Futter allerdings etwas Geschmacksarm, weshalb die Katze unter Umständen etwas Zeit braucht, um sich daran zu gewöhnen. Beeinträchtigt die Nierenschwäche die Fresslust des Tiers oder führt zu Gewichtsverlust, helfen fettreiche Rezepturen dabei, die Futterakzeptanz zu steigern. Geflügelfett oder Rindertalg gestalten das Diätfutter für Katzen oftmals schmackhafter.
Aufgrund von Nierenschwäche verliert der Körper des Tiers deutlich mehr Wasser, weshalb stets sichergestellt sein muss, dass die Katze ausreichend trinkt. Bleibt der Wassernapf nahezu unberührt, schaffen Trinkbrunnen möglicherweise Abhilfe, die spielerisch zum Trinken animieren. Hilfreich ist es außerdem, die Wasserquelle mit etwas Entfernung zur Futterstelle aufzustellen. Katzen bevorzugen evolutionsbedingt voneinander getrennte Plätze, denn in freier Wildbahn würden sie das Wasser mit dem Blut des erlegten Beutetiers verschmutzen, wenn sie dieses direkt daneben verspeisen würden.
Von Sophie Neumärker