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Equine Cushing-Syndrom: Symptome, Fütterung und Therapie

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Ein Pferd steht im Stall und schaut aus einer Box (Symbolbild)
Am Equinen Cushing-Syndrom erkranken vor allem unterbeschäftigte und überfütterte Pferde (Symbolbild) © CSP_steffstarr/IMAGO

Das Equine Cushing-Syndrom ist eine Erkrankung der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse). Alle Infos über Symptome, Ursachen, Behandlung und Spätfolgen.

Warendorf – Die Deutsche Reiterliche Vereinigung mit Sitz in Warendorf (NRW) weist darauf hin, dass vor allem ältere Pferde am Equine Cushing-Syndrom erkranken. So sind etwa 15 Prozent der Tiere über 15 Jahre von dem Leiden betroffen. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen, da etliche Erkrankungen entweder nicht erkannt oder als andere Leiden missgedeutet werden. Das Equine Cushing-Syndrom kann über Nahrungsergänzungsmittel gelindert, aber nicht vollends geheilt werden. Ein erfülltes, weitestgehend einschränkungsfreies Pferdeleben ist dennoch möglich.

Das Equine Cushing-Syndrom: Symptome, Fütterung und Therapie

Die Hauptursache der Krankheit Equine Cushing-Syndrom beim Pferd ist eine Überfunktion des zur Hirnanhangsdrüse gehörenden Zwischenlappens. Der Lappen wurde zuvor von einem gutartigen Tumor befallen. Da die Hirnanhangsdrüse die Produktion von Cortisol regelt, wird infolge der Erkrankung zu viel Cortisol ausgeschüttet. In letzter Konsequenz handelt es sich um eine Hormonstörung. Da das Hormon Cortisol zahlreiche Stoffwechselfunktionen steuert, ist von einer ernst zu nehmenden Krankheit zu sprechen. Negativ beeinträchtigt werden etwa das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und der Proteinstoffwechsel. Da dies wiederum die Insulinproduktion drosselt, steigt der Blutzuckerspiegel des Pferdes an. Dies kann zum Teil lebensbedrohliche Störungen hervorrufen.

Auffällig scheint in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass überwiegend phlegmatische, überfütterte und unterbeschäftigte Pferde am Equine Cushing-Syndrom erkranken. Tierärzte sprechen deshalb nicht selten von einer „Wohlstands-Krankheit“. Das Leiden lässt sich nach Auskunft von Veterinärmedizinern über gemäßigte Fütterung und ausreichend Bewegung vermeiden.

Das Equine Cushing-Syndrom: Symptome der Krankheit

Die Symptome des Equine Cushing-Syndroms werden nicht selten missdeutet und zumeist für alterstypische Erscheinungen gehalten. Auch gibt es Überschneidungen mit anderen Pferdeleiden. Dennoch weist das Equine Cushing-Syndrom unübersehbare Symptome auf:

Im Stehen lassen vom Equine Cushing-Syndrom betroffene Pferde häufig den Kopf hängen oder wirken auf apathische Weise geistesabwesend und depressiv. Darüber hinaus kommt es vor, dass erkrankte Tiere, ohne ersichtlichen Grund zu schwitzen beginnen. Zudem wird die Futteraufnahme verweigert.

Das Equine Cushing-Syndrom: Fütterung

Tiere, die von der Krankheit Equine Cushing-Syndrom betroffen sind, bedürfen spezieller Fütterung. Es ist darauf zu achten, dass die auf die Gabe von Getreide, aber auch anderen stärkereichem Futter wie Reiskleie, Gerste, Weizen, Mais und Melasse verzichtet wird. Hintergrund ist der erhöhte Stärke- und Zuckergehalt, der bei erkrankten Tieren niedrig zu halten ist. Pferde, die am Equine Cushing-Syndrom leiden, sollten neben Heu vor allem kohlenhydratarmes, rohfaserreiches Futter bekommen, das dennoch so energiereich ist, dass das Pferd einen guten Ernährungszustand hält. Zur speziellen Unterstützung der Muskulatur bieten sich Nahrungsergänzungsmittel mit Proteine und Aminosäuren an. Ebenso wichtig scheinen Futter-Rationen, die reich an Vitaminen und Spurenelementen sind. Die erwünschte Wirkung kann über Medikamente oder Mineralfutter erreicht werden. Letztere sind relativ hochpreisig und kosten in der Regel zwischen 60 und 80 Euro pro Abfüllung.

Das Equine Cushing-Syndrom: Die Behandlung der Krankheit

Das Krankheitsbild des Equine Cushing-Syndroms ist nicht heilbar, kann aber behandelt und in Schach gehalten werden. Je früher das Syndrom erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf Linderung. Eine deutliche Verbesserung des Zustands ist durch die Verabreichung von Perigord wahrscheinlich. Der Wirkstoff aktiviert die Dopamin-Rezeptoren und wird bei Parkinson-Patienten eingesetzt. Eine Alternative bildet Trilostan. Der Wirkstoff kommt unter anderem bei Hunden mit Cushing-Syndrom zum Einsatz. Ein alternativmedizinisches Präparat ist in Form von Mönchspfeffer verfügbar.

Das Equine Cushing-Syndrom: Spätfolgen der Krankheit

Als Spätfolge der Krankheit Equine Cushing-Syndrom kann sich eine Beeinträchtigung der Schilddrüse ergeben. Meist kommt es zu einer Drüsenvergrößerung. Handelt es sich um eine bösartige Vergrößerung, kann die Drüsenfunktion negativ beeinflusst werden. Dann erfolgt zumeist eine Medikation in Tablettenform.

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