Druse: Hochansteckende Pferdekrankheit – Ursachen, Symptome, Behandlung

Druse ist eine Krankheit, die die Atemwege des Pferds befällt und hochansteckend ist. Die Behandlung der Infektion ist notwendig, um Spätfolgen zu verhindern.
Frankfurt am Main – Seit vielen Jahren fordern Tierärzte in Deutschland sowie Organisationen wie die Gesellschaft für Pferdemedizin eine Meldepflicht für die Krankheit Druse. Sie ist sehr ansteckend und verbreitet sich ohne passende Sofortmaßnahmen über den ganzen Bestand.
Druse: Ursachen und Auftreten der Pferdekrankheit
Druse ist eine Krankheit, die vor allem, aber nicht nur Pferde betreffen kann. Verursacht wird sie durch eine Infektion mit dem Erreger Streptococcus equi. Die Bakterien infizieren die oberen Atemwege, was zu starken Entzündungen sowie Schleim- und Eiterbildung führen kann. Betroffen sind vor allem junge, alte und immungeschwächte Pferde.
Druse wird meist mit Pferden aus dem Ausland eingeschleppt und gelangt über Händlerställe in die private Pferdehaltung. Erkrankt ein Pferd an Druse und hat es – oder auch nur der Halter – direkten Kontakt zu betroffenen Pferden, so besteht ein sehr hohes Risiko einer Ausbreitung. Es gibt sogenannte Dauerausscheider: Pferde, die Druse tragen, aber selbst keine Symptome zeigen.
Druse: Gibt es eine Meldepflicht?
Druse-Bakterien sind äußerst resistent auf Oberflächen und können bis zu fünf Tage in der Umwelt überleben. Das macht Druse extrem ansteckend. Dennoch ist diese hochinfektiöse Pferdeerkrankung nicht meldepflichtig. Jedoch ist es aber unbedingt ratsam, sofort Maßnahmen zu ergreifen:
- Isolierung des erkrankten Pferdes
- separater Satz Werkzeuge zum Ausmisten der Box
- Kittel und Überschuhe für den Pflegenden
- Händedesinfektion nach jedem Kontakt
- Schließung des kompletten Stalles nach außen: keine Lehrgänge, Turniere oder andere Veranstaltungen vor Ort und keine Ausflüge mit den Pferden
- keine Ausritte in die Nähe anderer Pferde
- Tierarzt und gegebenenfalls Amtstierarzt informieren
Immer mehr Reitställe verlangen inzwischen einen aktuellen Druse-Test vor der Aufnahme neuer Pferde. Einige stellen neue Pferde außerdem für zwei bis drei Wochen in Quarantäne.
Druse: Symptome und Schwere der Erkrankung
Die ersten Anzeichen der Druse erinnern an eine Erkältung:
- Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit
- Verlust des Appetits
- Nasenausfluss
- Fieber
Ist das Pferd neu im Bestand, so gilt es sofort zu handeln, das Pferd zu isolieren und auf Druse zu testen. Schreitet die Erkrankung unbehandelt voran, kommen weitere Symptome hinzu:
- Anschwellen der Lymphknoten im Hals und Rachen
- Eiterabszesse im Bereich des Unterkiefers und der Ganaschen
- tiefe Kopfhaltung, um die Atmung zu erleichtern
- grünlich-gelber Nasenausfluss
In diesem Stadium wird Druse zur lebensbedrohlichen Krankheit für das Pferd.
Druse: Die richtige Behandlung der Pferdekrankheit
Solange das Pferd sich allgemein in einem guten Zustand befindet, normal frisst, trinkt und munter erscheint, muss es die Infektion einfach durchstehen. Die Eiterabszesse brauchen Zeit, um sich zu entwickeln – zu reifen – und dann aufzuplatzen. Zugsalben und warme Wickel unterstützen diesen Prozess. Platzen die Abszesse nicht von selbst, kann der Tierarzt sie chirurgisch öffnen. Die offenen Abszesse müssen gereinigt und sauber gehalten werden, bis sie heilen.
Obwohl Druse eine bakterielle Infektion ist, kommen nur selten Antibiotika zum Einsatz. Sie helfen nur im Anfangsstadium, senken dann aber den Aufbau einer Immunität gegen die Pferdekrankheit. Eine ähnliche Zurückhaltung gilt für fiebersenkende Mittel: Sie stören die Reifung der Abszesse und können eine „kalte Druse“ begünstigen. Weil die Abszesse nicht reifen, verlängert sich die Zeit der Erkrankung um Wochen. Die Patienten sind in dieser Zeit ansteckend für andere Pferde. Erkrankt ein Pferd sehr schwer an Druse, werden diese Medikamente trotz berechtigter Vorbehalte eingesetzt, um das Überleben des Tieres zu sichern.
Druse als Krankheit bei Pferden: Mögliche Spätfolgen
Bei manchen Pferden hinterlässt Druse irreversible Schäden im Gewebe. Weil die Atemwege betroffen sind, kann sich das auf ihre Leistungsfähigkeit auswirken. Einige Tiere entwickeln einen „Ton“ – ein pfeifendes Geräusch beim Atmen. Sie sind dann unter Umständen nicht mehr voll belast- und reitbar. Meist heilt die Pferdekrankheit Druse aber folgenlos aus.