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Toxoplasmose: Katzenkrankheit verändert auch Wölfe

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Von: Anna Katharina Küsters

Eine Studie zeigt, dass sich das Verhalten von Wölfen, die mit Toxoplasmose infiziert sind, verändert. Katzen übertragen den Parasiten durch ihren Kot.

Toxoplasmose ist im Tierreich eine verbreitete Krankheit: Befällt der Parasit Toxoplasma gondii ein Tier, kann dies Einfluss auf dessen Gesundheitszustand haben und das Verhalten des Tieres verändern. Auch Menschen können sich bei Tieren infizieren, die Krankheit verläuft aber meistens unbemerkt. Toxoplasmose kennen viele auch als Katzenkrankheit, denn nur Katzen sind Endwirte. Das bedeutet, nur im Darm der Katze können sich die Toxoplasmose-Parasiten vermehren.

Toxoplasmose: Erkrankung kann bei Katzen chronisch werden

Mit Toxoplasmose infizierte Grauwölfe können aggressiver sein.
Grauwölfe können sich auch mit Toxoplasmose infizieren. (Symbolbild) © W. Rolfes/Imago

Die Infektionskrankheit Toxoplasmose kann sowohl Tiere als auch Menschen treffen. Überbringer der Krankheit ist in der Regel die Katze, in deren Darmschleimhaut sich die Parasiten ansiedeln und vermehren. Erkrankte Katzen scheiden den Erreger dann als sogenannte Oozyten mit ihrem Kot aus. Bei anderen Tieren und auch beim Menschen können sich die Parasiten in der Darmschleimhaut nicht vermehren, sodass eine Ansteckung über deren Ausscheidungen nicht möglich ist. Die von der Katze ausgeschiedenen Oozyten hingegen sind nach etwa zwei Tagen infektionsfähig und lösen ab diesem Zeitpunkt Toxoplasmose aus.

Menschen stecken sich übrigens häufig nicht über Katzenkot an, sondern in folgenden Situationen im Alltag:

In der Regel verläuft eine Infektion des Menschen unbemerkt und ohne Komplikationen. Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, kann der Erreger zu hohem Fieber und Gliederschmerzen führen. Auch ein steifer Nacken oder Bewusstseinsstörungen können auftreten. Mithilfe eines Bluttests lässt sich der Parasit im Blut nachweisen.

Toxoplasmose: So zeigt sich die Krankheit bei Katzen

Auch bei Katzen verläuft Toxoplasmose meist unbemerkt. Erste Symptome können leichtes Fieber oder Durchfall beim Tier sein. Problematisch wird es, wenn sich die Parasiten außerhalb der Darmschleimhaut ansiedeln. Dann kann die Krankheit zu Symptomen wie Husten, Gelbsucht, Atembeschwerden oder Entzündung der Herzmuskulatur führen.

Bei Katzen spielt das Immunsystem ebenfalls eine wichtige Rolle. Ist dieses geschwächt und infiziert sich das Tier mit Toxoplasmose, kann die Krankheit chronisch werden und Störungen im Bewegungsablauf, dauerhafter Durchfall und Augenentzündungen können dann die Folge sein.

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Toxoplasmose: Studie zeigt, dass sich Verhalten von Wölfen ändert

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA haben in einer Studie zeigen können, dass sich eine Infektion mit Toxoplasmose bei Wölfen deutlich auf deren soziales Verhalten auswirkt. Die Forschenden schauten sich Daten über das Verhalten und die Verteilung von Grauwölfen an, die im Yellowstone-Nationalpark lebten. Die Daten wurden zwischen 1995 und 2020 gesammelt. Außerdem nahmen sie von 229 Wölfen Blutproben, um sie auf den Parasiten zu testen.

Wölfe, die sich mit einer Toxoplasmose angesteckt hatten, zeigten sich risikobereiter und aggressiver. Sowohl infizierte Männchen als auch Weibchen führten aufgrund ihres Verhaltens häufiger die Wolfsrudel an. Bei mehreren Tierarten konnte Wissenschaftler bisher nachweisen, dass eine Infektion mit dem Parasiten Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Tiere hatte. Beim Menschen ist diese Auswirkung bisher noch nicht nachgewiesen.

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