Karnevalszüge mit Pferden – erlaubt, aber unter strengeren Bedingungen
Das bunte Treiben an Karneval verlangt Pferden so einiges ab. Nun sollen strengere Auflagen Erleichterung und Sicherheit bringen. Für Tierschützer ist das aber nicht genug.
Düsseldorf – Laute Musik, bunte Kostüme und tausende von Menschen, die ausgelassen feiern und tanzen. Das ist Karneval, wie wir ihn zumindest noch vor der Coronapandemie kennen. Viele Menschen genießen die Karnevalsumzüge, aber für Pferde, die traditionsgemäß oft mit dabei sind, bedeutet das immer auch viel Stress.
Karnevalszüge mit Pferden – erlaubt, aber unter strengeren Bedingungen
Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) hat nun die Leitlinien, unter denen Pferde bei Karnevalsumzügen eingesetzt werden dürfen, verschärft. So muss gewährleistet sein, dass Pferde an mehreren Streckenabschnitten schnellstmöglich aus dem Zug herausgenommen werden können. Direkt neben einer Musikkapelle dürfen sie nicht mehr laufen, sondern sollen möglichst am Ende oder Anfang eines Zuges positioniert werden. Außerdem muss gewährleistet sein, dass ein Tierarzt innerhalb von zehn Minuten an Ort und Stelle sein kann.

Darüber hinaus ist für jedes Pferd mindestens eine Begleitperson zu organisieren. Für alle, die mit dem Pferd zu tun haben, gilt ein Alkoholverbot. Zudem müssen die Pferde regelmäßig auf den Einsatz bei den Karnevalsumzügen vorbereitet werden. Dazu gehört auch die Gewöhnung an typische Reize bei den Umzügen wie zum Beispiel herumfliegende Kamellen.
Karnevalszüge mit Pferden – Tierschützer kritisieren den Einsatz der Tiere
Dass auch in Zukunft weiterhin Pferde bei den Karnevalsumzügen mitlaufen dürfen, kritisieren Tierschützer allerdings. So begrüßen Sie umso mehr den Entschluss des Bonner Karnevals. Denn dort wurde bereits entschieden, ab 2022 keine Pferde mehr beim Rosenmontagszug mitlaufen zu lassen. Die verschärften Leitlinien des Landes NRW reichen den Tierschützern nicht. Sie fordern dazu auf, auch in Köln und Düsseldorf auf den Einsatz von Pferden beim Karnevalsumzug* zu verzichten – zum Wohle des Tieres und zur Sicherheit der Menschen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.