Kind fällt beim Ausritt vom Pferd – weil es sich erschreckte
In Bayern ereignete sich ein tragischer Reitunfall. Eine Elfjährige kam bei einem Ausritt ums Leben, weil sich das Pferd erschreckte.
Dass Pferde Fluchttiere sind, zeigt sich im Umgang mit ihnen immer wieder. Kaum sehen sie etwas, das für sie gefährlich zu sein scheint oder hören Geräusche, die ihnen Angst einjagen, ergreifen sie, wie es in ihrem Instinkt tief verankert ist, die Flucht. Dabei kommt es auch immer mal wieder zu gefährlichen Situationen sowohl für das Tier als auch für den Menschen. In Wernberg-Köblitz im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf endete die Flucht eines Pferdes in einer Tragödie.
Kind fällt vom Pferd und stirbt – Wildschwein erschreckte das Tier

Es sollte ein schöner Ausflug im Urlaub werden. Ein Ritt durch die Natur, an den sich die elfjährige auch noch Jahre später gern zurückerinnern wird. Ihren Ausritt startet das junge Mädchen in Begleitung einer 17-Jährigen, die zu Fuß nebenher geht, wie „pnp.de“ berichtet. Als ihr Weg an ein Maisfeld führt, kommt es jedoch zu dem verheerenden Unfall.
Wie ein Polizeisprecher berichtet, war ein Wildschwein in dem angrenzenden Maisfeld unterwegs. Das Pferd geriet dadurch in Panik und die junge Reiterin stürzte. Dabei erlitt die Reiterin so schwere Verletzungen, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht wurde. Trotz größter Bemühungen stirbt das elfjährige Mädchen noch am Abend.
Kind fällt vom Pferd und stirbt – Die Ermittlungen sind aufgenommen
Für die Angehörigen der Elfjährigen und auch für die 17-Jährige wurden vor Ort eine Betreuung durch Notfallseelsorger und einem Kriseninterventionsteam organisiert. Die Ermittlungen zu dem Fall hat die Polizei Nabburg mit der Kripo Amberg und der zuständigen Staatsanwaltschaft aufgenommen.
Reitunfall durch Wildschwein – welche Waldbewohner sind gefährlich?
Wildschweine gehören zu den bei uns vorkommenden Waldbewohnern, die Pferd und Reiter am gefährlichsten werden können. Vor allem weibliche Tiere (Bachen) mit Frischlingen können besonders aggressiv sein, wenn man ihnen zu nahe kommt. In der Regel flüchten Wildschweine, aber dennoch können auch Pferde große Angst vor ihnen bekommen. Oft lässt der Geruch von Wildschweinen Pferde schon nervös werden. Ein Pferd in Panik versetzten auch Hunde.
In immer mehr Waldgebieten leben auch Wölfe. Bei einem Aufeinandertreffen zwischen Reiter und Wolf empfiehlt der Arbeitskreis Pferd und Wolf folgendes:
- Keinesfalls fluchtartig davon galoppieren, sondern Ruhe bewahren.
- Die Pferde nebeneinander (als Einzelreiter auch allein) den Wölfen zugewandt aufstellen, damit die Pferde die Wölfe sehen können.
- Um die Pferde nicht zu beunruhigen, keinesfalls in die Hände klatschen oder mit den Armen wedeln. Laut einer Studie hat jedes fünfte Pferd Angst vor Lärm.
- Sollten die Wölfe sich nicht gleich entfernen, sollte man im Schritt langsam auf die Wölfe zu oder an ihnen vorbeireiten.
- Auf keinen Fall sollte man den Wölfen folgen oder hinterher reiten, um zum Beispiel Fotos der Tiere zu machen. Wölfe sind wie alle Wildtiere, wenn sie in die Enge gedrängt werden, zur Verteidigung bereit.
- Wenn ein Hund beim Ausritt dabei ist: Beachten Sie, dass Wölfe Hunde als Konkurrenten in ihrem Territorium betrachten könnten. Hunde sollten deshalb in Wolfsgebieten angeleint sein und am Pferd und am Menschen bleiben.
Rehe hingegen sind ungefährlich, auch wenn sich Pferde auch vor ihnen immer mal wieder erschrecken können. Gleiches gilt auch für Luchse, die es im Pfälzer Wald gibt.