Grasmilben beim Pferd: So behandeln Sie Ihr Pferd richtig
Grasmilben sind bis zum Herbst lästige Begleiter bei Pferden. Ihre Larven lösen Juckreiz aus und verursachen Wunden. Diese Mittel schaffen Abhilfe.
Haben Sie schon einmal beobachtet, wie Ihr Pferd ständig auf den Boden stampft und sich mühevoll verrenkt, nur um sich an den Fesseln zu knabbern? Wenn ja, können Grasmilben der Auslöser dafür sein. Betroffen sind vor allem Pferde mit Fesselbehang. Denn dort fühlen sich die Plagegeister besonders wohl. Doch auch Pferde ohne üppiges Haar an den Beinen sind von einem möglichen Befall nicht ausgeschlossen. Krankheiten übertragen Milben zwar nicht, doch der Juckreiz ist für die Tiere sehr unangenehm. Im schlimmsten Fall können sich Stellen entzünden und Ekzeme entstehen.
Grasmilben beim Pferd: Shampoos alleine reichen nicht aus

Für Pferde problematisch sind aber weniger die Milben selbst, sondern viel mehr ihre Larven, die im Juli aus abgelegten Eiern im Boden schlüpfen. Die parasitisch lebenden Larven krabbeln, sobald sie alt genug sind, bei sonnigem und warmen Wetter den Grashalm hoch und warten von dort nur darauf, bis ein Wirt vorbeikommt. Das können Pferde, aber auch Hunde oder Menschen sein. Bei Pferden sind Beine, Nüstern und das Maul am meisten betroffen. Dort bleiben die Larven ein bis fünf Tage und ernähren sich von Hautzellen und Lymphe.
Mit ihren scharfen Kieferklauen schneiden sie die Haut, die sie zu nächst mit ihrem Speicheldrüsensekret aufweichen, auf. Sind die Larven satt, lassen sie sich einfach fallen. Für Menschen sind die winzigen Larven kaum zu erkennen. Einen Befall merken Pferdebesitzer erst an den Symptomen wie Juckreiz und Hautveränderungen, die einer Mauke ähneln.
Grasmilben beim Pferd: Kokosöl als Alternative Methode
Ist Ihr Pferd von Grasmilben betroffen, sollten Sie die betroffenen Stellen mit insektiziden Tierwaschmitteln, Salben oder Sprays behandeln. Bei massivem Milbenbefall können Pasten zum Eingeben verabreicht werden. Die Maßnahmen und Mittel sollten aber in jedem Fall mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Um den Juckreiz zu lindern, helfen beruhigende Umschläge mit zum Beispiel Ringelblume oder Kamille. Für eine effektive Behandlung der Wunden, hilft es, die betroffenen Stellen zu scheren. Die Wundheilung können Sie mit Zinksalbe unterstützen. Eine alternative Methode stellt Kokosöl, das auch gegen Zecken hilft, dar – es verschließt die Poren, durch die die Larven atmen. Doch auch Lavendelöl kann Abhilfe schaffen und die Milben in die Flucht schlagen, weil sie den Geruch nicht ausstehen können. Beobachten Sie bei der Verwendung von Ölen aber unbedingt, ob ihr Pferd die Behandlung verträgt. Ätherische Öle können aber auch anderweitig für Pferde eingesetzt werden.
Die Behandlung des betroffenen Pferdes alleine reicht aber nicht aus: Milben besiedeln auch die Umgebung des Pferdes. Von daher sollte Sattel- und Putzzeug sowie die Box gereinigt und desinfiziert werden. Um ein erneutes Ausbrechen des Milbenbefalls zu verhindern, müssen auch die später aus den Eiern schlüpfenden Milben abgetötet werden. Eine Nachbehandlung sollte also eingeplant werden. Sollten Sie feststellen, dass der Befall in Verbindung mit einer bestimmten Weidefläche auftritt, schließen Sie diese Koppel am besten von der Beweidung erst einmal aus. Auf Weiden mit Jakobskreuzkraut und Herbstzeitlose sollten Pferde auch nicht gestellt werden.
Grasmilben beim Pferd: So beugen Sie einem Befall vor
Wie so häufig ist aber auch beim Milbenbefall Vorbeugung die beste Medizin. Hier Tipps, wie Sie Ihr Pferd vor den Plagegeistern schützen können:
- Auf Hygiene achten: Putz- und Sattelzeug sowie Decken sollten Sie regelmäßig reinigen. Außerdem ist es zu empfehlen, dass jedes Pferd seine eigene Ausrüstung hat. Pflegen Sie vor allem die Fesselbehänge und kürzen Sie diese bei nassen Wetterbedingungen und halten den Stall trocken.
- Immunsystem stärken: Mit Ergänzungsmitteln können Sie noch vor der Milbensaison ihr Pferd stärken oder es entgiften. Denn ein gesundes Pferd mit einem intakten Immunsystem kann Parasiten besser abwehren. Besonders anfällig sind sehr junge Pferden sowie alte, kranke oder gestresste Tieren. Untergewichtige oder mangelernährte Pferde sind ebenso häufig betroffen. Ebenso machen Vorerkrankungen wie Sommerekzem, Mauke, Stoffwechselerkrankungen wie EMS und PSSM anfällig für einen Milbenbefall.
- Optimierte Fütterung: Zucker- und eiweißreiche Zusatzfuttermittel sollten Sie möglichst vermeiden, um Stoffwechselerkrankungen und einer Schwächung des Organismus vorzubeugen. Ein Mangel an Zink und Vitamin A kann Parasitenbefall begünstigen. Achten Sie deshalb auf ein gutes Mineralfutter.