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Die Fohlengeburt: Was Sie dabei beachten sollten

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Von: Lara-Sabrina Kiehl

Die ersten Stunden eines Fohlens beeinflussen dessen spätere Entwicklung maßgeblich. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung.

München – Elf Monate können eine endlos lange Zeit sein. Vor allem, wenn sehnlichst auf die Geburt eines Fohlens gewartet wird. Zwischen 320 und 360 Tage dauert es durchschnittlich, bis ein Fohlen auf die Welt kommt. Kurz vor, während und nach der Geburt gibt es einige Dinge zu beachten, um das Fohlen bestmöglich von Anfang an zu unterstützen.

Die Fohlengeburt: Was vor, während und danach zu beachten ist

An den errechneten Geburtstermin halten sich Stute und Fohlen in der Regel selten. Oft übertragen Stuten sogar bis zu drei Wochen, in seltenen Fällen auch mal bis zu vier Wochen. Rückt der Geburtstermin immer näher, sollte die Stute gut beobachtet werden. In der letzten Phase der Trächtigkeit erwarten den Pferdezüchter oft schlaflose Nächte. Denn ein mehrmaliger Kontrollgang zur Box sollte in dieser Phase nicht ausbleiben. Abhilfe können Systeme zur Geburtsüberwachung schaffen. Doch sind sie nie fehlerfrei und können das persönliche und aufmerksame Beobachten der Stute keinesfalls komplett ersetzen.

Steht der Geburtstermin kurz bevor, ist das an der Stute gut zu erkennen. Bei Pferden deuten folgende Anzeichen auf eine bevorstehende Geburt hin:

Stute nimmt Kontakt mit ihrem neugeborenen Fohlen auf. (Symbolbild)
In den ersten Stunden wird der Grundstein für die weitere Entwicklung des Fohlens gelegt. (Symbolbild) © Frank Sorge/Imago

Die Fohlengeburt: Dem Nachwuchs auf die Welt helfen

Setzt die Geburt ein, sollte, wenn alles seinen normalen Gang geht, auf ein Eingreifen möglichst verzichtet werden. Die Öffnungsphase dauert meist zwischen ein bis vier Stunden. Die Austreibungsphase in der Regel 20 Minuten. Gerät die Geburt allerdings ins Stocken oder ist nur ein Vorderbein zu sehen, sollte der Tierarzt sofort verständigt werden. Gleiches gilt auch, wenn die Stute anfängt unruhig zu werden und Schmerzen zeigt. Die Trakehner Pferdezucht ist zum immateriellen Kulturerbe ernannt.

Mit einer Geburtstasche, die gefüllt mit den wichtigsten Utensilien ist, ist man für die Fohlengeburt gut gerüstet und vorbereitet. Folgende Checkliste zeigt, welche Dinge in der Tasche nicht fehlen sollten.

Die Fohlengeburt: Die ersten Stunden des Lebens

Ist das Fohlen gesund auf die Welt gekommen, wird es etwa eine halbe Stunde nach der Geburt mit den ersten Aufstehversuchen beginnen. Nach einer Stunde stehen Fohlen in der Regel zum ersten Mal auf den eigenen wackeligen und langen Beinen. Manchmal kann es aber auch länger dauern. Sollte das Fohlen auch nach zwei Stunden noch keine Anstalten machen, aufstehen zu wollen, sollte ein Tierarzt gerufen werden. Forschungsprojekt „HorseWatch“ untersucht den Ausbildungsbeginn junger Pferde.

Hat das Fohlen es geschafft aufzustehen, muss es so bald wie möglich auch den Weg ans Euter finden, denn die Biestmilchaufnahme ist für das Fohlen lebenswichtig. Sie enthält eine große Menge an Immunglobuline, die dem Fohlen einen Immunschutz geben. In den ersten acht Lebensstunden sollte das Frischgeborene mindestens ein Liter davon aufnehmen. Das Darmpech (Mekonium) sollte nach spätestens zwölf Stunden abgegangen sein.

Die Fohlengeburt: Was es bei der Nachsorge zu beachten gibt

Auch wenn die Geburt wie im Bilderbuch geklappt haben sollte, ist eine tierärztliche Nachsorge zu empfehlen. Denn nicht nur Stute und Fohlen werden dann nochmal fachmännisch begutachtet, sondern auch die Nachgeburt. Nach spätestens zwei Stunden sollte diese komplett abgegangen sein. Ist der Tierarzt da, überprüft er die Nachgeburt auf Vollständigkeit. Sollte die Nachgeburt gerissen sein und sich noch Reste davon in der Stute befinden, kann das eine Geburtsrehe auslösen oder zu einer Blutvergiftung führen.

Die meisten Fohlenerkrankungen werden innerhalb der ersten 24 Stunden ausgelöst. Sind diese gut verlaufen, kann der Pferdebesitzer aufatmen. Jedoch empfiehlt sich auch nach dem ersten Tag eine Routinekontrolle durch den Tierarzt. Hierbei sollte der Allgemeinzustand und auch der Nabel untersucht werden. Idealerweise wird auch ein IgG-Test gemacht, um sicherzugehen, dass das Fohlen* mit dem Kolostrum genügend Antikörper aufgenommen hat. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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