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Warum ist meine Katze so? Sechs Faktoren beeinflussen den Charakter der Tiere

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Von: Sophie Kluß

Jede Katze hat einen einzigartigen Charakter – das weiß niemand besser als ihre Besitzer. Manche sind mutig, andere eher faul, viele sind sehr anhänglich. Welche Faktoren ihr Wesen bestimmen, erfahren Sie hier.

Katzen haben laut einer Studie der Universität Helsinki genauso wie Menschen individuelle Persönlichkeiten. Die Einflüsse auf den Charakter der Katzen sind jedoch vielfältiger als manche annehmen würden. Nicht nur die genetischen Anlagen und ihre Herkunft spielen dabei eine wichtige Rolle, sondern auch äußere Faktoren wie der Kontakt zu Menschen oder ihr Freundeskreis unter Artgenossen haben Auswirkungen auf die Persönlichkeit.

Sogar positive und negative Erlebnisse formen das spätere Verhalten und die Persönlichkeit einer Katze grundlegend. Welche Faktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Charakterzüge von Katzen haben und weshalb es wichtig ist, die Persönlichkeit seiner Katze genau zu kennen, haben wir zusammengefasst.

Faktor 1: Herkunft der Katze

Die Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen kamen bereits 4400 v. Chr. aus dem Südwesten von Asien nach Europa. Die damaligen Katzen konnten aus verschiedenen Gründen von der Nähe zum Menschen profitieren. Experten sagen deshalb, dass Katzen sich quasi selbst domestiziert haben. Trotzdem blieb das ursprüngliche Wesen der Katzen im Gegensatz zum Hund über die Jahrtausende erhalten. Durch die natürliche Selektion entstanden die Persönlichkeitsmerkmale, die viele Katzenbesitzer heute bei ihren Samtpfoten beobachten können.

Eine getigerte Katze schaut miauend zwischen zwei Stäben durch direkt den Betrachter an.
Sechs verschiedene Faktoren haben entscheidenden Einfluss auf die Persönlichkeit unserer geliebten Samtpfoten. © Westend61/Imago

Faktor 2: Der Vater der Katze

Studien zeigten, dass die Kontaktfreudigkeit des Katzenvaters Auswirkungen auf das Sozialverhalten seiner Nachkommen hat. Genauso wie die Babys von schüchternen Katern ähnliche Charakterzüge zeigten, verhielten sich auch die Kätzchen kontaktfreudiger Väter dementsprechend. Während es diesen Babys leichter fällt, mit Menschen in Kontakt zu treten, benötigt man bei schüchternen Kitten mehr Geduld, um die veranlagte Schüchternheit zu bewältigen. Aber auch dazwischen gibt es eine ganze Reihe verschiedener Katzenpersönlichkeiten.

Genetischer Einfluss der Katzenmutter

Für Wissenschaftler ist es deutlich schwieriger zu bestimmen, inwiefern die Katzenmutter ihre Persönlichkeitsmerkmale an ihren Nachwuchs vererbt, als das beim Katzenvater der Fall ist. Die Besonderheit ist, dass die Katzenbabys ihre Mutter nachahmen – diese Nachahmung ist so stark, dass sie sogar die vererbten Eigenschaften verändern kann.

Faktor 3: Prägungsphase der Kitten

Zwischen wilden Katzen, die in der freien Wildbahn leben und Hauskatzen gibt es aus genetischer Sicht keinen Unterschied. Was den Unterschied macht, ist die Sozialisierung der Hauskatze durch den Menschen. Durch ihre frühen, kindlichen Erfahrungen mit Menschen sozialisieren sich Katzen am meisten und formen daraus ihre Persönlichkeit.

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Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Katzenbabys, die im Alter von drei bis sieben Wochen positive Interaktionen mit Menschen hatten, eher freundlich, kontaktfreudig und offen waren. Im Gegensatz dazu waren diejenigen Kätzchen im gleichen Alter, die ohne menschliche Berührung oder mit negativen Kontakten in Berührung kamen, auch später tendenziell schüchtern gegenüber neuen Menschen und Erfahrungen und zogen sich eher zurück. Katzen erst im Erwachsenenalter an Menschen zu gewöhnen, erfordert daher einiges an Fingerspitzengefühl.

Faktor 4: Der Miezen-Freundeskreis

In der Prägungsphase bildet sich nicht nur die Bindung zum Menschen, sondern auch zu anderen Katzen und Tieren. Katzenbabys, die möglichst viel Zeit mit ihrer Familie verbringen durften, sind später aufgeschlossener gegenüber neuen Kontakten. Solche Katzen mögen es oftmals, als kleine Individuen ihre Umgebung zu erkunden und neue Erfahrungen zu sammeln.

Faktor 5: Rasse und Stammbaum

Für viele Rassen werden bestimmte Persönlichkeitsmerkmale als typisch angesehen. In Wahrheit gibt es bisher nur wenige Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Rasse und Katzenpersönlichkeit auseinandersetzen. Die meisten Aussagen über bestimmte Charaktermerkmale bei verschiedenen Katzenrassen beruhen auf subjektiven Beurteilungen von Katzenbesitzern. Eine amerikanische Studie hat jedoch herausgefunden, dass die Fellfarbe von Katzen Einfluss auf den Charakter von Katzen hat.

Faktor 6: Alter und Geschlecht der Katze

Wie das Onlineportal der Tageszeitung Welt berichtet, könnten auch Alter und Geschlecht das Wesen von Katzen beeinflussen. Das Forscherteam der finnischen Universität plant, den Einfluss weiterer wichtiger Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheit auf den Charakter von Katzen zu untersuchen.

Weshalb ist es wichtig, die Persönlichkeit meiner Katze zu kennen?

Den Persönlichkeitstyp Ihrer Katze zu identifizieren, ist für das Wohlbefinden des Stubentigers ausschlaggebend. Jede Katze hat je nach Persönlichkeit ihre ganz individuellen Bedürfnisse. Ängstlichen Katzen ermöglicht man mit zusätzlichen Versteckmöglichkeiten und einer eher ruhigen Herangehensweise eine höhere Lebensqualität, während aktive Katzen beispielsweise ausreichend Beschäftigung benötigen.

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